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Ärger im Neckarbogen: Hajek nennt Raser und motorisierte Protzer Idioten

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Im Neckarbogen sorgen motorisierte Protzer und Raser immer wieder für Ärger. Nun werden sie aus dem Buga-Stadtquartier verbannt. Die Theodor-Fischer-Straße wird zur Fußgängerzone. Bürgermeister Hajek findet passende Worte.

Die Fußgängerzonen-Schilder werden wohl Ende August aufgestellt.
Foto: Archiv
Die Fußgängerzonen-Schilder werden wohl Ende August aufgestellt. Foto: Archiv

"Fische sterben aus. Vögel sterben aus. Aber Idioten wird es immer geben." So versuchte Baubürgermeister Wilfried Hajek am Ende der jüngsten Bauausschusssitzung die aktuellen Probleme mit Auto-Angebern im Neckarbogen auf den Punkt zu bringen. Er wies damit auch den Vorwurf von CDU-Fraktionschef Thomas Randecker und Holger Kimmerle (Grüne) zurück, die Verwaltung habe die angespannte Lage zunächst nicht ernst genommen, nachdem einige Stadträte schon ab Frühjahr 2020 mehrfach darauf hingewiesen hätten.

Schilder kommen Ende August

Mit Hajeks Fazit beschloss das Ratsgremium am Dienstag nach einem Antrag der Grünen und nach lebhafter Debatte einstimmig, die Theodor-Fischer-Straße "umgehend" als Fußgängerzone auszuweisen. Die Schilder würden nun vom Betriebsamt umgehend bestellt und laut Christiane Ehrhardt, Leiterin des Amtes für Straßenwesen, wohl schon in vier Wochen aufgestellt. Wie ihr Mitarbeiter Jens Boysen erläuterte, habe sich die bisherige Anlieger-frei-Regelung nicht bewährt, weil sie ganz einfach schwer zu kontrollieren sei. Nun dürfen neben Fußgängern nur noch Radler, Anlieferer und Anwohner bis zu ihrem Stellplatz fahren, aber auch Behinderte oder etwa Menschen, die zum Arzt müssen - allerdings mit Ausweis oder Ausnahmegenehmigung. Zudem darf in der Zone neben der Polizei auch das Ordnungsamt kontrollieren und sanktionieren.

 


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Hajek gibt Versäumnisse zu

Nach Randeckers und Kimmerles Kritik räumte Hajek ein, "dass wir alle glücklich aus der Buga rausgegangen waren und dann unvorbereitet mit Problemen konfrontiert waren". Wobei diese sich zunächst auf den - "auch von Bewohnern verursachten" - Parkplatzdruck bezogen hätten. Darauf habe man reagiert, etwa mit der Fahrradzone oder mit einem neuen Parkplatz an der Jugendherberge. Poser seien anfangs nicht das Problem gewesen, so Hajek, der selbst im Neckarbogen wohnt. Gleichzeitig gab Amtschefin Ehrhardt zu bedenken, dass die Straßenverkehrsordnung nicht überall alles zulasse "und sie sich laufend ändert".

 


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Ihm sei bewusst, dass die neue Regelung auch auf Kritik stoßen dürfte, sagte Antragsteller Kimmerle, etwa bei Eltern, die ihr Kind jetzt nicht mehr direkt zur Kita fahren dürfen, wobei die zehn Gehminuten über 300 Meter entlang der Neckarpromenade zumutbar, ja sogar schön seien. Tanja Sagasser-Beil (SPD) und Sylvia Dörr (FDP) sprachen von einem "wichtigen Signal" und von einem Gewinn für Anwohner und Passanten, gerade auch für Kinder und Familien, die sich dort, vor allem im Umfeld der Spielplätze, künftig sicherer bewegen könnten. Dass die Auto-Angeber nun womöglich auf andere Schauplätze ausweichen, fürchtete Raphael Benner (AfD). Erhard Jöst (Linke) fragte sich, wie man diese Szene insgesamt eindämmen könnte und forderte gleichzeitig eine schnelle Umsetzung der Fußgängerzone.

Einige Räte brachten die Verkehrsprobleme in der nördlichen Altstadt, vor allem auf der Gerberstraße, ins Spiel. Hajek betonte, "da können wir nicht einfach mit der Blaupause drüber, das muss man separat betrachten und lösen".

 


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