Region Heilbronn im Aufbruch: Große Investitionen prägen das Jahr 2025
2025 wird ein Jahr des Wandels: Kommunen und Institutionen in der Region Heilbronn investieren massiv in Bildung, Infrastruktur und öffentliche Einrichtungen. Ein Überblick.
Kommunen und Institutionen nehmen im kommenden Jahr wieder Geld in die Hand: Sie setzen auf neue Projekte, weil die Region viel Potenzial hat. Die öffentliche Hand bringt unter anderem die Infrastruktur auf Vordermann, private Bauherren treiben große Vorzeigeprojekte voran. Es tut sich vieles, 2025 wird ein weiteres Jahr des Wandels.
Heilbronn: Große Investitionen in die Bildung

In der Stadt Heilbronn zeichnen sich sehr großen Investitionen ab. An den SLK-Kliniken geht es weiter, der Bildungscampus dehnt sich weiter nach Westen aus, und auch für den Innovationspark für Künstliche Intelligenz (Ipai) rücken die Bautrupps an: Mit dem ersten Bauabschnitt beim Stadtteil Neckargartach geht es im Spätjahr 2025 los. Im Endausbau könnten zahlreiche Gebäude kreisrund angeordnet sein. In denen arbeiten die Angestellten vieler Firmen und Institutionen an Anwendungen für KI. Auch Wohnen und Kinderbetreuung soll es geben. Der Ipai, so das erklärte Versprechen der Verantwortlichen, richtet sich an alle, für jeden soll es Angebote geben - nicht nur für IT-Experten.
Die Stadt Heilbronn und die Stadtsiedlung realisieren einen Gebäudekomplex zur Erweiterung der unmittelbar angrenzenden Grundschule Alt-Böckingen sowie eines Lebensmittelmarktes. Spatenstich soll in der ersten Jahreshälfte 2025 sein. Die Fertigstellung ist für 2026 geplant. Die Schule kann dann bis zu 430 Schüler aufnehmen. Die Baukosten liegen bei rund 22 Millionen Euro.
Ebenfalls in den ersten sechs Monaten des kommenden Jahres erfolgt der Spatenstich für die neue Neckartalschule. Entstehen wird im Zusammenhang mit dem Neubau des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums (SSBZ) ein gemeinsamer Schulcampus mit der Grünewaldschule. Die Baukosten liegen voraussichtlich bei 28 Millionen Euro. Unterrichtet wird bis zur Fertigstellung in Containern bei der Dammschule.
Öhringen: Neues Krankenhaus geht in Betrieb

Der Neubau des Hohenloher Krankenhauses soll im August 2025 fertig sein. Nach der Endabnahme dauert es noch ein bis zwei Wochen, bis alles bezogen und funktionsfähig ist. Der vertraglich fixierte Kostenrahmen von 100 Millionen Euro werde eingehalten, hieß es zuletzt. Nur zeitlich ist das Bauprojekt etwas in Verzug geraten: Eigentlich sollte schon im ersten Quartal 2025 alles fertig sein. Baustart war Ende März 2022.
Der Hohenlohekreis zahlt 48,5 Millionen Euro, das Land Baden-Württemberg 51,5 Millionen Euro. Wie sich die jüngst beschlossene Krankenhausreform auf das medizinische Angebot auswirkt, ist noch unklar. Baulich könnten nachträgliche Änderungen relativ leicht angepasst werden. Stand heute spricht fast alles dafür, dass die Öhringer Klinik ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung bleibt. Konzipiert ist es für 205 Betten inklusive zentraler Notaufnahme mit Rund-um-die-Uhr-Versorgung samt Herzkatheterlabor und Schlaganfalleinheit. Standard in dieser Klinikkategorie sind ferner eine Allgemeinchirurgie und eine Innere Medizin. Hinzu kommen zusätzliche Angebote wie Geburtshilfe/Gynäkologie, Orthopädie oder Geriatrie.
Der Neubau wurde um den Patienten herum gebaut, ihre Bedürfnisse stets im Blick mit allen Pfaden, die sie während eines stationären oder ambulanten Aufenthalts durchlaufen. Geplant ist eine Klinik der kurzen Wege mit intelligenter Raumnutzung und Funktionsbereichen, die einerseits klar abgegrenzt und andererseits effektiv verzahnt sind.
Bad Rappenau: Baustart für Millionenprojekt

Eigentlich sollte der Hallenbadbereich der Rappsodie bereits dem Erdboden gleich gemacht sein: Für den vergangenen November war der Abriss des Gebäudes geplant. Doch weil erst nach vier Ausschreibungsrunden ein wirtschaftliches Angebot für einen neuen Eingang am hinteren Teil der Saunalandschaft gefunden wurde, verschob sich der Termin immer weiter nach hinten. Im Frühjahr soll das Großprojekt, das fast 40 Millionen Euro kosten wird, nun angegangen werden. Dann entsteht besagtes Eingangsgebäude, das einen Weiterbetrieb der Saunen sicherstellt.
Sobald die Arbeiten abgeschlossen sind, kann mit dem Abriss begonnen werden. Stand jetzt geht die Verwaltung von Herbst 2025 aus - also fast ein Jahr später als ursprünglich angedacht. Vorher müssen die Gebäudeteile voneinander getrennt werden - baulich und technisch. Dazu zählen auch die Wasseranschlüsse, die umgestellt werden müssen. Außerdem sorgen die Mitarbeiter dafür, dass Wiederverwertbares eingelagert wird.
Zwei Jahre Bauzeit sind für das neue Drei-Sparten-Bad veranschlagt. Mit einer Inbetriebnahme ist also nicht vor Herbst 2027 zu rechnen. Zumindest im Sommerhalbjahr können die Schwimmerinnen und Schwimmer trotzdem ihre Bahnen ziehen. Das Freibad ist nach mehreren Jahren fertig saniert, das Wellenbecken war der letzte Baustein. Dessen Wellenmaschine funktioniert und soll zum Saisonstart am 1. Mai offiziell eingeweiht werden.
Schwaigern: 13 Millionen Euro für den Nachwuchs

Dieses Grundstück bleibt nicht mehr lange eine grüne Wiese. Die Stadt Schwaigern errichtet auf dem Baugebiet Herrengrund, direkt an der zentralen S-Bahn-Station Schwaigern, ihr derzeit größtes Projekt. Rund 13 Millionen Euro fließen in die achtgruppige Kita Herrengrund. Zunächst war man von 11,7 Millionen Euro ausgegangen. Allerdings war die Kita zunächst lediglich auf sechs Gruppen ausgelegt.
Aufgrund des hohen Bedarfs an Kita-Plätzen - der Bau liegt mitten in einem Neubaugebiet - hatte der Gemeinderat das Angebot von sechs auf acht Gruppen aufgestockt. Nicht zuletzt dadurch sind Mehrkosten entstanden. "Wir wollen eine familienfreundliche Kommune sein", sagt Bürgermeisterin Sabine Rotermund. Der Baubeginn für das Großprojekt ist für das Frühjahr 2025 vorgesehen.
Neckarsulm: Platz vor dem Museum wird grün

Der Platz vor dem Zweiradmuseum wird neu gestaltet. Aus dem WG-Areal wird der Schlossplatz mit Bäumen und Wasserspielen. Auch neue gastronomische Angebote wie eine Weinlaube sollen zur Aufenthaltsqualität beitragen.
Die Kosten von vier Millionen Euro werden an anderer Stelle eingespart, gedacht wurde von der CDU-Fraktion dabei unter anderem an die Sanierung der Ballei. Dazu macht sich eine neu gegründete Haushaltskommission Gedanken.
Flein: Großbaustelle im Ortskern

Da kommt etwas auf Flein zu. Denn der Ortskern wird 2025/26 für voraussichtlich 18 Monate zur Großbaustelle. Auf 1,15 Kilometern werden Teile der Kreis- und der Landesstraße saniert. Damit die Geschäfte entlang der Ortsdurchfahrt weiterhin erreichbar sind, werden die Bauarbeiten in mehrere Abschnitte unterteilt. Die Gemeinde, die die Gesamtprojektleitung hat, schließt sich mit mehreren Maßnahmen an.
So werden die Bushaltestellen barrierefrei ausgebaut, zwei neue am Ortseingang aus Richtung Heilbronn angelegt. Zum Straßenbau kommen Kanalisationsarbeiten, es werden Wasserleitungen und Gasleitungen verlegt. Die Ausschreibung lag mit 3,9 Millionen Euro rund 700 000 Euro unter der Berechnung. 60 Prozent bezahlt die Kommune, die Zuschüsse erhält.