Vor der Abiprüfung: Das sind die unterschiedlichen Lerntypen
Kurz vor den Prüfungen türmt sich vor einigen Abiturienten noch jede Menge Lernstoff auf. Zu wissen, welcher Lerntyp man ist, kann laut einer Expertin helfen. Wie vorbereitet sind Schüler aus der Region Heilbronn?

Die Vorbereitungen für die Abi-Prüfungen laufen für die Schüler in Baden-Württemberg bereits seit Wochen. Nun stehen die großen Prüfungstage kurz bevor. Am Donnerstag, 18. April, geht es für die Allgemeinbildenden Gymnasien mit Biologie los. Danach geht es beinahe jeden Tag mit weiteren Prüfungsterminen weiter bis zum 7. Mai. Ausgerechnet zum Prüfungsstart hat die Gewerkschaft Verdi zum ÖPNV-Warnstreik aufgerufen.
Wie lief die Vorbereitung bei Schülern aus der Region Heilbronn? Thea Vogt, die am Möckmühler Jagsttal-Gymnasium Abitur macht, hat für sich zum Lernen schon vor längerer Zeit Zusammenfassungen fertiggestellt. Auch sie beschäftigte sich mit Übungen über die Osterferien.
Unzufrieden mit dem Lernerfolg kurz vorm Abitur: Wissen über Lerntyp kann helfen
Mit den Fortschritten über die Ferien ist Selina Rose "ein wenig unzufrieden", erzählt sie. "Ich war fest davon überzeugt, dass ich mich jeden Tag zu bestimmten Zeiten hinsetzen würde, um mein Material in Abschnitten durchzuarbeiten." Sogar Zeitpläne machte sie sich. Die Jugendliche merkte aber schnell, "dass ich in den Pausen zu schnell aus dem Fokus gelange".
Stattdessen fing sie an, längere Lerneinheiten einzulegen. "Anfangs fühlte ich mich in der Zeit sehr produktiv, auf Dauer wurde es jedoch sehr ermüdend, und nach mehreren Tagen wollte ich mich morgens schon gar nicht mehr an den Schreibtisch setzen." Dem Abitur blickt sie dennoch positiv entgegen.
Abiprüfungen in Baden-Württemberg stehen bevor: "Lernen kann man lernen"
Dass Pausen wichtig sind, betont Roswitha Wüschner. Nicht umsonst sei der Schulunterricht in 45-Minuten-Einheiten organisiert. Die 68-Jährige hat bereits viele Schüler auf dem Weg zu ihren Prüfungen begleitet. Als Heilpraktikerin Psychotherapie ist sie in Pfedelbach-Buchhorn tätig und gibt neben Einzelstunden auch Kurse an der Volkshochschule.
Sie kennt verschiedene Lerntypen und beruhigt vor allem Eltern, indem sie sagt: "Lernen kann man lernen." Ihre Klienten sind oft Erstklässler, vor allem aber auch Schüler der achten, neunten und zehnten Klasse, die überlegen, zum Beispiel an ein berufliches Gymnasium zu wechseln. Und Abiturienten.
Abitur in Baden-Württemberg – Diese Lerntypen gibt es
Schon zu Beginn der Schulkarriere sollten Eltern herausfinden, zu welchem Lerntyp ihr Kind gehört, lautet der Tipp von Roswitha Wüschner. Sie unterscheidet in visuelle und auditive Typen und in kinestetische, die sich nur dann konzentrieren können, wenn sie sich bewegen. Mit Lerntests kann das herausgefunden werden. Auch Aufmerksamkeit könne trainiert werden. Hilfreich sei dafür eine positive Lernumgebung, ohne Streit, ohne Mobbing.
Und vor Prüfungen sollte ein Lernplan gemacht werden. Denn gerade wenn man zu viel wolle, sei die Gefahr von Blackouts groß. Wichtig sei, Pausen zu machen. Und: "In vier Wochen kann man nicht nachholen, was man die letzten Jahre versäumt hat." Eine Sache ist Roswitha Wüschner extrem wichtig, wenn Prüflinge zu ihr kommen: "Sie müssen sich klar machen, wie viele Klausuren und Prüfungen sie schon in ihrer Schulkarriere geschrieben haben", appelliert sie an deren Selbstvertrauen. "Der Glaube an sich selbst ist ganz wichtig", weiß sie. "Warum soll es dann für den Endspurt nicht reichen?"