Reaktion auf Hitze: Wo Besucher auf dem Heilbronner Volksfest Abkühlung finden
Weil im Bierzelt gerade bei Hitze oft tote Hose herrschte, setzt das Heilbronner Volksfest auf ein neues Konzept – hier finden Besucher Abkühlung.

„Ich gebe den Heilbronnern letztlich das, was sie wollen: möglichst viele Gelegenheiten draußen zu sitzen.“ Der Festwirt Karl Maier ist um Erklärungen nicht verlegen, wenn er dieser Tage gleichsam auf Schritt und Tritt auf sein neues Gastro-Konzept auf dem Heilbronner Volksfest angesprochen wird.
Was vielen gar nicht bewusst ist: Der auf 1200 Plätze vergrößerte Biergarten am auf 600 (Not-) Plätze verkleinerten Zelt, das in erster Linie als Logistikzentrum dient, ist nur die tragende Säule des neuen Göckelesmaier-Gastro-Dreiecks, mit dem der Festwirt dem allgemeinen Trend zu Freiluft begegnet.
Abkühlung an heißen Tagen: Klimawäldchen auf dem Heilbronner Volksfest
Ein weiterer kleiner Eckpfeiler bildet seit der Nach-Corona-Zeit das vom städtischen Grünflächenamt am Nordende der Theresienwiese angelegte Klimawäldchen, um das sich ein Dutzend Gastro-Stände plus Biertischgarnituren scharen. Gerade an Hitzetagen wie an diesem Dienstag bietet der kleine Wald eine willkommene Abkühlung.

„Ah, die frische Luft tut richtig gut“, meint etwa Hedwig Schwarz, die sich dort mit ihren Töchtern Mia (4) und Ana (6) beim Bummel über den Rummel eine Verschnaufpause gönnt. Die drei erfrischen sich dabei nicht nur an Limonade, sondern genießen auch den kühlenden Sprühnebel, der aus fest installierten Düsen regelmäßig versprüht wird.
Chillige Lounge im Schatten des Theresienturms – Abkühlung auf dem Heilbronner Volksfest
Von immer mehr Volksfestbesuchern entdeckt wird die dritte Säule des neuen Gastro-Dreiecks: eine Lounge im Schatten des historischen Theresienturms, unter Bäumen, zwischen Lorbeerpflanzen, Liegestühlen, Palettenmöbeln und uralten Mühlsteinen plus Sitzkissen.
Natürlich fehlen auf den Gras- und Schotterflächen am Rande auch Biertischgarnituren nicht. Lena und Vanessa Madlung sowie Tanja und David Hetterle aus Schwaigern, aber auch Mateo (2) gönnen sich dort abseits vom Getümmel eine kleine Auszeit. "Hier kann man sich individuell bewegen, ist frei wie in einem Bierzelt", sagt David Hetterle.

Und während Klaus Eberwin am Getränkewagen ein Bier im Becher holt, genießen Sigrid und Liedwina Leissing aus Flein mit Elke Wachtel aus Neckarsulm Apfelschorle und Aperol Spritz, gemixt von Mara Lanser. Die aus Koblenz stammende und in Stuttgart wohnende Tochter einer Schaustellerdynastie hat sich 2023 mit ihrer mobilen Bar selbstständig gemacht, wobei es dort zu jeweils sechs Euro das Glas auch Sekt und Wein gibt, Weinschorle zu 5,50 Euro Gin Tonic zu 7,50 Euro, Lillet Wild Berry zu 7,50 Euro und Hugo zu 7,50 Euro. Die Abkühlung in Form von Bier kostet in diesem Jahr auf dem Volksfest übrigens wieder etwas mehr, als noch im Vorjahr.
Am Wochenende sind in der Lounge auch DJs angesagt
„Das ist insgesamt etwas moderner als ein klassischer Biergarten und läuft derzeit auf vielen Festen richtig gut“, berichtet die 27-jährige Barkeeperin zu unüberhörbaren Pop-Musik-Klängen. „Wochenends haben wir hier sogar einen DJ, nur am Samstag fiel das wegen des Regens ins Wasser“, erklärt Mara Lanser und deutet zu einem grünen Zeltpavillon.

Dort bauen gerade Göckelesmaier-Junior Henri Maier mit Taifun Gündogdu eine Musikanlage auf. In Clubs, Bars und Feten im Stuttgarter Raum hat er sich als DJ Trip einen Namen gemacht. "Manche kennen mich auch von der Karls Lounge auf dem Wasen." Im Zivilberuf ist der DJ bei der Firma Göckelesmaier für Social Media verantwortlich. „Aber zwischendurch lass ich lieber die Musik sprechen“, sprich: E-Music und Hiphop.
Am Wochenende sind in der Freiluft-Lounge am Theresienturmfolgende DJs für die Musik verantwortlich: Freitagabend, 11. Juli, Steven Money, Samstagabend Lukkes und am Sonntagabend G-Tox.