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2G-Regel für Ungeimpfte tritt voraussichtlich am Mittwoch in Kraft

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Die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen in Baden-Württemberg steigt weiter. Ungeimpfte Menschen in Baden-Württemberg werden vermutlich ab Mittwoch von der Teilnahme am öffentlichen Leben im Südwesten weitgehend ausgeschlossen.

von Valerie Blass und dpa

Die für die Ausrufung der Alarmstufe relevante Zahl von 390 mit Covid-19-Patienten belegten Intensivbetten an den Kliniken in Baden-Württemberg wird voraussichtlich an diesem Montag, spätestens aber am Dienstag erreicht. Davon geht Götz Geldner, Präsident des Berufsverbands Deutscher Anästhesisten und Medizinischer Direktor am RKH-Klinikum Ludwigsburg, aus. „Die Prognosen sind besorgniserregend“, sagte Geldner der Heilbronner Stimme. Seine Einschätzung teilt auch das Gesundheitsministerium in Stuttgart: Es sei unwahrscheinlich, dass die Zahl jetzt nochmal sinke, da die oftmals jüngeren Patienten auf den Intensivstationen nun deutlich länger dort behandelt werden müssten.


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Der Anstieg der Covid-Intensivpatienten falle zwar „etwas flacher aus als zunächst angenommen“. Fakt sei jedoch: „Landauf, landab werden schon jetzt planbare Operationen abgesagt“, sagte Geldner. „Und wir wissen noch nicht, wo wir landen.“

Wirklich Sorge mache ihm die Versorgung der anderen Patienten. „Jeder Covid-Patient geht zu deren Lasten.“ Einzig an großen Uniklinik-Standorten im Land wie Heidelberg oder Freiburg sei noch etwas Luft. Das liege zum einen an der großen Anzahl von Intensivbetten an diesen Standorten der Maximalversorgung und zum anderen an der jungen Bevölkerung, schwere Erkrankungen seien da seltener. „Aber auch diese Kapazitäten werden uns höchstens über ein paar Tage retten“, so Geldner.


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Regelung bei der Corona-Alarmstufe

Die Alarmstufen-Marke beträgt 390. Wird diese Zahl an zwei aufeinanderfolgenden Werktagen erreicht oder überschritten, treten automatisch schärfere Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie in Kraft. Im Moment gilt in Baden-Württemberg die sogenannte Corona-Warnstufe, die schon für viele Ungeimpfte Beschränkungen mit sich bringt.

Bei Erreichen der Alarmstufe sieht die Corona-Verordnung landesweit die 2G-Regel etwa in Restaurants, Museen, bei Ausstellungen sowie den meisten anderen öffentlichen Veranstaltungen vor. Viele ungeimpfte Menschen hätten dann in vielen Bereichen keine Möglichkeit mehr, am öffentlichen Leben teilzunehmen - denn ein Nachweis aktueller PCR- oder Antigentests reicht dann in vielen Fällen nicht mehr. Ausnahmen würden unter anderem für Kinder und Schwangere sowie Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, gelten. Auch für öffentliche Verkehrsmittel und Religionsveranstaltungen, sowie im Einzelhandel gilt in der Alarmstufe 3G ohne PCR-Test-Pflicht. Ausgenommen sind zudem Geschäfte der Grundversorgung wie Supermärkte sowie Märkte im Freien und Abhol- und Lieferangebote. 

Das baden-württembergische Stufensystem hängt ab von der Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen und der sogenannten Hospitalisierungsinzidenz, die die Zahl jener Menschen angibt, die pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche mit Corona-Symptomen in eine Klinik kommen. Bislang galt im Südwesten die sogenannte Corona-Warnstufe, die für viele Ungeimpfte bereits zahlreiche Beschränkungen mit sich brachte.

Damit die verschärften Corona-Maßnahmen außer Kraft treten, müssen die Schwellenwerte an fünf Werktagen in Folge unterschritten werden.


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