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SLK-Geschäftsführer Harald Becker verlässt die Kliniken: Das sind die Hintergründe

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Dem Abgang von Harald Becker geht ein seit Langem schwelender Streit im Unternehmen voraus. Der 53-Jährige übernimmt in Bayern eine neue Funktion. Bei SLK bleiben Schlüsselposten vakant. 


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Bereits seit Mai war bekannt: Harald Becker (53), eigentlich als designierter Nachfolger von SLK-Chef Thomas Weber (64) ins Unternehmen geholt, wird nicht Alleingeschäftsführer der SLK-Kliniken Heilbronn GmbH. Das hatte der SLK-Aufsichtsrat entschieden, ohne dafür öffentlich Gründe zu nennen. Insider berichten aber schon lange von einem zerrütteten Verhältnis zwischen den beiden Männern an der Klinikspitze. 

SLK-Kliniken Heilbronn: Neuer Geschäftsführer kommt „voraussichtlich“ im Januar 2026

Nun ist klar: Becker wird auch nicht in anderer Funktion bei SLK bleiben. Er trete „mit sofortiger Wirkung von seiner Funktion als Geschäftsführer zurück“, wie SLK jetzt schriftlich mitteilt. „Die Aufgaben, die ihm bisher oblagen, werden innerhalb der bestehenden Personalstruktur übernommen“, heißt es darin weiter. Ende Juni hatte der SLK-Aufsichtsrat stattdessen einen neuen Geschäftsführer bestellt.

Harald Becker war SLK-Geschäftsführer.
Harald Becker war SLK-Geschäftsführer.  Foto: SLK-Kliniken (kleines Foto) / HSt-Archiv, Montage: Stimme.de

Eine Reihe von SLK-Führungskräften verlassen den Heilbronner Verbund 

Die Personalie Becker ist nur eine von vielen Abgängen auf unterschiedlichen Führungsebenen der SLK-Kliniken in jüngster Vergangenheit. Thorsten Reinhardt, Kaufmännischer Geschäftsführer am Klinikum am Gesundbrunnen, zählt ebenso dazu wie Personalleiterin Julia Kreuzer.

Nach Stimme-Informationen soll es in den vergangenen Monaten zudem an mindestens drei exponierten Positionen in der Pflege zu Kündigungen gekommen sein, eine Bestätigung von SLK gibt es dafür noch nicht. Weiter vakant ist die Personaldirektion, sie war nach dem Ausscheiden des SLK-Personaldirektors im Oktober 2023 nicht wieder besetzt worden. Harald Becker hatte die Aufgaben zwischenzeitlich übernommen.    

Unterschiedliche Wahrnehmung von SLK-Betriebsrat und Aufsichtsratschef 

Die SLK-Geschäftsführung und der Aufsichtsratsvorsitzende Harry Mergel sehen in der Fluktuation keinen Ausdruck für breite Unzufriedenheit innerhalb der Belegschaft. Personalveränderungen seien „nicht ungewöhnlich“, teilte SLK Ende Mai nach Bekanntwerden der personellen Veränderungen schriftlich mit: „Nach unserer Bewertung hat das Betriebsklima unter den Personalveränderungen in jüngster Vergangenheit jedoch nicht gelitten.“

Es sei völlig normal, dass es in einem Unternehmen mit mehr als 5700 Mitarbeitern immer wieder zu personellen Veränderungen komme, hieß es von Harry Mergel: „Das hat aber auf die Qualität der medizinischen Versorgung oder die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter keinerlei Auswirkungen.“ Eine allgemein schlechte Stimmung könne er nicht erkennen, so Mergel weiter. Dieser Wahrnehmung widersprach der SLK-Betriebsratsvorsitzende Jens Mohr kurze Zeit darauf deutlich. Die Probleme im Unternehmen seien seit Langem bekannt, die personellen Wechsel hätten durchaus für Unruhe in der Belegschaft gesorgt.

SLK-Geschäftsführer Harald Becker geht zu Starnberger Kliniken 

Für Harald Becker geht es in wenigen Wochen weiter: Er wird dem Vernehmen nach zum 1. September Geschäftsführer an den Starnberger Kliniken in Oberbayern, einem kommunalen Verbund aus zehn Einrichtungen.  

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