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VR Bank Triathlon: Eindrücke vom Sport-Spektakel in Heilbronn

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Rund 1200 Athleten haben sich am Sonntag in Heilbronn und der Umgebung bei bestem Wetter den Strapazen dreier Disziplinen gestellt. Von den Zuschauern gab es motivierende Anfeuerungen. Hier gibt's Bilder und Eindrücke vom Sport-Großereignis.

Von der Heilbronner Götzenturmbrücke haben die Zuschauer - am frühen Morgen sind es vor allem Familien, Freunde und Betreuer der Triathleten - den besten Überblick über die Schwimmstrecke.
Von der Heilbronner Götzenturmbrücke haben die Zuschauer - am frühen Morgen sind es vor allem Familien, Freunde und Betreuer der Triathleten - den besten Überblick über die Schwimmstrecke.  Foto: Mario Berger

"Ein tolles Bild", sagt Agnes Christner und blickt auf die vielen orangefarbenen und neongrünen Badekappen im Wasser. Gerade hat die Heilbronner Bürgermeisterin den Startschuss an der Treppe beim Marrahaus gegeben und um 8.15 Uhr die Mitteldistanzler auf die 1,9 Kilometer lange Schwimmstrecke geschickt. Die Enten, denen sonst der Neckar gehört, müssen sich am Sonntag tummeln. Rund 1200 Breiten- und Ligasportler aus 26 Nationen absolvieren bei idealem Wettkampfwetter beim VR Bank Triathlon Heilbronn powered by Audi die drei Disziplinen verschiedener Längen und verwandeln die Innenstadt in eine große Sportarena. Ein Spektakel.

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"Das ist eines der ganz wichtigen großen Sportereignisse in der Stadt", betont Christner auf dem Startsteg. Heilbronn habe ganz viele davon, und Christner zählt auf: den Trollinger-Marathon, den Neckar-Cup, den Firmenlauf, dann folgen noch das Hochsprung-Meeting und die Deutschland-Tour, Deutschlands wichtigstes Radrennen. "Das sind ganz wunderbare Veranstaltungen, die dem Image der Stadt gut tun." Es kämen viele Menschen, die Heilbronn kennenlernten. 


Triathlon in Heilbronn: Auch Freunde und Familien der Teilnehmer sind aufgeregt

So wie Susanne Keller aus Illertissen. Sie steht ganz aufgeregt an der Absperrung und hat, wie andere Familienmitglieder und Freunde der Athleten, das Handy gezückt. Schließlich will sie ihren Sohn und dessen Studienkollegen beim Sprung ins Wasser festhalten. "Er hat so lange darauf hintrainiert", erzählt sie von der einjährigen Vorbereitung, unter anderem in Italien und Spanien. "Einfach präsent zu sein", das helfe den Teilnehmern. "Das unterstützt und motiviert", meint Keller. Das bestätigt Andrea Schubert-Junken, die mit Mann und Schwiegertochter an der Wechselzone in der Badstraße ist. "Das ist sehr spannend", sagt die Kochertürnerin. Denn sie verfolgt zum ersten Mal einen Wettkampf ihres Sohnes. Gleich neben Schubert-Junken laufen die Wettkämpfer die Treppe vom Neckar hoch, nachdem ihnen DLRG-Leute aus dem Wasser geholfen haben.


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Die komplette Schwimmdistanz begleiten Kanuten der TSG Heilbronn die Sportler, verhindern mit ihren Booten, dass sich die stromaufwärts Schwimmenden mit denen stromabwärts vermischen. "Da besteht sonst Verletzungsgefahr", weiß Ulf Borschinsky, der kurz mit seinem Kanu angelegt hat.  "Wir rufen dann auch", ergänzt das TSG-Mitglied. Das ist vor allem auf den letzten Metern wichtig, "links halten", lautet der Hinweis für den Ausstieg.

Weiter neckaraufwärts an einem Anlegesteg hat ein Team der DLRG, Bezirk Heilbronn, ein Auge auf das Geschehen. "Wir sind der Tauchtrupp zur Absicherung", erklärt Karl-Heinz Emmert. Wenn jemand in Not gerät, sind die Einsatzkräfte bereit. Die meisten Schwimmer kämen locker durchs Wasser, könnten sich selbst gut einschätzen. Und wer sich nicht wohlfühle, steige aus. So wie die Nummer 5169, wie Einsatzleiter Ingo Krämer gerade über Funk erfährt. Eine der Streifen wird jetzt nach dem Sportler sehen. Mit den Sicherheitsposten und den beiden Bootsbesatzungen hat die DLRG 15 Mitglieder im Einsatz. 

Keine starke Strömung im Neckar

"Die Strömung ist heute harmlos", sagt Marvin Kost, Leiter der DLRG-Strömungsretter. Die Zeag hat das Wasserkraftwerk extra für den Wettkampf geschlossen. An der Wasserqualität gibt es nichts zu beanstanden. Das hat die Messung vom Mittwoch gezeigt. 16,8 Grad kalt ist der Neckar am Sonntagmorgen, verkündet Moderator Achim Seiter. Neoprenanzüge sind deshalb keine Pflicht. Aber fast alle Teilnehmer habe den Kautschuk-Overall angezogen. Ein Österreicher ist eine der Ausnahmen. "I hob koin", antwortet er Seiter. Tim Saalmann aus Wörth am Rhein schon. Er zwängt sich gerade in die zweite Haut. Die halte schön warm. Und "macht ein bisschen schneller", meint Yannik Rennebaum aus Halle an der Saale. 

Es ist eine Riesenanstrengung, auf der Mitteldistanz 1,9 Kilometer den Neckar stromauf- und stromabwärts zu schwimmen. Da muss schon mal von Kraul auf Brust umgestellt werden.
Es ist eine Riesenanstrengung, auf der Mitteldistanz 1,9 Kilometer den Neckar stromauf- und stromabwärts zu schwimmen. Da muss schon mal von Kraul auf Brust umgestellt werden.  Foto: Mario Berger

Windschatten-Fahren ist verboten

Den Helm an der einen Seite des Lenkers, die Startnummer an der anderen, unter dem Rad feinsäuberlich die Schuhe platziert, dazu eine Kiste für die notwendige Ausstattung: Wie eine Perlenkette reihen sich die Räder an den Stangen in der Badstraße auf. 83 Kilometer treten die Mitteldistanzler bis ins Zabergäu in die Pedale, eine landschaftlich reizvolle Strecke, aber "hügelig", weiß Tim Saalmann um die bevorstehende Anstrengung, der dann noch ein Halbmarathon folgt. Nach der langen Wechselzone weisen Helfer mit gelben Fahnen auf die dünne grüne Linie hin: Jetzt darf aufs Rad gestiegen werden. "Es geht um Fairness und Sicherheit", nennt Kampfrichterin Uli Zierl ihre Aufgaben. Kampfrichter sind auf der Radroute mit dem Motorrad unterwegs, um zu kontrollieren, dass kein Windschatten gefahren wird. Wenn doch, dann wird die Karte gezeigt. Die Zeitstrafe muss in der Penalty-Box unterhalb der Rosensteinbrücke abgesessen werden. Bei kleineren Regelverstößen wird der Athlet direkt vor Ort kurz  gestoppt. 

Attraktiv für die Zuschauer ist auch die Innenstadt-Laufrunde. Da können sie hautnah die Triathleten anfeuern. Am späten Vormittag rückt auch der Marktplatz in den Mittelpunkt mit den Zieleinläufen der Athleten der Baden-Württemberg-Liga und der Breitensportler der Mitteldistanz. Die Teilnehmer der Kurz- und Sprintdistanz folgen am Nachmittag. Auf der Mitteldistanz siegen Felix Hentschel von ifa nonstop Bamberg in 3:53:11 Stunden und Regina Rex von DSW Darmstadt in 4:58:25 Stunden (die weiteren Ergebnisse sind unter www.triathlon-heilbronn.de abrufbar).

Rund 150 freiwillige Helfer unterstützen die Triathlon Deutschland gGmbH bei der Ausrichtung der Veranstaltung. Es sind Vereine, die schon in den vergangenen Jahren dabei waren: TSG Heilbronn mit dem Gesamtverein und der Kanuabteilung, Neckarsulmer Sport-Union, TSV Talheim, TG Dürrenzimmern, Carnevalsgesellschaft Heilbronn, Carnevalsverein Talheim, Clubschwestern, SV Ivanchuk Schachklub. Aber auch Schulklassen stellen Volunteers: das Hölderlin-Gymnasium und das Zabergäu-Gymnasium aus Brackenheim. Das DRK, die DLRG und die Polizei sind zudem im Einsatz.

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