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Heilbronn ist Corona-Hotspot: Was jetzt zu beachten ist

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Was lange zu befürchten war, ist jetzt passiert: Heilbronn hat bei der sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz für Corona-Neuinfektionen den kritischen Wert von 50 überschritten. Strengere Einschränkungen sind die Folge, Heilbronner müssen ihre Reisepläne überdenken.

Kunden in der Heilbronner Stadtgalerie: Die Maskenpflicht wird noch einmal verschärft.
Foto: Archiv/Mario Berger
Kunden in der Heilbronner Stadtgalerie: Die Maskenpflicht wird noch einmal verschärft. Foto: Archiv/Mario Berger  Foto: Berger, Mario

Der Stadtkreis Heilbronn, nicht aber der Landkreis Heilbronn, zählt ab sofort zu den  Corona-Hotspots im Land. Heilbronn liegt bei 51,3. Demnach haben sich binnen sieben Tagen mehr als 50 Personen, gerechnet auf 100.000 Einwohner, neu mit dem Coronavirus infiziert. Bund und Länder hatten sich darauf geeinigt, dass ab dieser Grenze weitere Maßnahmen greifen.

Am Montag, 19. Oktober, kündigte die Stadt Heilbronn neue verschärfte Maßnahmen an - diese treten ab Mittwoch, 21. Oktober, in Kraft. 


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Strengere Corona-Regeln in Heilbronn ab Mittwoch


Heilbronn hatte bereits angekündigt, was jetzt ansteht. Am Donnerstag soll eine sogenannte Allgemeinverfügung veröffentlicht werden, die dann am Freitag in Kraft tritt.Die konkreten Schritte: Privatfeiern werden auf zehn Personen begrenzt. Ansammlungen von mehr als zehn Menschen im öffentlichen Raum würden verboten, die Maskenpflicht ausgeweitet. Sie gilt für weite Teile der Innenstadt auch im Freien.

An Heilbronner Schulen wird es ab Klasse fünf eine Maskenpflicht im Unterricht geben. 

Reiserückkehrer nicht mehr im Fokus

Waren es vor Wochen noch Reiserückkehrer, die Sorgen machten, hat der jüngste Anstieg der Fallzahlen in Heilbronn andere Gründe. Vor allem in mehreren Familien traten gehäuft Neuinfektionen auf, ohne dass die Behörden das Geschehen an einem isolierten Ereignis wie einer großen Feier festmachen konnten.

 

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Chaos um Beherbergungsverbot sorgt für Verunsicherung


 

Auf die Reisepläne vieler Heilbronner hat die neue Situation Auswirkungen. Das Beherbergungsverbot in der baden-württembergischen Corona-Verordnung wurde am Donnerstag vom Verwaltungsgerichtshof gekippt. Allerdings kann es in anderen Bundesländern wie Bayern oder Brandenburg durchaus noch der Fall sein, dass Hotels, Pensionen, Campingplätze oder Ferienwohnungsanbieter Gäste ablehnen müssen, sofern sie aus einem Risikogebiet im Inland kommen. Das bemisst sich an der Sieben-Tage-Inzidenz.

Das heißt: Allen, die in Heilbronn ihren Wohnsitz haben, könnte die Übernachtung in einem Beherbergungsbetrieb außerhalb von Baden-Württemberg verwehrt werden - und zwar solange, bis die Kennzahl eine Woche konstant unter 50 bleibt. Ausnahmen gibt es nur bei "örtlich abgrenzbaren" Infektionsgeschehen, wenn sich die neuen Fälle etwa auf ein einzelnes Gebäude beschränken.

 

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Folgen für Reisepläne der Heilbronner

Laut Verordnung gilt der Hotel-Bann nicht nur für jene, die in einem Risikogebiet gemeldet sind, sondern auch für alle, die sich dort aufhalten. Gemeint ist ein Aufenthalt von 48 Stunden am Stück, hieß es zuletzt auf Nachfrage im Sozialministerium. Berufspendler, die nicht in Heilbronn übernachten, sind also nicht betroffen.

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Daniel Ohl vom Hotel- und Gaststättenverband Baden-Württemberg hatte gegenüber stimme.de zuletzt Bedenken geäußert, was die Umsetzbarkeit des Verbots angeht. Kontrolliert wird an der Rezeption. Ob sich jemand in einem deutschen Risikogebiet aufhielt, der dort nicht einmal gemeldet ist, können die Betriebe gar nicht überprüfen.

Beherbergungsverbote wie das zuletzt vom Verwaltungsgerichtshof gekippte in Baden-Württemberg gibt es auch in anderen Bundesländern. Die Regeln sind jedoch unter Medizinern und Politikern heftig umstritten. Bund und Länder haben am Mittwoch auch über diesen Punkt diskutiert, zu einer Einigung kam es hierzu bis Redaktionsschluss aber nicht. 

 

Zahl der Covid-Patienten in den Krankenhäusern

Die Zahl behandlungsbedürftiger Patienten mit Covid-19 an Kliniken in der Region ist weiter niedrig. Am Heilbronner SLK-Klinikum am Gesundbrunnen werden nach Auskunft eines Sprechers derzeit elf Patienten mit positivem Befund stationär behandelt, zwei davon intensivmedizinisch. Am Hohenloher Krankenhaus in Öhringen (HK) sind derzeit zwei Covid-Patienten in stationärer Behandlung, keiner davon braucht intensivmedizinische Maßnahmen. Erst seit vergangener Woche werden am HK wieder Covid-Patienten behandelt, wie eine Sprecherin auf Anfrage mitteilt, zuvor hatte es Mitte Juli Fälle gegeben. 

 


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Kommentare

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Margit Seitz am 18.10.2020 10:36 Uhr

Ich kann mich den beiden Beiträgen von Hr. Bürger nur anschließen:
Ich sehe auch häufig Menschen, die die Maske unter der Nase tragen und ich sehe auch solche, die keine Masken tragen.
Kontrollen? Habe ich noch nie erlebt oder gesehen.

Auch die Aufklärung wäre immens wichtig.
Das Handhaben der Masken ist offenbar bei etlichen immer noch ein Problem.
Sinnvoll wäre es auch, wenn man an die Menschen mit geringerem Einkommen ausreichend Masken verteilt.

Sinnvoll wäre es auch, wenn dor, wo die Infektionsgefahren hoch sind (Krankenhäuser, Arztpraxen, Pflegeheie, Schulen, Kitas, etc) fortlaufend (mind. 1 Mal wöchentlich) Schnelltests zum Einsatz kämen.
Das würde schnell die Infektionszahlen reduzieren.

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Lars Bürger am 15.10.2020 12:08 Uhr

Ergänzend sei dazu auch noch erwähnt das solche Maßnahmen die nun direkt in das Privatleben der Leute eingreifen vielmehr das Gegenteil dessen bewirken was eigentlich Absicht ist.

Denn mit jeder neuen Einschränkung sinkt immer weiter die Akzeptanz und damit auch die Bereitschaft sich zumindest an die drei wichtigen Regeln (Abstand, Hygiene, Maske) zu halten.
Es ist absolut kontraproktiv nun den Leuten vorzuschreiben wen sie wann und wie in ihre Privatsphäre lassen. Sie fühlen sich dadurch bevormundet, gegängelt und unterdrückt. Und es kommt dann auch ganz schnell der Punkt wo bewusst Widerstand geleistet wird. Und das teilweise auch zu recht.

Nochmal: Der Stadtraum sollte eigentlich schon seit März zugepflastert sein mit Infoplakaten. Ordnungsamt muss hier zudem massiv Präsenz aufbauen, die "Nasenatmer" abfangen und ihnen die Wissenschaft vernünftig erklären. Diese Beamten können dann auch gleich Masken mitnehmen die sie bei Bedarf an die Bevölkerung verteilen. Durchsagen überall. Infostände die aktiv die Bevölkerung aufschlauen und mitnehmen bei dieser Reise. Denn es ist eine lange Reise die wir hier alle noch vor uns habem-

Es muss seitens der Stadt einfach viel mehr gemacht werden um den Leuten verständlich und nachvollziehbar zu erklären wie dieses Virus funktioniert. Dann tun sie auch von ganz alleine im Alltag das Richtige. Dann bekommen wir auch die Fallzahlen runter ohne immer neue Regeln die ebenso unwirksam wie sinnlos bei der Bekämpfung der Pandemie sind.

Dem Bürgermeister muss klar sein dass hier zunächst mal die Grundregeln wirklich konsequent durchgesetzt werden und auch Akzeptanz in der Bevölkerung finden müssen. Ansonsten ist alles weitere nur Zeitverschwendung sowohl für ihn als auch für die Leute hier in HN.

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Lars Bürger am 15.10.2020 10:02 Uhr

So lange wir hier keine Exekutive haben die in der Lage ist die bestehenden Regelungen auch durchzusetzen und zwar flächendeckend, sind diese Maßnahmen und Verfügungen doch komplett für die Katz. Es ist nichts als Augenwischerei.

Die Inzidenz geht hier hoch weil die Ämter entweder nicht fähig oder willens sind dafür zu sorgen dass die drei sinnvollen Grundregeln vor allem in der Öffentlichkeit und insbesondere in der Innenstadt eingehalten werden.

Da sitzen die Leute an der Neckarmeile dicht an dicht. Ständig laufen hier Deppen rum die meinen es sei okay die Maske unter der Nase zu tragen. Richtig witzig wird es dann wenn diese Deppen hinter der Fleischtheke oder beim Gemüse stehen und u.U. das Virus quer über die ganze Ware verteilen.

Da nehmen die Leute zum Niesen die Maske runter und rotzen quer durch den Laden. Und NIRGENDS HABE ICH AUCH NUR EINMAL IRGENDWO die Beamten von Polizei oder Ordnungsamt gesehen die da entgegegen wirken.
Von Supermarkt-Mitarbeitern oder Kellnern braucht man nicht erwarten dass sie das alles tun. Es ist bei Leibe auch nicht deren Job zusätzlich auch noch das Risiko einzugehen sich von unbelehrbaren Corona-Leugnern und / oder Egoisten angehen zu lassen.

Wo sind die Ordnungsämter? Wo sind die Plakate die den Leuten unmissverständlich erklären wie man Masken trägt und wo man sich wie desinfizieren muss?

Jetzt nun irgendwelche Einschränkungen im Privatraum zu erlassen bringt da absolut gar nichts. Denn wenn schon im öffentlichen Raum keine der bereits bestehenden Regeln durchgesetzt werden, warum sollte dann irgendwer glauben das die nicht vorhandenen Beamten nun an die Wohnungstür klopfen?

Ich bin voll uns ganz für sinnvolle Maßnahmen. Diese Verfügung allerdings bewirkt allerdings nichts. Vielmehr sollte man zunächst mal dafür sorgen das in der Öffentlichkeit hier in der Stadt die wichtigen Dinge auch tatsächlich umgesetzt werden und zwar von jedem, ohne Ausnahme.
Dafür braucht es aber Beamte auf den Straßen die ihre Arbeit machen und dafür eben auch die dringend nötige Unterstützung vom Staat bekommen.

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