Löwensteiner Mordprozess: Gericht nimmt Genspur unter die Lupe
Kann der Angeklagte Georg M. diesen Fund erklären? An einer Getränkedose in direkter Nähe des Autos der Ermordeten fanden Ermittler seine DNA. Der Prozess vor dem Heilbronner Landgericht geht in eine entscheidende Phase.
Wird eine Getränkedose am Tatort des Löwensteiner Mordfalls zu einer entscheidenden Spur? Wenn vor dem Heilbronner Landgericht heute der Prozess um den Mord an einer 59-jährigen Frau aus Obersulm fortgesetzt wird, steht unter anderem eine leere Getränkedose in direkter Nähe der Bluttat im Mittelpunkt.
Die Frau war Ende März 2017 auf dem Mitarbeiterparkplatz ihrer Arbeitsstelle Evangelische Tagungsstätte Löwenstein mit 14 Messerstichen getötet worden. Nur wenige Meter von ihrem Wagen entfernt fanden Ermittler die Dose eines großen Energydrink-Herstellers – an der auch eine Teil-Genspur des angeklagten Ehemanns gefunden wurde.
Motiv Eifersucht
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 63-jährigen Georg M. vor, seine getrennt von ihm lebende Frau aus Eifersucht getötet zu haben. Er soll es nicht überwunden haben, dass seine Noch-Frau eine Beziehung zu einem neuen Partner eingegangen war. Mailverkehr und das Facebook-Postfach seiner Frau konnte er von seinem Computer heimlich kontrollieren, da er offenbar aus früheren Zeiten weiter Zugriff auf die Daten hatte.
Der Angeklagte bestreitet die Tat. Die Tatwaffe ist nie gefunden worden. Allerdings soll der Angeklagte nach Zeugenangaben in früheren Jahren bereits einmal gesagt haben, dass er seine Frau umbringen werde, wenn sie ihn verlassen sollte.
Bei Verurteilung droht lebenslange Freiheitsstrafe
In dem Indizienprozess kommt es neben Zeugenangaben vor allem auf Beweismittel wie die Genspur vom Tatort an. Bei einer Verurteilung muss der Angeklagte mit einer lebenslange Freiheitsstrafe rechnen.
Was bisher beim Prozess geschah:
Stimme.de