Kita-Kinder sollen ab 2022 auf das Coronavirus getestet werden
Kinder in Kindereinrichtungen sollen in Baden-Württemberg ab dem neuen Jahr regelmäßig auf das Coronavirus getestet werden. Von einer Testpflicht ab dem 10. Januar ist die Rede.
Das kündigte Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Dienstag in Stuttgart an. Die Kinder sollen künftig drei Mal die Woche getestet werden, das könne durch die Eltern durchgeführt werden, sagte der Grünen-Politiker. Er habe das Kultusministerium und das Gesundheitsministerium um die Ausarbeitung einer Regelung gebeten.
Einige Städte und Gemeinden in der Region - darunter Heilbronn, Neckarsulm, Untergruppenbach, Abstatt und Ilsfeld - haben bereits eine Testpflicht für Kinder in Kindertageseinrichtungen eingeführt und gehen damit über die bestehende Corona-Verordnung Baden-Württembergs hinaus.
„Mit zusätzlichen Tests und der Testpflicht wappnen wir uns dafür, dass die Omikron-Variante auf uns zukommt“, sagt Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne). Kinder ab Vollendung des ersten Lebensjahres sollen mindestens dreimal pro Woche einen Schnelltest oder zweimal wöchentlich einen PCR-Test vorweisen – durchgeführt in den Einrichtungen, an Teststationen oder zu Hause durch die Eltern. Die Testpflicht soll demnach ab dem 10. Januar gelten.
Doch es gibt auch Kritik. Die Pflicht sei schwierig umzusetzen, erwartet etwa Diana Kunz, Bürgermeisterin in Zaberfeld. Es gebe zum Teil Widerstand der Eltern gegen Tests in den Einrichtungen. Kevin Kopf, Bürgermeister in Widdern, erwartet, dass sich das Land finanziell beteiligt. Bislang zahle die Stadt für jeden Lolli-Test drei Euro.
Die Omikron-Variante mache Sorgen, begründete Kretschmann den Schritt. Er sprach von 26 Omikron-Fällen im Land. Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) sagte, man gehe davon aus, dass sich das Aufkommen der Variante alle drei Tage verdopple. Man habe aber noch keine Aussage zur Schwere der Krankheitsverläufe.