Polizei kontrolliert Einhaltung der Corona-Ausgangssperre im Landkreis Heilbronn
Am Freitagabend hat die Polizei in Neckarsulm und in weiteren Gemeinden im Landkreis großflächige Kontrollen durchgeführt, um auf die nächtliche Corona-Ausgangssperre aufmerksam zu machen.
Innerhalb von wenigen Minuten sind am Freitagabend Polizeiautos mit Blaulicht platziert und Scheinwerfer aufgestellt. Die Polizisten tragen Warnwesten und rücken die Mundschutzmasken noch einmal zurecht. Es kann losgehen mit einer Schwerpunktkontrolle in Neckarsulm. Im ganzen Landkreis kontrollieren Beamte des Polizeipräsidiums (PP) Heilbronn Autofahrer, die nach 21 Uhr noch unterwegs sind.
Denn bevor am Samstag eine landesweite Ausgangssperre in Kraft tritt, gilt diese im Landkreis Heilbronn schon einen Tag früher. Der Grund: Die Corona-Inzidenzzahlen liegen seit mehr als drei Tagen über 200. Auch am Samstag wird großflächig kontrolliert, wenn die Ausgangssperre bereits ab 20 Uhr gilt, informiert Thomas Lüdecke, Leiter der Schutzpolizeidirektion des PP Heilbronn.
Viele der Autofahrer, die die Kontrollstelle am Freitagabend auf der Heilbronner Straße zwischen der Abfahrt B 27 und dem Kreisel Rötelquerspange/Wilhelm-Herz-Straße in Neckarsulm passieren, sind auf dem Heimweg von der Arbeit oder auf dem Weg zur Nachtschicht. Sie haben eine Bescheinigung des Arbeitgebers griffbereit und dürfen schnell weiterfahren. Die Polizisten wollen vor allem wissen, warum die Fahrer noch unterwegs sind.
Wer nicht glaubhaft versichern kann, dass er einen triftigen Grund hat, muss seine Personalien hinterlassen. Später legt die Bußgeldbehörde fest, wieviel für die Ordnungswidrigkeit bezahlt werden muss, erläutert Lüdecke. Gerade in der Anfangsphase und weil sich die Regeln von Freitag auf Samstag noch einmal ändern, haben die Polizisten einen gewissen Ermessensspielraum. „Nicht jeder wird sofort angezeigt“, versichert Lüdecke. Das sei aber auch kein Freibrief.
Verstärkte Kontrollen vor allem zu Beginn der neuen Regelungen
Die Polizei ist vor allem deshalb am Freitag und Samstag sehr präsent, um auf die neue Ausgangssperre aufmerksam zu machen, so Lüdecke. Kontrollen rund um die Stadt Heilbronn, in der bereits länger eine nächtliche Ausgangssperre gilt, hätten gezeigt, dass nach ein oder zwei Tagen nach 21 Uhr kaum noch Autos unterwegs waren. Auch an diesem Freitag ist relativ wenig los.
Trotzdem sind auch am Samstag, wenn die landesweite Ausganssperre in Kraft tritt, Beamte aus allen 13 Revieren des PP Heilbronn unterwegs. Viele arbeiten, obwohl sie frei gehabt hätten. „Es wurden alle aufschiebbaren Maßnahmen zurückgestellt. Es soll alles auf die Straße“, betont Lüdecke. Tagsüber werde verstärkt auch die Maskenpflicht etwa in Fußgängerzonen und vor Lebensmittelmärkten kontrolliert.
99 Prozent der Menschen reagierten bei den Kontrollen vernünftig, berichtet Bernhard Mai, Leiter des Polizeireviers Neckarsulm aus der Praxis. Ab und zu treffe man aber auch auf uneinsichtige Personen, die dann angezeigt werden. Das sei aber die Ausnahme. Die meisten tragen Maske oder ziehen sie sofort über die Nase, wenn sie darauf aufmerksam gemacht werden, berichtet er. Die Kontrollstellen im Landkreis wechseln Freitagnacht zum Teil ihre Standorte. Sobald der Verkehr aber gegen Null geht, brechen die Beamten die Schwerpunktkontrollen ab.