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Einigung bei Krankenhausreform: Schließen jetzt mehr Kliniken in der Region?

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Vertreter der BBT-Gruppe und SLK-Kliniken ordnen die Eckpunkte der Krankenhausreform ein. Was bedeuten die Neuerungen für die Kliniken in der Region?

Erleichtert zeigen sich beide Unternehmen darüber, dass das Land die Hoheit bei der Krankenhausplanung behalten sollen.
Foto: Archiv/Reichert
Erleichtert zeigen sich beide Unternehmen darüber, dass das Land die Hoheit bei der Krankenhausplanung behalten sollen. Foto: Archiv/Reichert  Foto: Reichert, Ralf

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern haben sich nach langem Hin und Her auf ein Eckpunktepapier geeinigt, das die Grundlage für einen Gesetzesentwurf bilden soll. Erleichtert zeigt man sich bei den Unternehmen der Kliniken in der Region. Enttäuschend sei aber, dass "das Papier in vielen Punkten noch immer unkonkret bleibt", heißt es in einem Statement von Thomas Weber, Geschäftsführer der SLK-Gruppe, zu der die Kliniken am Gesundbrunnen in Heilbronn und am Plattenwald in Bad Friedrichshall gehören.


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Entscheidend für die Krankenhäuser wird sein, in welche Level sie eingestuft werden, sagt Martin Fuchs, Sprecher der BBT-Gruppe, zu der das Hohenloher Krankenhaus in Öhringen gehört, im Gespräch mit unserer Zeitung. Positiv zu sehen sei, dass die Hoheit der Krankenhausplanung bei den Ländern bleiben soll, so Weber: "Der SLK-Verbund ist durch bereits erfolgreich abgeschlossene Strukturreformen in den vergangenen Jahren zukunftsfest aufgestellt", um eine Herabstufung der Klinik am Plattenwald mache man sich keine Sorgen.

Was bedeutet das für die Kliniken in der Region?

Es sei auch eine gute Chance für Öhringen, das Leistungsangebot zu erhalten, sagt Fuchs. Die Versorgung auf dem Land müsse sichergestellt werden. "Das ist aber nichts, was allein im Gesundheitsministerium entschieden wird", sondern in der Zusammenarbeit mit den Krankenhäusern. Die BBT-Gruppe habe mehrere Häuser im ländlichen Raum, Fuchs sieht die vorgesehene Verbundlösung als Hoffnung: "Nur Verbände haben eine Chance." Letztendlich sei aber noch nicht abzusehen, wie das Gesetz aussehe und welche Folgen das für die Kliniken haben werde.


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Foto: Ralf Reichert
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"Viele Fragen sind mit Prüfaufträgen versehen", bedauert Fuchs. Dabei nannte Lauterbach in der Pressekonferenz am Montag explizit Mittel zur kurzfristigen Finanzierung der Kliniken, als Grund nannte er die angespannte Haushaltssituation. "Es wird bewusst in Kauf genommen, dass Kliniken insolvent gehen", sagt Fuchs. Die Krankenhäuser leiden "unter sprunghaft gestiegenen Energiekosten und anhaltenden hohen Preissteigerungen, die nicht weitergegeben werden können", beklagt Weber. Er appelliert an die Politik, die "Erlösanpassung an die gestiegenen Kosten noch einmal in den Fokus zu nehmen.

Vorhaltepauschalen besser als Fallpauschalen

Das Eckpunktepapier sieht vor, dass Kliniken sogenannte Vorhaltepauschalen bekommen, also allein dafür Geld bekommen, weil eine bestimmte Behandlungsformangeboten wird. Bislang beruht die Finanzierung der Krankenhäuser auf Fallpauschalen, die abhängig von der Zahl der Behandlungen ist. Diese Veränderung werde von den SLK-Kliniken begrüßt, "da dadurch die ökonomische Komponente weniger Gewicht erhält", so Weber.


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Das Transparenzgesetz sei für die Patienten gut, sind sich Weber und Fuchs einig, denn so können sie sich über die Qualität der Behandlung an verschiedenen Kliniken informieren. "Aber auch hier ist nicht klar, wie das genau aussehen wird", so Fuchs. "Vieles ist mit Konjunktiven verbunden."

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