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Stuttgarter Frühlingsfest
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Betrieb im Göckelesmaier-Zelt am Mittwochabend – Weitere Vorkehrungen nach Norovirus-Fällen

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Hunderte Magen-Darm-Erkrankungen auf dem Stuttgarter Frühlingsfest lassen sich auf einen Ausbruch im Göckelesmaier-Zelt zurückführen. Dort fanden Überprüfungen statt – mit welchem Resultat?

Um die Mittagszeit herrschte noch Ruhe, am Mittwochabend war das Göckelesmaier laut Festwirt Karl Maier "Gott sei dank voll".
Um die Mittagszeit herrschte noch Ruhe, am Mittwochabend war das Göckelesmaier laut Festwirt Karl Maier "Gott sei dank voll".  Foto: Anni Gebhard

Nach einem Tag, an dem bei Karl Maier nonstop das Telefon klingelte und es Schlagzeilen hagelte, die man als Festwirt ungern hat, erleichtert ihn eine Sache: "Gott sei dank ist das Zelt voll", sagt er am Mittwochabend am Telefon gegenüber Heilbronner Stimme. "Die Leute wissen, dass wir alles tun, was möglich ist." 

Am Dienstagabend ploppten Meldungen von Magen-Darm-Erkrankungen auf, von "dutzenden Hinweisen" war die Rede, die beim Stuttgarter Ordnungsamt eingegangen waren – und die von Menschen stammen, die das Stuttgarter Frühlingsfest besucht hatten. Im Laufe des Mittwochs erhöhte sich die Angabe auf "einige hundert Magen-Darm-Erkrankungen". Das Göckelesmaier-Festzelt, dessen Wirt Karl Maier ist, kristallisierte sich als zentraler Ort des Ausbruchsgeschehens heraus. Von drei Betroffen liegen Laborproben vor, die eine Norovirus-Erkrankung bestätigen. 


Magen-Darm-Erkrankungen auf Stuttgarter Frühlingsfest: Behörden prüfen Hygienemaßnahmen

"Die Behörden haben Gott sei Dank sehr prompt reagiert", sagt Karl Maier. "In so einer Situation ist man dankbar um jede Unterstützung." Unmittelbar nach Eingang der ersten Hinweise, seien Lebensmittelkontrolle und Gesundheitsamt vor Ort gewesen, teilt auch die Stadt Stuttgart mit. Demnach wurden "die ohnehin hohen Hygienemaßnamen weiter forciert".

"Es wurden inzwischen Proben der Speisen und Getränke entnommen – die Befunde sind negativ", schreiben die Göckelesmaier-Betreiber in einer Mitteilung. "Hygieneverstöße gab es ebenfalls nicht, auch das haben die behördlichen Prüfungen bestätigt." Alle Abläufe seien überprüft worden. "Alles, was man testen kann, wurde gemacht. Alles, was in unserem Einflussbereich liegt, wurde mit Bravour bestanden", sagt Maier. Videos in sozialen Netzwerken zeigen am Mittwochabend, dass Menschen zu festzelttypischer Musik auf den Bänken tanzen. Alles also wie immer? 

Kontrollen und hohe Hygienevorschriften sind für professionelle Betreiber ohnehin alltäglich. "Die Kontrollen sind so engmaschig wie in keiner anderen Form der Gastronomie, und das ist auch in Ordnung so", sagt Maier. Lagerräume oder Kühlhäuser dementsprechend einzurichten, sei "nichts Besonderes für uns, sondern Standard". Maßnahmen seien jetzt nochmal intensiviert worden. Maier berichtet, man habe "spezielle Reinigungsmittel aus dem Klinikbereich" besorgt. Mit ihnen wurden alle Oberflächen wie Tische behandelt – zusätzlich zur regulären Reinigung mit handelsüblichen Mitteln. 

Magen-Darm-Erkrankungen auf Stuttgarter Frühlingsfest: Mehr als 300 Betroffene

Nicht nur Festgäste leiden unter Symptomen, es hat auch Göckelesmaier-Mitarbeiter erwischt, insgesamt liegt die Zahl der Betroffenen wohl bei mehr als 300. "Es gibt keinen Hinweis darauf, dass das Virus von unseren Mitarbeitern eingeschleppt worden wäre", schreiben die Betreiber. Letztlich weiß aber auch Maier, dass es sich bei tausenden Menschen schwer sagen lässt, vom wem das Ausbruchsgeschehen ausging. 

Dem Festwirt macht Hoffnung, dass es von Montag und Dienstag offenbar keine Meldungen über Erkrankungen gibt – die Fälle scheinen vom Wochenende zu stammen. Mitarbeiter, die über Symptome klagen, seien zu Hause geblieben oder wurden seinen Angaben zufolge nach Hause geschickt. "Es sind nur Mitarbeiter im Einsatz, die symptomfrei sind und uns gegenüber dies auch schriftlich bestätigt haben." 

Noroviren verursachen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, sind sehr ansteckend und verbreiten sich rasend schnell – besonders an Orten, an denen viele Menschen zusammenkommen, etwa in Kindergärten, Seniorenheimen oder Krankenhäusern. Eine Infektion verläuft meist kurz und heftig, für gesunde Menschen normalerweise harmlos. Die Stadt Stuttgart hat Hinweise für Betroffene veröffentlicht

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