Asyl: Vorerst keine Unterkünfte in Mühlbach und Kleingartach
Das Landratsamt will nicht alle geplanten Flüchtlingsunterkünfte realisieren. Rund 20 Projekte im Landkreis seien zurückgestellt, erklärt Pressesprecher Hubert Waldenberger. Betroffen sind auch Unterkünfte in Eppingen und Bad Rappenau.

Die geplanten Wohnheime in der Frauenbrunner Straße in Eppingen, in Mühlbach und in Kleingartach liegen auf Eis. Auch die Container beim ehemaligen Fitnessstudio Trend sowie beim Friedhof in der Dr.-Gerhard-Pusch-Straße in Bad Rappenau werden vorerst nicht aufgestellt.
Realisiert wird hingegen laut Waldenberger die Unterkunft im ehemaligen Trend in Bad Rappenau sowie im Rödeweg in Siegelsbach. Für die Ziegeleistraße in Gemmingen hat das Landratsamt inzwischen einen Bauantrag gestellt. „Wir haben noch jede Menge Dinge am Laufen“, erklärt der Sprecher. Auch in Kirchardt, wo Oswald Fuhr vom Landratsamt die Bevölkerung erst vor zwei Wochen über die geplante Unterbringung in der Berwanger Straße informiert hat, gehe die Planung weiter.
„Wir müssen am Ball bleiben“, sagt Waldenberger. Niemand wisse, wie sich die Zahlen entwickeln. Aktuell leben im Landkreis rund 3300 Menschen in 114 Unterkünften. 3000 Flüchtlinge waren im Dezember untergebracht. Sollten die Zahlen wieder steigen, werde man sofort reagieren. „Zurückgestellt heißt nicht aufgehoben“, betont Waldenberger. Noch brauche man Platz. Der Landkreis werde versuchen, die Asylbewerber weiterhin gleichmäßig zu verteilen. Einige Unterkünfte wie beispielsweise in Wüstenrot müssen geräumt werden. 200 Menschen, die in der Berufsschule in Neckarsulm untergebracht sind, sollen ebenfalls verlegt werden. Außerdem müssen die Kommunen nach wie vor Wohnraum für die Anschlussunterbringung bereithalten.
Alle 46 Landkreiskommunen haben inzwischen Standorte für die vorläufige Unterbringung zur Verfügung gestellt. Als letzte Orte haben Kirchardt und Siegelsbach Platz gefunden. Lange über den Standort diskutiert hat man beispielsweise auch in Mühlbach. Während in den Eppinger Stadteilen Rohrbach, Elsenz und Richen inzwischen Flüchtlinge leben, ist dort noch immer kein Bauantrag gestellt. „Das Baugesuch ist in Vorbereitung“, erklärt Waldenberger.
Ursprünglich hatte Mühlbach vorgeschlagen, Flüchtlinge am See unterzubringen. Dagegen hatte sich eine Bürgerinitiative gewehrt. Die Verwaltung hatte sich schließlich auf einen Bauplatz am Recyclinghof geeinigt. Nun ist offen, wann dort tatsächlich gebaut wird. „Wir stehen zu unserer Verantwortung“, sagt der Mühlbacher Ortsvorsteher Frieder Fundis. Man sei bereit, könne aber im Moment nur abwarten. „Das kann sich täglich ändern“, weiß Fundis.
Auch im Rathaus heißt es: „Die weitere Entwicklung ist relativ unsicher.“ Pressesprecher Sönke Brenner erklärt, die Bauanträge für Kleingartach und die Frauenbrunner Straße seien noch nicht bearbeitet. Man forciere das derzeit nicht. Aber die Pläne seien entscheidungsreif: „Wenn das Signal kommt, können wir schnell reagieren“, betont Brenner.
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