SLK-Leitung stellt sich neu auf
Thomas Weber und Harald Becker leiten künftig gemeinsam die SLK-Kliniken. Eine Top-Führungskraft verlässt das Unternehmen. Das sind die Hintergründe.

Noch in diesem Jahr soll ein neuer Co-Geschäftsführer die Führungsspitze des SLK-Verbunds ergänzen. SLK-Chef Thomas Weber wird dann gemeinsam mit dem 52-jährigen Diplom-Betriebswirt Harald Becker, der vom privaten Träger Medical Park in Amerang, Bayern, kommt, die Doppelspitze bilden.
Der Termin für den Wechsel steht noch nicht fest, soll aber im vierten Quartal 2023 liegen.
Weichen für die Zukunft stellen: Umstrukturierung der SLK-Leitung

Die Umstrukturierung ergibt sich aus dem Weggang des langjährigen Kaufmännischen Direktors Michael Knüppel. Er hatte angekündigt, das Unternehmen bis Ende Juli verlassen zu wollen. "Dadurch haben wir uns mit der Frage auseinandergesetzt, welche Struktur für SLK künftig sinnvoll und notwendig ist", sagt Weber.
Die Branche und die regionalen Kliniken müssen große Umbrüche bewältigen: Krankenhaus- und Finanzierungsreform stehen an. Der Personalmangel und die bislang nur schleppend umgesetzte Digitalisierung sind große Herausforderungen. "Das ist ein Riesenpaket an Veränderungen. Wir wollten pro-aktiv handeln und uns rechtzeitig darauf einstellen", sagt Weber. Deshalb habe man dem SLK-Aufsichtsrat den Vorschlag unterbreitet, eine Funktion zu schaffen, mit der die Aufgaben von Michael Knüppel abgedeckt werden, die aber auf einer anderen Hierarchieebene angesiedelt ist. "Ich bin dankbar, dass der Aufsichtsrat sich unserem Vorschlag angeschlossen hat."
SLK-Aufsichtsrat teilt die Zuständigkeiten auf

In seiner nächsten Sitzung werde das Gremium dann entscheiden, wie die Arbeit zwischen beiden Geschäftsführern aufgeteilt werden soll, sagt SLK-Aufsichtsratschef, Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel, auf Stimme-Anfrage. Ein mögliches Szenario ist, dass Weber Sprecher der Geschäftsführung wird – und im Falle einer Patt-Situation das letzte Wort hat. Solche Details würden aktuell besprochen, sagt Weber.
Er sei jedenfalls froh, "in dieser Umbruch-Situation zwei gute Leute ganz vorn" zu haben, so Harry Mergel. "Das ist unsere Antwort auf die großen Herausforderungen, die anstehen." Zudem wolle man mit dem Schritt die Basis für langfristige personelle Kontinuität an der Spitze des regionalen Klinikverbunds legen, sagen beide.
Vertrag von SLK-Chef Thomas Weber läuft noch bis Ende 2024

Der Vertrag von Thomas Weber läuft noch bis Ende 2024, er wird dann 64 Jahre alt sein. Schon bis Ende dieses Jahres soll Klarheit darüber herrschen, ob Weber seinen Vertrag um weitere zwei Jahre verlängern möchte. "Dann wäre ich 66 und im Rentenalter", sagt er. Die Krankenhaus-Landschaft lebe in besonderem Maße von Stabilität in der Führung. "Wir müssen jetzt Entscheidungen treffen, die dann Jahre brauchen, um ihre Wirkung zu entfalten." Auch deshalb sei der Schritt mit der Doppelspitze zum jetzigen Zeitpunkt richtig und wichtig.
Ebenfalls bekannt wurde am Montag, dass eine weitere Top-Führungskraft das Unternehmen verlässt: Pflegedirektorin Christiane Matzke werde ausscheiden, so Thomas Weber. Die Mitarbeiter seien informiert, nun würden Details zu Nachfolge und Übergang besprochen. Christiane Matzke ist seit April 2018 Direktorin für Pflegemanagement bei der SLK-Kliniken Heilbronn GmbH, zuvor war sie Pflegedirektorin am Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart gewesen.