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Das sagen Gastronomen und Clubbetreiber zu den neuen Corona-Regeln

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Gastronomie und Veranstalter in der Region sind froh, dass die Inzidenz nicht mehr maßgeblich für Gaststättenbesuche ist und begrüßen die neue Landesverordnung. Sie haben aber auch Bedenken wegen Umsetzung der Testpflicht.

von Kilian Krauth , Thomas Zimmermann und Christian Nick
Die "Laube" auf der Viehweide in Heilbronn-Böckingen ist weithin als Partytempel bekannt. Geschäftsführer Matthias Kern hofft, dass dort bald wieder getanzt werden darf und mehr oder weniger normale Verhältnisse einkehren.
Foto: Archiv/Berger
Die "Laube" auf der Viehweide in Heilbronn-Böckingen ist weithin als Partytempel bekannt. Geschäftsführer Matthias Kern hofft, dass dort bald wieder getanzt werden darf und mehr oder weniger normale Verhältnisse einkehren. Foto: Archiv/Berger  Foto: Berger

Drei G: So lautet ab Montag der Schlüssel zum Glück in der Gastronomie und in Veranstaltungshallen, zumindest in Baden-Württemberg. Die Inzidenz soll nicht mehr im Vordergrund stehen. Noch feilt das Land an Details. Die Meinungen von Wirten und Clubbesitzern gehen auseinander, vor allem, was die Testpflicht betrifft.

"Die Situation ist aber wieder mal unbefriedigend"

"Wir sind noch in der Findungsphase, die Situation ist aber wieder mal unbefriedigend", sagt Martin Kübler. Der Dehoga-Chef im Stadt- und Landkreis Heilbronn will jetzt zunächst einmal prüfen, welche Regeln für ihn genau gelten. Denn Kübler ist nicht nur Gastronom auf dem Bad Rappenauer Golfplatz und in der Ballei, er richtet in der Neckarsulmer Kulturhalle auch Veranstaltungen aus. Deshalb sind für ihn die Details, die im Gesetz stehen besonders wichtig. "Wenn wir bei Veranstaltungen drei G prüfen müssen, wird es schwierig und aufwendig", betont Kübler. Positiv ist für den Gastronom, dass die Leute wieder Lust haben ins Restaurant zu gehen. "Das 19er in Bad Rappenau wird seit der Wiedereröffnung sehr gut angenommen", freut sich Kübler.


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Ausgestaltung der Verordnung fehlt noch

"Ich finde es gut, wenn die Inzidenz wegfällt", unterstreicht Matthias Kern. Die drei G-Regelung gilt beim Chef der Laube in Böckingen ohnehin schon seit der Wiedereröffnung. Für ihn ist jetzt entscheidend, wie das Gesetz genau ausgestaltet ist. "Zum Thema Masken und Tanzen habe ich noch nichts gehört", sagt Kern. Derzeit gilt noch das Tanzverbot. Auch wie viele Menschen man künftig beherbergen darf, sei noch offen. "Hier fehlt die klare Linie und wir müssen jetzt abwarten und dann das Gesetz auf Praxistauglichkeit prüfen", betont der Laube-Chef.


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Ganz entspannt in Kupferzell

"Ich sehe das recht entspannt, wir hatten ja schon in der ersten Phase nach der Wiederöffnung die Testpflicht", sagt Anette Hefele, Assistentin der Geschäftsführung im Kupferzeller Landhotel Krone: "Es muss ja Regeln geben, denn wir wollen alle keinen weiteren Lockdown", so die 53-Jährige. "Aber es gab in der Vergangenheit schon Gäste, die gesagt haben, sie kommen erst wieder, wenn es keine Testpflicht mehr gäbe." Die Hotelfachfrau zum Wegfall kostenloser Tests ab Mitte Oktober: "Sicher wird dann der ein oder andere wegbleiben, aber solange keine teuren PCR-Tests nötig sind, werden die meisten, die Essen gehen wollen, das auch tun." Eine Option sei, dann so zu verfahren wie im Frühsommer auch: Geschulte Mitarbeiter bieten den Gästen an, sich für den Einlass unter Aufsicht vor Ort testen lassen zu können.


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Namenserfassung kostet viel Zeit

"Ich habe noch 500 Antigen-Tests auf Lager, die stelle ich ab Montag Gästen, die nicht geimpft sind, gerne kostenlos zur Verfügung", erklärt Norbert Greiss, der in Gundelsheim die Weinstube Pavillon betreibt. Gleichzeitig vertraut er seinem "ausgesprochen verständnisvollen Publikum. Wer zu uns kommt, geht gerne aus und lässt sich ohne große Bedenken impfen, so wie ich auch. Im übrigen kenne ich keinen, der einen Impfschaden erlitten hat". Mit der Registrierungs-Regel im Außenbereich könne er gut leben. Allein der bürokratische Aufwand bei der Namenserfassung koste ihn sehr viel Zeit. "Eigentlich müsste ich eine Telefonistin einstellen, aber wir bekommen ja sowieso kein Fachpersonal, die sind uns beim Lockdown in andere Branchen abgewandert. Das ist derzeit überall das Hauptproblem."

"Wer blickt da noch durch?"

Im Innenbereich dürften die Menschen weiter Zurückhaltung üben. "Das wirkt sich bei uns vor allem in unserem Geschäft mit geschlossenen Gesellschaften, also Hochzeiten, Firmefeiern, Geburtstage, negativ aus." Dass sich durch die jetzigen Lockerungen hier etwas bessert, glaubt Gastronom und Weingärtner Greiss nicht. "Die Leute sind verunsichert, das wird sich nicht von heute auf Morgen ändern. Wer blickt denn bei diesen ständigen Regeländerungen noch durch?"


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