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Zuschauerzahl bei Sportveranstaltungen bleibt ungewiss

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Profivereine wissen weiterhin nicht, mit wie vielen Fans sie seriös kalkulieren können. Wie gehen die Red Devils Heilbronn, die Heilbronner Falken und die Neckarsulmer Sport-Union mit der Situation um?

Von unseren Redaktion
Abstand und Maskenpflicht: In der Ballei galten auch am Mittwochabend beim Test der Bundesliga-Handballerinnen strenge Regeln für die Zuschauer.
Foto: Andreas Veigel
Abstand und Maskenpflicht: In der Ballei galten auch am Mittwochabend beim Test der Bundesliga-Handballerinnen strenge Regeln für die Zuschauer. Foto: Andreas Veigel  Foto: Veigel, Andreas

An diesem Wochenende startet die Fußball-Bundesliga. Der Spielbetrieb in den Ligen darunter läuft bereits größtenteils. Andere Sportarten wie Handball oder Eishockey stehen in den Startlöchern. Die Zuschauerauslastung und der Zutritt in Stadien und Sporthallen ist eine der großen Hürden, der sich die Clubs aktuell gegenübersehen.

In der Bund-Länder-Schalte am Dienstag gab es einen klaren Beschluss: Sportgroßveranstaltungen dürfen zunächst nur vor maximal 25.000 Zuschauern stattfinden, darin sind sich die Bundesländer einig. Über die sogenannte 3G-Regelung hinaus darf oberhalb einer absoluten Zahl von 5000 Zuschauern die zulässige Auslastung bei maximal 50 Prozent der jeweiligen Höchstkapazität liegen, jedoch nicht bei mehr als 25.000 Zuschauern, heißt es im Beschlusspapier.

Planungssicherheit im Profisport

Die Sieben-Tage-Inzidenzen sollen dabei zumindest in Baden-Württemberg künftig keine Rolle mehr spielen, wie das Gesundheitsministerium in Stuttgart am Mittwoch mitteilte. Das würde mehr Planungssicherheit im Profisport bedeuten, da vollständige Zuschauer-Ausschlüsse verhindert würden.


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Beim DEL2-Club Heilbronner Falken hat der Dauerkartenvorverkauf noch nicht begonnen. "Wir haben am Mittwoch alle unsere Dauerkarteninhaber angeschrieben und über die aktuelle Sachlage informiert", sagte Frederic Keck, Assistent der Geschäftsführung. Der Club gibt maximal 800 Dauerkarten in den Verkauf und geht davon aus, 50 Prozent der Halle auslasten zu dürfen, dies entspräche 2064 Zuschauern. Für die sollen nach aktuellem Stand keine weiteren Einschränkungen wie Abstandsregelung oder Maskenpflicht gelten. Lediglich der 3G-Nachweis - geimpft, genesen oder getestet - muss erbracht und eine Nachverfolgung durch personalisierte Tickets ermöglicht werden.

Die Stadt Heilbronn schränkte diese Angaben auf Stimme-Anfrage dahingehend ein, dass sehr wohl eine Maskenflicht bestehe. Die könne lediglich am fest zugewiesenen Platz entfallen, wenn dort ein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werde.

In der Ballei gelten schärfere Regeln

Sechs Kilometer Luftlinie entfernt gelten für Handball-Bundesligist Sport-Union Neckarsulm in der Ballei schärfere Regeln. "Aktuell herrscht Maskenpflicht in der Halle und der 1,50-Meter-Mindestabstand muss eingehalten werden", erklärte Pressesprecher Sascha Göttler. Der Dauerkartenverkauf für die am 4. September beginnende Saison soll nächste Woche starten. Das Problem: Durch die Abstandsregeln müssten acht Plätze um einen verkauften Sitzplatz herum freigehalten werden. Unter diesen Umständen ist eine 50-prozentige Auslastung der Halle gar nicht möglich. "Unser Ziel ist es natürlich, so viele Zuschauer wie möglich in die Halle zu bekommen", sagte Göttler. Nächste Woche soll es noch einmal ein Gespräch mit der Stadt Neckarsulm dazu geben.


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Red Devils mit Stadt Heilbronn im Gespräch

Bundesligist Red Devils Heilbronn hat am Mittwoch mit dem Verkauf der Saisontickets begonnen. "Wir bieten zunächst nur 200 Dauerkarten an", sagte Devils-Abteilungsleiter Jens Petzold, der damit spekuliert, dass zu Saisonbeginn 500 Zuschauer in der Römerhalle erlaubt sein könnten. "Wir haben nächste Woche ein Gespräch mit der Stadt Heilbronn", kündigte Petzold an. Auch bei den Red Devils soll die 3G-Regelung gelten.

Die ersten Fußball-Bundesligisten haben inzwischen angekündigt, künftig statt der 3G-Regelung auf eine 2G-Regelung umzustellen. Ab dem zweiten Heimspiel dürfen beim 1. FC Köln etwa nur noch gegen das Coronavirus geimpfte oder von Covid-19 genesene Menschen ins Stadion. Ein negativer Corona-Test reicht dann nicht mehr aus. Borussia Dortmund will die sogenannte 3G-Regel ab einer Inzidenz von 35 ebenso zur 2G-Variante reduzieren. Hoffenheims Geschäftsführer Jan Mayer sieht in solchen Überlegungen eine "Impfpflicht durch die Hintertür". BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke fragte dagegen: "Warum soll ein Stadion nicht ausverkauft sein nur mit Geimpften?"

GGG statt Inzidenz

Das medizinisch-hygienische Arbeitsschutzkonzept von Deutscher Fußball Liga und Deutschem Fußball-Bund orientiert sich am "GGG-Status" - vollständig geimpft, genesen oder negativ getestet - statt an den Inzidenzwerten. Beruflich im Stadion tätige Personen erhalten nur mit "GGG-Status" Zutritt. Für Spieler, Trainer und Betreuer, die nicht geimpft oder genesen sind, sind laut DFL weiterhin regelmäßige Testungen vorgesehen. Der Mund-Nasen-Schutz soll im Stadion permanent getragen werden.

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