Meinung: Trotz Corona-Gipfel noch viele Fragen offen
Seit eineinhalb Jahren kommen die Spitzen des Staates in wechselnder Besetzung zusammen, um Deutschland durch die Pandemie zu steuern. Doch vielerorts herrscht Ratlosigkeit, meint unsere Redakteurin.
Kanzlerrunden, Ministerpräsidenten-Tagungen, Gesundheitsminister-Konferenzen: Seit eineinhalb Jahren kommen die Spitzen des Staates in wechselnder Besetzung zusammen, um Deutschland durch die Pandemie zu steuern. Dabei wiederholt sich ein Muster mit schöner Regelmäßigkeit: In Berlin oder Stuttgart wird beschlossen – dann folgt Chaos.
Auch in dieser jüngsten Runde ist das nicht anders. Beschlossen wird, verkürzt gesagt, dass Ungeimpfte künftig weniger Rechte haben und Tests selbst bezahlen müssen. Baden-Württemberg kippt dazu die Inzidenzregel und verlangt fortan PCR-Tests von Ungeimpften für gewisse Teile des öffentlichen Lebens.
Konkrete Infos fehlen
Aber was heißt das konkret? Bei regionalen Sportveranstaltern herrscht Ratlosigkeit. Wie sieht es mit Masketragen aus, wie mit Abstand? Wie viele Besucher dürfen in die Hallen? Und was ist eigentlich, wenn sich Sportler nicht impfen lassen wollen: Wie lange gelten die dann notwendigen PCR-Tests?
Nicht einmal die Profis haben Antworten. Bei der SLK-Geschäftsführung herrschte gestern Ratlosigkeit ob der konkreten Auswirkungen für den Klinikbetrieb. Welche Mitarbeiter geimpft sind, wird nicht erfasst. Wie also sollen die Verantwortlichen entscheiden, wer sich künftig testen lassen muss und wer nicht? Oder wer auf bestimmten Stationen eingesetzt werden kann? Es bleibt die lakonische Feststellung: Ein gewisser Klärungsbedarf besteht.