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Schwarz-Stiftung baut Schule für 1000 Kinder und Jugendliche im Neckarbogen

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Der Gemeinderat hat die planerischen Voraussetzungen für die neue Privatschule im Neckarbogen geschaffen. Die Dieter-Schwarz-Stiftung zeigt den Entwurf der Schule, macht aber keine Angaben zur Investitionssumme.

Der Fruchtschuppen, in dem einst das gärtnerische Herz der Buga schlug, ist abgerissen. An seiner Stelle ist entlang der Bahnschienen die Baugrube für die Schwarz-Schule erkennbar.
Foto: Matthias Bitsch
Der Fruchtschuppen, in dem einst das gärtnerische Herz der Buga schlug, ist abgerissen. An seiner Stelle ist entlang der Bahnschienen die Baugrube für die Schwarz-Schule erkennbar. Foto: Matthias Bitsch  Foto: Matthias Bitsch

Am Abend hat der Heilbronner Gemeinderat den Weg für den Bau der neuen Josef-Schwarz-Schule im Neckarbogen freigemacht und den Bebauungsplan für das ehemalige Fruchtschuppen-Areal beschlossen. Zum Schuljahr 2023/24 sollen die ersten Schüler in den Komplex zwischen Jugendherberge und Buga-Brücke einziehen. Perspektivisch werden rund 1000 Kinder und Jugendliche von der Eingangsklasse bis zur Oberstufe unterrichtet.

Eine Gegenstimme

Der Gemeinderat stimmte nach kurzer Diskussion bei einer Gegenstimme für das Projekt. "Die neue Schule ist eine Bereicherung für die Schullandschaft", sagte Stadträtin Susanne Schnepf (CDU). Die Einrichtung decke den zusätzlichen innerstädtischen Bedarf, der im Schulentwicklungsplan belegt ist. Oberbürgermeister Harry Mergel nannte das Projekt "eine weitere Perle im Collier der Wissensstadt".


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Neue Schule bietet im Neckarbogen Platz für 1000 Schüler


Keine Klassenzimmer, sondern Erlebnisräume würden entstehen, beschrieb Ulrike Morschheuser. Die Grünen-Stadträtin bedauerte allerdings, dass Informationen "so spärlich fließen" und forderte, Sport- und Spielflächen nachmittags für andere Kinder zu öffnen. Ihre Fraktion stimme für das Projekt, werde es aber "weiterhin kritisch begleiten", kündigte Morschheuser an.

Für die Öffnung der Schule nach außen sprach sich auch Tanja Sagasser-Beil (SPD) aus, sowohl inhaltlich für Kinder aus dem Neckarbogen, als auch räumlich. "Das Gebäude wird ganz zentral sein", betonte sie. Ein Austausch könne befruchten. Die Schule steht dem offen gegenüber. Kinder aus dem Neckarbogen besuchen bereits die Grundschule auf dem Bildungscampus, die 2024 in das neue Gebäude übersiedeln soll. Außerdem zieht das Haus der Familie, das ebenfalls von der Dieter-Schwarz-Stiftung finanziell unterstützt wird, ein.


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Baubeginn im Herbst

Die Stiftung, die zur Investitionssumme keine Angaben macht, will im Herbst mit dem Bau beginnen. Schulträger wird wie in Erlenbach, wo die Josef-Schwarz-Schule 2012 eröffnet wurde, die Organisation Phorms Education, die deutschlandweit Privatschulen und -kindergärten betreut. Beide Standorte sollen sich ergänzen.

Glas, Holz und einzelne Bäume dominieren die terrassenförmige Fassade der neuen Schule. Besonders innovativ ist die Idee, den Schulhof als verbindendes Element der drei Gebäudeteile umlaufend in die erste Etage zu verlegen.
Foto: privat
Glas, Holz und einzelne Bäume dominieren die terrassenförmige Fassade der neuen Schule. Besonders innovativ ist die Idee, den Schulhof als verbindendes Element der drei Gebäudeteile umlaufend in die erste Etage zu verlegen. Foto: privat  Foto: moka-studio

Der Neubau im Neckarbogen ist im Detail geplant "So eine Schule gibt es meines Wissens in Deutschland noch nicht", sagt Silke Lohmiller, Geschäftsführerin der Stiftung. Baubürgermeister Wilfried Hajek spricht von einem "repräsentativen Erscheinungsbild". Gebaut wird nachhaltig, Glas bestimmt die Fassade, das Skelett ist aus Holz. Lehm, Kautschuk, Ton sind bevorzugte Baustoffe. Dezentrale Lüftungselemente bilden ein ganzheitliches ökologisches System für Raumkühlung und Luftfilterung. "Wir haben Wert auf natürliche Materialien gelegt", erklärt Silke Lohmiller.

Schulhof im ersten Stock

In drei pavillonartigen Gebäudeteilen werden jeweils Grundschule, Mittel- und Oberstufe untergebracht, verbindendes Element ist eine umlaufende Außenfläche im ersten Stock, die als Schulhof dient. Darunter im Erdgeschoss sind Büros, Foyer, Mensa, Aula und zwei Sporthallen untergebracht. Der Entwurf des Stuttgarter Architekturbüros Behnisch macht begrünte Dachflächen und Terrassen zu Lernräumen. Die Pädagogen aus Erlenbach haben mitgeplant und mit Projektplanerin Nina Tucman alles von den Fachräumen über die Lerninseln bis hin zur Küche am Grundriss diskutiert, um die besten Lösungen zu finden. "Im Grunde haben wir die Schule in Erlenbach weiterentwickelt", sagt Silke Lohmiller.

Der Haupteingang der Josef-Schwarz-Schule liegt am Zaha-Hadid-Platz. Im anschließenden ersten Gebäudeteil wird die dreizügige Grundschule untergebracht. Zuerst soll allerdings 2023 die gymnasiale Oberstufe aus Erlenbach an den Start gehen. Ein Internat mit etwa 30 Plätzen für Oberschüler wird das Angebot ergänzen.

150 neue Arbeitsplätze

Insgesamt werden laut Stiftung rund 150 Arbeitsplätze im Zusammenhang mit der Schule entstehen, die Hälfte davon für internationale Fachkräfte. "Die Rekrutierung gelingt uns gut", sagt Phorms-Geschäftsführer Thomas Frenzel. Die Bereitschaft, in die Region zu ziehen, sei hoch. Und aus seiner Erfahrung aus Erlenbach weiß er, viele kommen, um zu bleiben: "Die Rotation ist sehr gering."


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Im Heilbronner Neckarbogen wird bald weitergebaut


Zweisprachiges Konzept

Die Josef-Schwarz-Schule ist eine zweisprachige Ganztagsschule, orientiert am baden-württembergischen Bildungsplan. Es unterrichten deutsche Lehrkräfte und englische Muttersprachler aus der ganzen Welt. Das pädagogische Konzept müsse immer zum Kind passen, betonen die Verantwortlichen. Das Schulgeld ist einkommensabhängig gestaffelt.

Die Schule ist offen für Heilbronner Familien: Kinder aus dem Neckarbogen sollen die neue Grundschule besuchen. Außerdem steht die Oberstufe auch Jugendlichen aus anderen Heilbronner Schulen offen, die nach der mittleren Reife das Abitur ablegen wollen.

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