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Rappsodie-Bad in Bad Rappenau: Abriss verzögert sich

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Rund 40 Millionen Euro soll der Neubau des Rappsodie-Hallenbads kosten. Für diesen Herbst war der Abriss geplant – doch daraus wird vorerst nichts.

Auf der Rückseite des Rappsodie-Hallenbads soll ein Eingangsgebäude entstehen, um während des Neubaus den Saunabetrieb aufrecht zu erhalten. An passenden Angeboten mangelt es allerdings seit Monaten.
Auf der Rückseite des Rappsodie-Hallenbads soll ein Eingangsgebäude entstehen, um während des Neubaus den Saunabetrieb aufrecht zu erhalten. An passenden Angeboten mangelt es allerdings seit Monaten.  Foto: Plapp-Schirmer, Ulrike

Lange war es still geworden um den Neubau des Rappsodie-Hallenbades, dessen Abriss für den kommenden November geplant war. Jetzt hat Bad Rappenaus Oberbürgermeister Sebastian Frei in nicht-öffentlicher Sitzung des Gemeinderats bestätigt, was viele bereits vermutet haben: Die Arbeiten verschieben sich bis mindestens Sommer 2025. 

Rappsodie-Bad in Bad Rappenau: Keine oder zu teure Angebote für das neue Eingangsgebäude

Die Gründe: vielfältig. Zum einen findet sich kein Unternehmen, das den benötigten neuen Eingang zum Saunabereich baut und damit nicht den angestrebten Kostenrahmen von 1,5 Millionen Euro sprengt. Drei Ausschreibungen habe es mittlerweile gegeben, sagt der OB. Mit verschiedenen Ergebnissen. Auf die erste meldete sich keine Firma, Ausschreibung zwei und drei resultierten in Angeboten, die mehr als 50 Prozent über der Kostenberechnung lagen und daher nicht zuschlagsfähig waren.


„Eine gleichlautende Ausschreibung ergibt einfach keinen Sinn mehr, wir verhandeln jetzt erstmal“, sagt Sebastian Frei auf Stimme-Nachfrage. Wenn auch dieser Schritt nicht zum gewünschten Erfolg führt, werde man sich noch mal zusammensetzen und gemeinsam überlegen, wo genau die Gründe für die mangelnde Resonanz und die teuren Angebote liegen. Eine Alternative zum neuen Eingangsgebäude gibt es eigentlich nicht, wenn man den Saunabetrieb während des Abrisses und Neubaus aufrechterhalten will. Sobald das Drei-Sparten-Bad fertiggestellt ist, soll der Bereich nicht abgerissen, sondern weiter genutzt werden. 

Bad Rappenaus OB hofft auf ein Umdenken in der Politik

Die Verschiebung, so ärgerlich sie ist, hat aber nicht nur Nachteile. Denn die geplante Änderung des Jahressteuergesetzes 2024 könnte dafür sorgen, dass beim Neubau des Solehallenbades teilweise keine Vorsteuer abgezogen werden darf, was die Maßnahme laut dem Rathauschef deutlich verteuern würde. Die Entwicklung sei besorgniserregend, sagt Frei. Die Änderung sieht die Umsatzsteuerbefreiung für Leistungen oder Einrichtungen, „die in engem Zusammenhang mit Sport oder Körperertüchtigung stehen“ und kein Gewinnstreben haben, vor. „Wir hoffen und sind optimistisch, dass die Bundesregierung das noch ändert“, sagt der OB.


Die Stadträte hätten verständnisvoll auf die Verzögerung reagiert und unterstützten die Entscheidung. Schließlich müsse man schauen, dass der Kostenrahmen nicht gesprengt wird. Ob die Planänderung zu Mehrkosten führt, kann Sebastian Frei nicht sagen: „Das weiß man natürlich nicht. Es kann natürlich auch umgedreht laufen.“ 

Romantische Saunanacht Ende Oktober

Im Rappsodie selbst blickt man entspannt auf die Entwicklungen. „Wir machen natürlich mit Vollgas weiter“, sagt Betriebsleiter Timo Künzel. Geplant war, die Gebäude im Oktober zu räumen. Im November sollte dann der Saunabetrieb wieder starten. Stattdessen plant das Team nun eine weitere „Romantische Saunanacht“ am 26. Oktober: „Wir machen unsere Arbeit.“

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