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Corona-Impfpunkt für Kinder in Heilbronn erlebt gleich zum Start regen Zulauf

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Viele Eltern stehen mit ihren Kindern am Dienstagmorgen zum Start der Corona-Kinderimpfungen in der Heilbronner Kaiserstraße in der Schlange. Die Impfkabinen sind geschmückt, zur Belohnung gibt es Süßigkeiten. Wann es weitere Angebote gibt, hängt von den Impfstofflieferungen ab.

von Carsten Friese
Weihnachtlich dekoriert ist das Impfpünktchen. Foto: Andreas Veigel
Weihnachtlich dekoriert ist das Impfpünktchen. Foto: Andreas Veigel

Die neue Heilbronner Anlaufstelle für Corona-Impfungen für Kinder hat gleich zu Beginn einen regen Zulauf. Gut 20 Familien mit Kindern stehen am Dienstagmorgen (14. Dezember) gegen 8.45 Uhr vor dem Impfpunkt in der Kaiserstraße, der für den Zweck um das Impfpünktchen ergänzt wird.

Fünf- bis Elfjährige können hier nach Empfehlungen der Ständigen Impfkommisison geimpft werden. Vor allem für Kinder, die Vorerkrankungen haben oder in deren direktem Umfeld Risikopatienten leben, ist die Kinderimpfung vorrangig gedacht. 

„Mit dem Andrang hätte ich nicht gerechnet“, sagt Kinderärztin Dr. Isabel Schäfer. Sie und ihr Team haben im Kellergeschoss kindgerechte Impfkabinen aufgebaut, mit rotem Stoff, Tannengirlanden und einer großen Weihnachtsmannfigur in einem Schlitten. Auf einem Tisch stehen Schalen mit Schokolade und Gummibärchen bereit. „Man braucht bei Kindern doch eine Belohnung“, erklärt die Ärztin. 

Mit dem speziell für Kinder entwickelten Impfstoff von Biontech wird geimpft, er ist niedriger dosiert als der Erwachsenenimpfstoff. „Wichtig ist, dass die Kinder es selbst wollen“, betont Isabel Schäfer. 


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Terence ist tapfer und will gleich nach dem Piks in die Schule

Und die ersten Kinder wollen es. „Ich möchte nicht Corona haben“, sagt der siebenjährige Terence Niethammer kurz nach 9 Uhr. Und wenn er es bekommen sollte, „ist es besser, wenn er geimpft ist“, betont Vater Bruno. Mutter Judith hat die Information über den Impfstart für Kinder in der Heilbronner Stimme gelesen. Sie haben sofort entschieden, sich früh anzustellen. Denn: Im Haus leben auch noch alte Familienmitglieder. „Die wollen wir noch ein bisschen behalten“, sagt die Mutter. Auch Sohn Leopold (5) geht schnurstracks in die Impfkabine.

Der Piks habe nur ein ganz kleines bisschen weh getan, erzählt Bruder Terence nach der Prozedur. Er hält ein Tütchen mit Gummibärchen in der Hand. Und jetzt, sagt er, gehe er in die Schule. Einige Tage nach der Impfung keinen Sport machen, ist die klare Empfehlung des Ärzteteams.

Ab dem neuen Jahr soll es möglichst feste Impftage geben

Rund 150 Dosen Kinderimpfstoff stehen heute zur Verfügung. Schnell hat die Verwaltung am Montag entschieden, das Impfpünktchen zu öffnen. „Wir wollen das Angebot machen“, sagt Sozialbürgermeisterin Agnes Christner. Bis zum Jahresende werde man die Impftermine recht spontan ankündigen, je nachdem, wann Impfstoff da sei. Im neuen Jahr sollen es möglichst feste Impftage für Kinder werden. 

Alles läuft wie auch sonst im Impfpunkt ohne Anmeldung. Unten werde die Kinder geimpft, oben nach wie vor die Erwachsenen, die sich impfen lassen wollen. Drei bis sechs Wochen nach der Erstimpfung benötigen die Kinder eine zweite Impfung für den vollen Impfschutz.

Richtig toll findet die Fleinerin Andrea Rauscher das niederschwellige Angebot. Sie begleitet Tochter Fiona (10). Ihr Bruder sei Pneumologe, habe schon lange zu einer Impfung geraten. „Die Impfung schützt vor einer Ansteckung. Und wenn es eine Infektion gibt, dann hoffentlich keinen schlimmen Verlauf.“


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Wunsch eines 11-Jährigen: Endlich wieder normal Schule haben

Endlich wieder „normal Schule haben“, das wünscht sich Felix Fischer (11) aus Heilbronn. Natürlich gehe es auch um den Schutz vor Corona, betont Mutter Susanne.  „Wir vertrauen den Experten.“ In der Impfung sieht sie auf jeden Fall mehr Vor- als mögliche Nachteile. Auch sie haben eine bald 90-Jährige in der Familie. 

Bei Bennett (7) aus Talheim ist die Mutter die Risikopatientin. Sie hat eine Immunschwäche. „Es ist auch eine Last für ein Kind, wenn es weiß, dass die Mutter gefährdet ist.“ Aber es gehe ebenso um seinen Schutz. Auch der Siebenjährige sagt, die Spritze sei nicht schlimm gewesen.

Gegen 9.45 Uhr gibt es weiter eine Schlange vor dem Impfpunkt mit dem Impfpünktchen. Noch sind genug von den 150 Impfdosen für Kinder da. 

Nach den ersten sechs Stunden im Impfpünktchen zieht Rathaussprecherin Claudia Küpper Bilanz. Rund 70 Kinder sind zum Start geimpft worden. Dafür, dass man es wegen der Unsicherheit beim Impfstoff erst am Nachmittag tags davor bekanntgeben konnte, sei man zufrieden. Küpper rechnet damit, dass noch vor Weihnachten ein zweiter Impftermin für Kinder angeboten wird.

Landkreis Heilbronn startet am Mittwoch, 22. Dezember

Auch im Landratsamt Heilbronn sind die ersten Impfdosen für Kinder (5 bis 11 Jahre) eingetroffen. „Der Kinder-Impfstoff ist da. Ab nächster Woche werden wir mit den Impfungen beginnen“, teilte Sprecherin Lea Mosthaf am Dienstag auf Stimme-Anfrage mit. Der erste Termin wird am Mittwoch, 22. Dezember, 13.30 bis 17 Uhr in der Tiefenbachhalle in Ilsfeld-Auenstein sein. Anmeldung ist nicht nötig. Arzt oder Ärztin und medizinisches Personal werden aufklären und impfen. Wichtig ist: Beide Elternteile müssen in die Impfung einwilligen (auch schriftlich möglich), ein Elternteil muss vor Ort dabei sein. 

 

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