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Streit um Wehrpflicht: So reagieren Abgeordnete aus Heilbronn und Hohenlohe

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Die geplante Neuregelung der Wehrpflicht sorgt in Berlin für Streit. Abgeordnete aus Heilbronn und Hohenlohe fordern klare Entscheidungen, um die Sicherheitspolitik handlungsfähig zu machen.


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Das Vorgehen bei der Wehrpflicht hat in der schwarz-roten Bundesregierung für Streit gesorgt. Eigentlich hatte sich die Koalition auf ein Stufenmodell geeinigt, das auf Freiwillige setzt. Erst wenn sich dadurch nicht genug Rekruten finden, sollten ein Losverfahren und im letzten Schritt eine Wehrpflicht kommen. Doch dagegen formierte sich in der SPD Widerstand, eine geplante Pressekonferenz zur Einigung wurde am Dienstag abgesagt.

Wie blicken Bundestagsabgeordnete aus Heilbronn und Hohenlohe auf den Vorfall?

Hohenloher CDU-Bundestagsabgeordneter Von Stetten: „SPD ist völlig von der Rolle“

Eine klare Ansage in Richtung des Koalitionspartners SPD macht Christian von Stetten, CDU-Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Hohenlohe-Schwäbisch Hall. „Die SPD ist völlig von der Rolle, wir müssen ihr jetzt eine Woche Zeit geben, damit sie ihre Ziele intern formulieren und anschließend weitere Gespräche mit uns führen kann“, teilt Christian von Stetten auf Anfrage der Heilbronner Stimme mit.


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„Kanonenfutter?“ – Heilbronner Jugendliche kritisieren Wehrdienst-Losverfahren


CDU-Bundestagsabgeordneter Gramling (Wahlkreis Neckar-Zaber) mahnt Tempo an

Zurückhaltender äußert sich Fabian Gramling, CDU-Bundestagsabgeordneter aus dem Wahlkreis Neckar-Zaber. „Ich möchte über unseren Koalitionspartner hier nicht urteilen“, sagt Gramling. Entscheidend sei: Bundesregierung und Koalitionsfraktionen müssten bei diesem wichtigen Thema schnell sprech- und handlungsfähig sein.

Die aktuelle Berichterstattung helfe nicht weiter. Es gehe um die Wehrhaftigkeit und die Verteidigungsfähigkeit unseres Landes. „Seit Monaten führen wir die Debatte, wie die Wehrpflicht ausgestaltet werden soll. Ich finde, wir brauchen klare Regeln für den Fall, dass die Freiwilligkeit nicht ausreicht“, sagt Gramling. Die Strukturen und Kapazitäten für den Wehrdienst müssten bei der Bundeswehr erst aufgebaut werden. Zu Beginn stehe hier die Musterung. Gramling: „Dafür braucht es jetzt eine rechtssichere, praxistaugliche Regelung.“

Ein Kompromissvorschlag zum neuen Wehrdienst ist überraschend gescheitert – offenbar auf Druck von Verteidigungsminister Pistorius.
Ein Kompromissvorschlag zum neuen Wehrdienst ist überraschend gescheitert – offenbar auf Druck von Verteidigungsminister Pistorius.  Foto: Kay Nietfeld

Heilbronner CDU-Bundestagsabgeordneter Throm glaubt trotz des Streits an eine gute Lösung

„Ich bedauere es, dass die angestrebte Einigung mit der SPD nicht zustande gekommen ist“, teilt der Heilbronner CDU-Bundestagsabgeordnete Alexander Throm auf Anfrage mit. Dennoch geht der Innenpolitiker davon aus, dass sich die Koalitionspartner in dieser Frage noch einigen werden. „Ich bin zuversichtlich, dass wir im anstehenden parlamentarischen Verfahren eine gute und tragfähige Lösung finden werden, die auch der Sicherheitslage in Deutschland und Europa entspricht“, sagt Throm.

Hohenloher Grünen-Abgeordneter Ebner sieht Merz und Pistorius in der Pflicht

Bei Harald Ebner, Grünen-Abgeordneter aus dem Wahlkreis Schwäbisch Hall-Hohenlohe, sorgt der Streit für Kopfschütteln. „Dass uns die Regierungskoalition in Berlin in einer derart wichtigen Sicherheitsfrage erneut ein dermaßen chaotisches, unsortiertes und uneiniges Schauspiel präsentiert, zeugt schon von erheblicher Regierungsunfähigkeit.“ Offenbar fehle zentralen Akteuren in der Bundesregierung das „Handwerk zum Regieren“, kritisiert Ebner auf Stimme-Anfrage.


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Debatte um Wehrpflicht: Deutschland kann sich schützen – wenn alle mitziehen


Angesichts der Sicherheitslage in Europa und der Verfassung der Bundeswehr bräuchten die Menschen klare und verlässliche Antworten: „Der unausgegorene Vorschlag eines Losverfahrens ist das genaue Gegenteil davon: Lotterie degradiert Betroffene zu Zufallstreffern, statt sie als Individuen zu respektieren“, meint Ebner. Das sei willkürlich, ungerecht und sorge für noch mehr Verunsicherung.

„Ziel muss es sein, dass sich junge Menschen gerne für die Sicherheit unseres Landes einsetzen wollen. Dafür braucht es eine überzeugende Ansprache.“ Kanzler Friedrich Merz und Verteidigungsminister Boris Pistorius müssten dafür jetzt „seriöse und umsetzbare“ Lösungen liefern, fordert der Grünen-Abgeordnete aus Hohenlohe.

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Kommentare

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Axel Simonis am 16.10.2025 16:34 Uhr

Zu meiner aktiven Zeit (1983-1991) war Wehrpflicht kein Thema. Entweder Dienen oder Zivildienst!
Ich konnte mich ohne Probleme und Anfeindungen in Uniform bewegen und wurde auch von dem einem oder anderen Stöpsel (Kind) gefragt wo ich herkomme oder was das für Abzeichen sind. Die Fragen natürlich beantwortet.
Nur leider wurde auch schon zu dieser Zeit mehr oder weniger demontiert!
Auflösung verschiedener Btl. bzw. Div..
Auf eine Anfrage (1992) bei meinem ehemaligen Spieß, der mittlerweile auch woanders gelandet ist, nach einer Wehrübung bei Ihm wurde negativ beschieden, da keine Mittel vorhanden sind.

Wiedereinführung der Wehrpflicht? JA!
Warum? Mit der Wiedereinführung werden alle männlichen Kandidaten angesprochen. Ob sie Zivildienst oder aktiv bei der Bundeswehr machen wollen.
Ziel: Aufbau der Truppe
Warum? Bei der Wehrpflicht bleibt immer ein jemand hängen, der mehr als seine Wehrpflicht erfüllen will. Genauso beim Zivildienst.
Viele finden ihre Erfüllung erst beim Dienst.

Glück Ab!

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am 16.10.2025 11:41 Uhr

Aus der Geschichte der Menscheit hätten gerade wir Deutsche lernen müssen, dass Krieg die schlechteste aller Lösungen zwischenstaatlicher Probleme ist. Egal auf welcher Seite man stand - es gab nur Verlierer. Am meisten leiden diejenigen unter Kriegen, die diese am wenigsten gewollt haben. Frauen und Kinder. All die sinnlosen Billionen für Kriegsgerät, welches am Ende nur noch Schrottwert hat. Ein Blick in die verwüsteten Städte und Dörfer in der Ukraine, Syrien und im Gazastreifen und das Wissen um die Kosten des Aufbaus sollte einen doch vernünftig werden lassen.

Testerosongesteuerte Machthaber schicken die Söhne und Töchter ihres Volkes in einem wilden Egotrip in einen sinnlosen Tod. Misslingt der Coup verschwinden die Despoten mit ihrem, dem Volk geraubten Vermögen, im Exil und überlassen ihr Land dem Chaos.

Ich war überzeugter Zeitsoldat in der Marine zu Zeiten eines eisernen Vorhanges. Meinen drei Söhnen rate ich dringend für unsere Politiker keine Waffe in die Hand zu nehmen.

Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin...

Jürgen Mosthaf

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