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Investor wäre die letzte Rettung fürs Aquatoll

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Überraschungen im Neckarsulmer Gemeinderat: Die Stadtverwaltung spricht mit Interessiertem. Auch ein vorübergehender Weiterbetrieb wäre für zweieinhalb Millionen Euro möglich.

Das Aquatoll wird abgerissen. Das sorgt für Kopfschütteln.
Das Aquatoll wird abgerissen. Das sorgt für Kopfschütteln.  Foto: Pfäffle, Stefanie

Fürs Aquatoll interessiert sich ein Investor. Mit dieser Aussage hat Oberbürgermeister Steffen Hertwig am Montagabend alle 150 anwesenden Zuhörer in der Ballei überrascht. Mehr will er zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen, es stehen weitere Gespräche an.

Idee: Sport-Union übernimmt die Saunalandschaft

Deutlich wird: Fürs Freizeitbad und Saunalandschaft ist der externe Einstieg die letzte Chance, um erhalten zu bleiben. Ohne ihn kommen die Abrissbagger, schon diesen Sommer wäre der Betrieb Geschichte. Nur die Sauna könnte erhalten bleiben und extern betrieben werden. Die SPD bringt dabei die Sport-Union in Spiel, die das Angebot mit einem Bewegungszentrum stemmen könnte. Ansonsten lehnen Stadträte den Weiterbetrieb durch die Stadt aus Kostengründen ab. Abstimmung über den finanziellen Ausstieg: Die Entscheidung folgt Ende April. Die laufenden Verhandlungen ändern nichts am Zeitplan.

 


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Online-Petition ändert nichts an der Haltung im Gemeinderat

Im Keller des Aquatolls: Die Schäden durch den langjährigen Betrieb der Freizeiteinrichtung sind zu erkennen.
Foto: Archiv/Gajer
Im Keller des Aquatolls: Die Schäden durch den langjährigen Betrieb der Freizeiteinrichtung sind zu erkennen. Foto: Archiv/Gajer  Foto: Gajer

Der Investor sei der letzte Strohhalm, an den man sich klammern könne. Das sagte Heiko Schulz aus Obereisesheim, der über eine Online-Petition mehr als 6000 Unterschriften für einen Erhalt des Bads zusammengebracht hat. Ohne diese Rettung von außen sehe es düster aus. Vor der Sitzung des Gemeinderats am Montag sei er "positiv gestimmt" gewesen, die Zahlen hätten für Ernüchterung gesorgt. "Ich bin nach wie vor fürs Aquatoll", forderte er mehr Mut von den Stadträten. "Bei einem Schwimm- und Freizeitbad handelt es sich um eine Einrichtung der öffentlichen Daseinsvorsorge, auch wenn das kein einklagbares Rechtsgut ist", sagte er. "Damit wird eine öffentliche Dienstleistung bezeichnet und nicht eine freundlicherweise gewährte Gnade." Für zweieinhalb Millionen Euro, so Werkleiter Lars Nielsen, könnte der Betrieb vorübergehend am Laufen gehalten werden. Heiko Schulz hält davon nichts, die Substanz ändere sich nicht.

 


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Das Rathaus stellt die Situation ausführlich dar

Die Stadtverwaltung stellte die Situation dar, zeigte Bilder vom Technikbereich mit Rost und Salzkristallen, die sich an der Decke bilden. Außerdem ging es um die Finanzlage der Stadt, deren Guthaben bis Ende 2024 von 92 Millionen Euro auf 59 Millionen Euro schmilzt - und weitere Großprojekte zeichnen sich am Horizont schon ab. Die Komplettsanierung des Aquatolls inklusive Attraktivierung von Sauna und Spaßbereich wird auf 37,5 Millionen Euro veranschlagt. Ein jährliches Defizit bliebe, sodass die Stadt bei dieser Lösung jährlich fast sechs Millionen Euro zuschießen müsste - um dabei auch für die Abschreibungen aufzukommen. "Da ist kein Ende in Sicht", sagte Baubürgermeisterin Suzanne Mösel.

So reagieren Stadträte

Im Gemeinderat haben sich die Haltungen kaum geändert: Die Stadt soll sich aus dem Betrieb finanziell zurückziehen, stattdessen wird ein kleines Bad gebaut. Eberhard Jochim (CDU) will das externe Investorenangebot genau analysieren. SPD-Sprecher Karl-Heinz Ullrich will prüfen lassen, ob das Gebäude der Piratenwelt für ein Bewegungsbad genutzt werden kann. Die Panoramasauna könnte dann erhalten bleiben. Von der Zwischenlösung für 2,5 Millionen Euro hält er genauso wenig wie auch Grünen-Sprecher Stefan Müller. Ingrid Böhringers (Freie Wähler) Idee ist, das neue Bad ans Sportbad zu setzen.

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