Tankrabatt lässt Spritpreise in der Region noch immer nicht sinken
Auch eine Woche nach dem Start des Tankrabatts sind die Spritpreise in der Region nicht deutlich gesunken. Das zeigt eine stichprobenhafte Auswertung unserer Redaktion. Das liegt jedoch nicht nur an höheren Einkaufspreisen.

Der staatliche Tankrabatt hat auch nach einer Woche nicht dafür gesorgt, dass die Spritpreise in der Region deutlich gefallen sind. Das zeigt eine stichprobenhafte Auswertung unserer Redaktion von Daten der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe. Das ist eine Stelle des Bundeskartellamts, Tankstellen müssen dort Meldung erstatten, wenn sie ihre Preise erhöhen.
Kurzfristig half der Rabatt: Mitte Mai kostete der Liter Diesel, Super oder E10 an den drei untersuchten Tankstellen in Eppingen (Aral), Heilbronn (Jet) und Öhringen (Shell) zeitweise deutlich mehr als zwei Euro. Mit dem Start des Tankrabatts Anfang Juni sanken die Preise an den drei Tankstellen unserer Stichprobe dann unter diese Marke - lediglich an der Shell-Tankstelle in Öhringen kostete ein Liter Diesel am 1. Juni 2,02 Euro. Am günstigsten war der Liter E10 in Eppingen und Heilbronn mit 1,86 Euro.
Vier Tage nach dem Start war vom Rabatt nichts mehr übrig
Bereits vier Tage später zeigte die Kurve dann jedoch an allen Zapfsäulen wieder nach oben: Am 5. Juni waren an den drei untersuchten Tankstellen alle drei Kraftstoffarten wieder einige Cent teurer als zum Start des Tankrabatts. Ursprünglich hatte die Bundesregierung angekündigt, dass der Preis für einen Liter Sprit durch den Tankrabatt um bis zu 35 Cent sinken solle.
"Es ist enorm schwierig, die Preise zu deckeln oder so einen Nachlass beim Bürger ankommen zu lassen", sagt Michael Wacker, Abteilungsleiter Heizöl/Diesel beim Heilbronner Mineralölgroßhändler Domesle. "Tatsache ist, dass diese Nachlässe nicht beim Bürger ankommen." Er vermutet, dass die Preise an den Tankstellen vor allem wegen der öffentlichen Diskussion kurzfristig gesunken sind. "Unser Produkt ist an die Börse gekoppelt und dort geht es seit einigen Wochen - mit zeitweisen Tälern - stetig nach oben."
Neben den höheren Einkaufspreisen, die das Unternehmen weitergeben müsse, sei auch die Beschaffung des Rohöls weiterhin schwierig, etwa durch Lockdowns in China. In der Vergangenheit habe ein Barrel Öl um die 60 Dollar im Einkauf gekostet, derzeit seien es um die 118 Dollar.
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