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Vermutungen zur Ursache
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Jetzt steht fest: Krankheitswelle auf Stuttgarter Frühlingsfest begann im Göckelesmaier-Zelt

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Mehr als 300 Magen-Darm-Erkrankungen sind nach einem Besuch auf dem Stuttgarter Frühlingsfest aufgetreten. Exklusiven Stimme.de-Informationen zufolge stehen nun Ausbruchsort und Ursache fest.

Auf dem Frühlingsfest in Stuttgart ist das Norovirus ausgebrochen. Die ersten Fälle gab es wohl im Göckelesmaier-Festzelt.
Auf dem Frühlingsfest in Stuttgart ist das Norovirus ausgebrochen. Die ersten Fälle gab es wohl im Göckelesmaier-Festzelt.  Foto: Heilbronner Stimme

Nach einem Besuch auf dem Stuttgarter Frühlingsfest sind über 300 Magen-Darm-Erkrankungen gemeldet worden. Alle Betroffenen hatten dasselbe Zelt besucht. Nun ist bekannt, dass es sich um das Festzelt Göckelesmaier handelt, das bestätigte der Festwirt Karl Maier gegenüber der Heilbronner Stimme. Der Festwirt wird auch am Heilbronner Volksfest vertreten sein, das am Freitag, 5. Juli, startet. 

Festwirt bestätigt: Norovirus im Göckelesmaier – von Besuchern eingeschleppt?

"Offensichtlich hat uns da jemand das Norovirus mitgebracht", sagt Maier. Eine infizierte Gruppe oder mehrere infizierte Personen haben am Samstag das Zelt besucht und andere Besucher angesteckt. Es gebe mittlerweile "ein oder zwei" bestätigte Proben, in denen das Norovirus nachgewiesen wurde. Auch das Sozialministerium bestätigte dies bereits: Zwei Stuhlproben seien positiv gewesen. Laut Maier habe die Infektionswelle am Samstag stattgefunden, seither "sind keine Fälle dazugekommen". 

Laut "Bild" besteht der Verdacht, Service-Mitarbeiter hätten das Virus eingeschleppt. Maier dementiert in Bezug auf seine 200 Mitarbeiter gegenüber "Bild": „Es gibt derzeit keinerlei Anhaltspunkte, dass unser Service-Personal für den Ausbruch verantwortlich ist.“ Nach dpa-Angaben gehören auch Zelt-Bedienstete zu den Betroffenen. 

Das Gesundheitsamt der Stadt Stuttgart nannte noch keine Ursache. Von dieser Seite hieß es, man sei vor Ort und suche mit Hochdruck danach. Ziel sei es, das Ausbruchsgeschehen einzudämmen.

Das Landesgesundheitsamt sei bereits im engen fachlichen Austausch mit dem Gesundheitsamt Stuttgart. Derzeit würden weitere Stuhlproben von Erkrankten im Labor des Landesgesundheitsamtes auf Darm-Erreger untersucht. Das Landesgesundheitsamt stehe auch in enger Verbindung mit den Chemischen und Veterinäruntersuchungsämtern Stuttgart (CVUA). Dort seien Untersuchungen von Lebensmittelproben angelaufen. Über das Landesgesundheitsamt würden alle Gesundheitsämter im Südwesten und das Robert Koch-Institut über das Ausbruchsgeschehen informiert, teilte das Sozialministerium weiter mit.

Bei der Hygiene und beim Essen habe es zu keiner Zeit Beanstandung gegeben, so Maier weiter. "Wir werden auf das Strengste kontrolliert." Die Stadt steht mit Maier in Kontakt und hatte die Hygienemaßnahmen bereits verschärft. "Was in unserer Macht steht, tun wir", sagt Maier. Wie es genau weitergeht, wisse er nicht. Das Göckelesmaier-Zelt darf aber geöffnet bleiben, wie ein Stadtsprecher gegenüber der dpa bestätigte. Es gebe keinen Grund, dieses Zelt zu schließen. Der Betreiber verhalte sich kooperativ. Es sei auch in seinem Sinne, dem Ausbruch ein Ende zu bereiten. 

Noroviren gehen häufig mit Symptomen wie Durchfall und Erbrechen einher und sind hoch ansteckend, für gesunde Menschen aber in der Regel harmlos. Häufig sind Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten von größeren Ausbrüchen betroffen, auch von Kreuzfahrtschiffen werden solche regelmäßig gemeldet.

 

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