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Die Situation im Heilbronner Neckarbogen bessert sich

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Lärm, Müll und Raser: Nach Anwohnerbeschwerden hat die Stadt Heilbronn weitere angekündigte Maßnahmen im Neckarbogen umgesetzt. Unter anderem wurden Zebrastreifen aufgebracht und Polizeikontrollen verstärkt. In vier Wochen soll die Theodor-Fischer-Straße Fußgängerzone werden.

Es hat sich etwas getan im neuen Stadtteil: Die Zebrastreifen sind eingerichtet

Foto: Berger, Mario
Es hat sich etwas getan im neuen Stadtteil: Die Zebrastreifen sind eingerichtet Foto: Berger, Mario  Foto: Berger, Mario

Die versprochenen Zebrastreifen hat die Stadt schnell aufmalen lassen. Schon drei Tage nach der denkwürdigen Diskussion Ende Juni mit Anwohnern im Holzpavillon auf dem Buga-Gelände, prangten die Streifen an den Übergängen zur Paula-Fuchs-Allee, zur Kranenstraße und zur Theodor-Fischer-Straße Zwar noch in leuchtendem Gelb, doch nach dem Endausbau der Paula-Fuchs-Allee sollen sie die klassische weiße Farbe erhalten.

Unhaltbare Zustände

Nachdem die Anwohner des neuen Heilbronner Stadtteils sich massiv über "unhaltbare Zustände" vor Ort beschwert hatten, organisierte die Spitze der Stadtverwaltung einen Bürgerdialog und versprach Maßnahmen zur Besserung. Obwohl im neuen Stadtteil nur Anwohner fahren dürfen, hatte die Poser-Szene im Viertel vor allem am Wochenende ihre nervtötenden Runden gedreht. Zudem wurden auf den Parkanlagen bis in die frühen Morgenstunden hinein oft lautstarke Partys gefeiert. Viele Anwohner empfanden die Situation als "unerträglich" und gingen schließlich mit einer Unterschriftenaktion an die Öffentlichkeit.


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Die Fortschritte sind sichtbar

Nachdem die Stadt nun die ersten angekündigten Maßnahmen umgesetzt hat, hat sich die Situation tatsächlich verbessert. "Die Poserszene ist weitgehend verschwunden, es hat tatsächlich Fortschritte gegeben", stellt Eleonore Ackermann fest, die seit 2018 im Neckarbogen wohnt. Zur Entspannung der Lage hat auch die Polizei beigetragen. "In den vergangenen Wochen lag einer unserer Schwerpunkte besonders auf dem Bereich", betont Carsten Diemer. "Wir haben seit Wochen täglich Kontrollen im Bereich Neckarbogen und im angrenzenden Park durchgeführt", so der Pressesprecher im Polizeipräsidium Heilbronn.

Auch die Klagen über laute Partys sind zurückgegangen. "Wir hatten in den vergangenen beiden Wochen keine Beschwerden über Ruhestörungen mehr, allerdings war auch das Wetter wenig einladend", sagt die Pressesprecherin der Stadt Suse Bucher-Pinell.

 


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Weggeworfener Müll bleibt weiter ein Problem

Probleme gibt es vor Ort weiterhin mit dem Müll. "Es wird zwar viel eingesammelt aber wirklich sauberer ist es bisher nicht geworden", klagt Anwohnerin Eleonore Ackermann. Die Stadtverwaltung hofft, dass sich die Lage bessert, wenn die Leute wieder verstärkt in die Gaststätten gehen. "Die To-Go-Verpackungen sind vor allem ein Problem", unterstreicht Bucher-Pinell.

Weniger positiv sieht ein Mann die Entwicklung, der nicht namentlich genannt werden will. "Die Raser sind tatsächlich weniger geworden. Es fahren aber immer noch zu viele Leute in den Neckarbogen ein und es wird noch jede Menge Party gefeiert", klagt der Anwohner.


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Die Fußgängerzonen-Schilder sind bestellt

Das soll sich nach dem Umsetzung des nächsten Schritts im städtischen Maßnahmenkatalog ändern. Am Dienstag beschloss der Bauausschuss des Gemeinderats nach lebhafter Debatte, die Theodor-Fischer-Straße als Fußgängerzone auszuweisen. Bisher gilt dort die Anlieger-frei-Regelung. Greift diese Regel wie geplant in vier Wochen, dürfen neben Fußgängern nur noch Radfahrer, Anlieferer und Anwohner bis zu ihrem Stellplatz die Straße befahren. "Die entsprechenden Schilder sind bereits bestellt", versichert Suse Bucher-Pinell. Dann kann auch das Ordnungsamt der Stadt auf der Straße kontrollieren und Bußgelder verhängen. Das darf bisher nur die Polizei.

Auch die weiteren angekündigten Maßnahmen im Stadtteil will die Verwaltung jetzt schnell umsetzen. So soll die Fahrbahn auf der Bleichinselbrücke verengt werden, um zu verhindern, dass Raser vom Kreisel am Europaplatz überhaupt in den neuen Stadtteil einfahren. Zusätzlich soll der Parkplatz an der Jugendherberge mit einer Schranke abgegrenzt werden, um den Aufenthalt der Fahrzeuge besser zu regulieren. In beiden Fällen sind wir bereits in der internen Abstimmung", versichert Bucher Pinell.

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