Hohenloher Krankenhaus in Öhringen: Erste Einblicke in fast fertigen Neubau
Unsere Redaktion hat sich auf einen Rundgang durchs neue Hohenloher Krankenhaus in Öhringen begeben. Wie es dort aussieht und wann die ersten Patienten behandelt werden sollen.

Das neue Hohenloher Krankenhaus in Öhringen wird direkt neben der bestehenden Klinik gebaut. Noch steuern die Patienten diesen Trakt in der Kastellstraße an, ab dem dritten Quartal 2025 werden sie sich ein paar Schritte weiter in einer völlig anderen Umgebung wiederfinden. Und feststellen, dass zwischen beiden Gebäuden Welten liegen.

Was bislang verschachtelt und verschlungen wirkt, weicht dann größtmöglicher Klarheit. Kurze Wege, einfache Anlaufpunkte, transparente Prozesse und unmissverständliche Strukturen in Medizin und Pflege vom Parterre bis zum dritten Geschoss: Das verspricht Oliver Hösch, mit dem die Hohenloher Zeitung die Baustelle besichtigt hat. Er ist Baubevollmächtigter der BBT-Gruppe, die bei der Hohenloher Krankenhaus gGmbH als Klinikträger den Hut aufhat.
Neues Krankenhaus in Öhringen sieht von außen fast fertig aus
"Man kann sich hier gar nicht verlaufen", sagt Hösch. Alles soll "sehr schnell und einfach zu finden sein". Von außen wirkt der Bau fast fertig. "Ja, das ging flott", sagt er. Baustart war vor zwei Jahren. Alle Mauern sind verputzt und alle Fenster eingebaut. "Nur auf dem Dach sind noch Restarbeiten zu erledigen."
Auch der Weg zum Haupteingang wird schon gepflastert. Hier kommen alle Patienten herein, die einen festen Termin haben, um sich untersuchen oder ambulant und stationär behandeln zu lassen. Und die Besucher. Ein paar Meter weiter ist der Eingang zur 24-Stunden-Notaufnahme - für alle Notfallpatienten, die noch laufen können. Und wieder nur einen Steinwurf entfernt folgt die Liegendkrankenzufahrt - für die schwersten Fälle.
Im Krankenhaus Öhringen steht der Patient im Mittelpunkt
Alles wirkt sehr kompakt und sehr durchdacht auf dieser Ebene im Erdgeschoss: Der positive erste Eindruck setzt sich bis zum dritten Geschoss nahtlos fort. Oben die Pflege und die Zimmer, in der Mitte die Behandlung samt OP, unten die (Not-)Aufnahme und Diagnostik: Alles folgt dem Prinzip, ein Krankenhaus zu bauen, das die Denke der Patienten in den Mittelpunkt stellt und die Bedürfnisse der Beschäftigten gleichermaßen berücksichtigt.
Von oben nach unten ausgebaut wird in den nächsten Monaten nun auch das Innere der neuen Klinik. Das Motto heißt: von leicht bis schwierig. Oben sind die Patientenzimmer - und unten die "hochtechnischen Bereiche, sie dauern natürlich am längsten". Im ersten Quartal 2025 soll alles stehen. "Bauliche Fertigstellung bedeutet aber nicht gleich Betrieb", erklärt Hösch. "Der startet erst im dritten Quartal."
Klinik-Grundriss spiegelt medizinisches Konzept des Öhringer Krankenhauses wider
Von außen wirkt der Neubau schlicht und schnörkellos. Im Inneren geht es genauso weiter. Das gesamte Ensemble dort besteht aus Modulen, "die Trockenbauweise macht's möglich". Bestimmte Räume sind gleich groß und wandelbar. Das sichert größtmögliche Flexibilität, um ausgewählte Bereiche im Nachhinein umbauen und anders nutzen zu können. Enorm wichtig ist dies mit Blick auf die Klinikreform, die auch dem Hohenloher Krankenhaus einige Änderungen abverlangen könnte. Das bisherige medizinische Konzept spiegelt sich komplett im baulichen Grundriss wider.
Eine zentrale Änderung zum Altbau: "Von der Information über die Anmeldung bis zu den Wartezonen wird alles zentral gebündelt, ohne dass wir die Patienten von Pontius zu Pilatus schicken müssen." Dazu sind Diagnostik und Radiologie im Erdgeschoss eng beieinander und verzahnt. Auch die Ärzte sind nah dran an den Patienten und Kollegen.
Nahtlose Prozesse im Krankenhaus Öhringen
Im ersten Geschoss wird operiert und behandelt. Auch dort laufen alle Prozesse nahtlos ineinander, liegen Intensivstation und Schlaganfalleinheit, Endoskopie und Herzkatheterlabor quasi Wand an Wand. Die vier "großen und hellen OP-Säle" hebt Hösch hervor. Genauso die vier Kreißsäle der Geburtshilfe. Und immer wieder: die kurzen Wege - auch vom Notfallzentrum im Erdgeschoss über einen Aufzug.
In den zwei Obergeschossen werden die Patienten gepflegt: in Ein- und Zweibettzimmern sowie größeren Räumen für Wöchnerinnen, Adipositas-oder Privatpatienten. 205 Betten gibt es. Die Pflegekräfte können sich in "Kommunikationszonen" austauschen oder zurückziehen.