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Schädliches Treibhausgas bei Solvay in Bad Wimpfen: Nabu spricht von „Klimasauerei“

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Der Naturschutzbund (Nabu) bezeichnet das SF6-Leck in Bad Wimpfen als „Klimasauerei“. Laut einer Studie hat die Firma Solvay deutlich mehr Treibhausgas ausgestoßen als angegeben. 


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Der Naturschutzbund Baden-Württemberg (Nabu) fordert eine schnelle und lückenlose Aufklärung des Treibhausgas-Lecks beim Chemiekonzern Solvay. „Es ist erschreckend, dass im beschaulichen Bad Wimpfen seit Jahren eine riesige Klimasauerei im Gang war“, sagt der Nabu-Landesvorsitzende Johannes Enssle in einer Pressemitteilung.

Laut einer Studie hat die Chemiefabrik über 500-mal mehr Schwefelhexafluorid (SF6) ausgestoßen als angegeben. Der Stoff gilt als das gefährlichste Treibhausgas der Welt.  

SF6-Leck bei Solvay in Bad Wimpfen: „Schlag ins Gesicht für alle, die Klimaschutz betreiben“

„Das ist ein Schlag ins Gesicht all jener, die wirksamen Klimaschutz betreiben. Baden-Württemberg muss jetzt seine Klimabilanz korrigieren“, sagt der Vorsitzende weiter. Das Regierungspräsidium Stuttgart (RP) arbeitet laut eigenen Aussagen bereits seit Mai 2024 gemeinsam mit der Firma, um die Treibhausgas-Emissionen einzudämmen. Mehrere Maßnahmen seien bereits ausgeführt. 

Schwefelhexafluorid gilt als das gefährlichste Treibhausgas der Welt. Es wirkt 24.000 mal stärker als CO2.
Schwefelhexafluorid gilt als das gefährlichste Treibhausgas der Welt. Es wirkt 24.000 mal stärker als CO2.  Foto: Rudolf Landauer

Sofortvollzug gegen Klage von Solvay – Nabu-Vorsitzender: „weiterer Skandal“

Eine Vorlage eines Konzeptes zur Eigenkontrolle steht noch aus. Die Frist läuft am 15. Dezember ab. Solvay hat mündlich angekündigt, Klage gegen die Anordnung einzureichen. Wogegen genau sich die Klage richtet, liege dem RP noch nicht vor. „Dass sich der belgische Konzern einer unabhängigen Prüfung verweigert und dagegen sogar gerichtlich vorgeht, ist ein weiterer Skandal“, kommentiert Enssle. In einer gemeinsamen Pressemitteilung haben RP und Umweltministerium auf die Klage mit einem Sofortvollzug reagiert

Johannes Enssle fordert in der Pressemitteilung des Nabu: „Sollte die Firma Solvay nicht in der Lage sein, die vorgegebenen Grenzwerte einzuhalten, muss ihr die Betriebserlaubnis für die Produktion von SF6 entzogen werden.“ Auch Umweltschützer des Umweltinstituts München haben auf das massive Leck aufmerksam gemacht. Mit Projektionen warfen sie optische Risse an die Tanks in Bad Wimpfen.

Keine Obergrenze für SF6 – trotzdem mögliche Strafe wegen falscher Angaben

Die Firma Solvay darf das Treibhausgas ausstoßen. Es gibt keinen gesetzlichen Grenzwert, der die Menge festlegt. Trotzdem hat der Chemiekonzern statt der angegebenen 56 Kilogramm laut der Studie rund 30 Tonnen jährlich freigesetzt. Ob dem Unternehmen deshalb eine Strafe droht, wird laut einem Sprecher des Umweltministeriums noch geprüft.

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