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Weniger Asylbewerber
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Unterkünfte für Geflüchtete im Landkreis Heilbronn zu zwei Dritteln belegt

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Die Aufnahme Geflüchteter geht im Landkreis Heilbronn zurück. Nur noch in 19 der 46 Kommunen gibt es Gemeinschaftsunterkünfte. Wie die weitere Entwicklung sein könnte. 


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Im Vergleich zu den Jahren 2022 und 2023 geht die Zuweisung von Asylbewerbern im Landkreis Heilbronn zurück. In diesem Jahr wurden noch keine 100 Asylbewerber aufgenommen, in den Vorjahren waren es in manchen Monaten über 200.

Von einer Entspannung ist aber insofern noch nicht die Rede, weil die 35 Unterkünfte im Kreis von Bad Friedrichshall bis Zaberfeld immer noch zu 70 Prozent belegt sind. Ab 80 Prozent spricht man von einer Vollauslastung, so die Vorgabe des Regierungspräsidiums. 

Landkreis Heilbronn: 1903 Geflüchtete in 35 Sammelunterkünften untergebracht

Laut dem Amt für Migration und Integration im Heilbronner Landratsamt sind derzeit insgesamt 1903 Menschen in den 35 Sammelunterkünften untergebracht. „Wo viele Personen unterschiedlichster Nationalitäten und Religionen auf engem Raum zusammen wohnen, kommt es naturgemäß zu Konflikten“, heißt es auf Nachfrage.

Man habe vor Ort aber gut ausgebildetes Personal wie Sozialarbeiter und Hausmeister, das „deeskalierend mit solchen Situationen umzugehen“ wisse. „Auch anhand des Belegungsmanagements der Unterkünfte lassen sich auftretende Konflikte minimieren.“

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Bei den Nationalitäten sind die Türkei mit 419 Personen, Afghanistan (319) und Syrien (253) am häufigsten vertreten. Aus Iran und Irak sind derzeit 39 beziehungsweise 36 Geflüchtete untergebracht. Indien, die Russische Föderation, Ukraine, Somalia, Kamerun, Georgien, Tunesien und Personen aus den Palästinensischen Gebieten liegen im niedrigen zweistelligen Bereich. Bei 17 Geflüchteten ist die Nationalität ungeklärt. 

Unterbringung von Flüchtlingen im Landkreis Heilbronn: Herausforderungen bleiben

„Die aktuellen Zahlen erwecken den Eindruck, dass sich die Lage entspannt hat“, meint das Landratsamt. „Die schwankenden Zugangszahlen bleiben aber eine Herausforderung.“ Eine Prognose sei damit schwierig, ob und wie die vorhandenen Kapazitäten ausreichen. Mittelfristig fallen Unterkünfte und damit Kapazitäten weg, da unter anderem Mietverträge auslaufen. 

In der Unterkunft in Möckmühl-Züttlingen leben 95 Personen. Darunter sind derzeit insgesamt 27 Kinder bis zehn  Jahre. Der Mietvertrag läuft zum Jahresende 2026 aus. Weil aber auch weiterhin Unterkunftsplätze für die vorläufige Unterbringung von Geflüchteten durch den Landkreis benötigt werden, wolle man die Unterkunft weiter betreiben und sei dazu im Gespräch mit dem Vermieter.

Nicht überall im Landkreis Heilbronn gibt es Unterkünfte für Geflüchtete

In Ilsfeld wird die seit 2015 genutzte Unterkunft wieder zurückgebaut, so die Information des Landratsamtes. Ebenfalls nicht belegt ist eine der drei Unterkünfte in Weinsberg. In Bad Friedrichshall ist mit 150 Personen die nach Brackenheim (derzeit 118 von möglichen 173 Plätzen belegt) größte Unterkunft im Landkreis. Über die weitere Unterbringung in Containern wurde und wird diskutiert. 

Am längsten – seit 1998 – wird die Unterbringung in Eppingen betrieben: Von 49 möglichen Plätzen sind hier derzeit 17 belegt. Im Jahr 2016 mussten noch alle 46 Landkreiskommunen Standorte für die vorläufige Unterbringung zur Verfügung stellen. Als letzte Orte haben Kirchardt und Siegelsbach Platz gefunden.

Dagegen sind derzeit in nur 19 Kommunen Unterkünfte für Geflüchtete. Sprich: In 27 Gemeinden im Landkreis gibt es keine vom Landkreis betriebenen Unterkünfte. Nicht erfasst ist die sogenannte Anschlussunterbringung für anerkannte Asylbewerber, für die Kommunen verantwortlich sind. 

Von den Zahlen liegt Bad Friedrichshall mit insgesamt über 200 Untergebrachten vorn, in Möckmühl sind es insgesamt 180 Personen, in Brackenheim 167. Cleebronn hat als vergleichsweise kleiner Ort eine große Unterbringung mit 62 Plätzen, von denen 58 belegt sind. 

2023 sind monatlich so viele Asylbewerber gekommen wie jetzt im Jahr

Im Vergleich zur zweiten Jahreshälfte 2023, als monatlich 200 und mehr Asylbewerber in den Landkreis gekommen sind, ist der Zustrom also deutlich niedriger geworden. Allerdings sind die Unterkünfte im Kreis immer noch zu mehr als zwei Dritteln belegt. Übers Jahr hinweg werden es wohl wieder um die 2000 Personen sein, die in den Unterkünften des Landkreises zumindest zeitweise gewohnt haben werden. Die Kapazitäten seien insgesamt ausreichend, so das Amt für Migration im Landratsamt. 

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