Supermarkt-Schließung nach Missständen: Stadt Heilbronn hat zu lange gewartet
Missstände in einem Heilbronner Supermarkt waren lange bekannt. Nun ist der Laden geschlossen worden. Das hätte früher kommen müssen, meint der Autor.
Verstöße gegen das Sonn- und Feiertagsgesetz, vergammeltes Fleisch, das bei Kunden gesundheitliche Probleme verursacht haben soll, gefälschte Zigaretten, willkürlich angebrachte Kühlaggregate und so weiter. Die Liste der Vorwürfe gegen einen Supermarkt, die der Stadt wohl bekannt waren und die von Bürgern und Anwohnern gemeldet wurden, ist lang. Im Februar dann eine groß angelegte Aktion von Zoll und Polizei, nach der der Inhaber wegen des Verdachts, gefälschte Zigaretten verkauft zu haben, in Untersuchungshaft musste.
Missstände in arabischen Supermarkt: Ermittler forderten Schließung
Knapp ein halbes Jahr lief der Betrieb weiter. Das von der Stadt ausgesprochene Verbot kommt viel zu spät und ist selbst für den Rechtsanwalt des inhaftierten Inhabers und Tatverdächtigen schwer nachvollziehbar. Das will etwas heißen. Selbst erfahrene Ermittler forderten nach einer Durchsuchung im April, dass das Geschäft sofort schließen müsse.
Warum sich die Verwaltung so viel Zeit ließ, bleibt ihr Geheimnis. Mangelt es an entscheidender Stelle an Personal, reichten die hinreichend dokumentierten Belege nicht aus oder liegt es an einem fehlgeleiteten Verständnis von Toleranz der Verwaltung? Für die Kunden ist das Ende des Ladens eine gute Nachricht. Weiterer Schaden bleibt ihnen erspart.