Zahl der erkrankten Frühlingsfest-Besucher in Stuttgart schnellt in die Höhe – jetzt schon 300 Fälle
Über 300 Menschen leiden nach dem Besuch des Stuttgarter Frühlingsfestes unter Magen-Darm-Erkrankungen. Alle Betroffenen hätten dasselbe Festzelt besucht.

UPDATE, Donnerstag, 18 Uhr: Wie die Stadt Stuttgart mitteilt, sind inzwischen mehr als 700 Erkrankungen bekannt.
Bereits am Dienstagabend gab es erste Meldungen, dass einige Besucher des Stuttgarter Frühlingsfests über Durchfall, Erbrechen und Übelkeit klagen. Beim Ordnungsamt der Stadt Stuttgart waren bis dahin mehrere Dutzend Hinweise eingegangen. Doch das Ausmaß wird erst am Mittwochmittag richtig klar: Über 300 Magen-Darm-Erkrankungen sind bisher gemeldet worden, sagt der Leiter der Pressestelle der Stadt, Sven Matis, gegenüber der Heilbronner Stimme.
"Wir haben ein größeres Ausbruchsgeschehen festgestellt", erklärt Matis. "Aufgetreten sind sie im Nachgang zum Besuch eines Zelts auf dem Frühlingsfest." Um welches Festzelt es sich handelt, das die Betroffenen besucht hatten, will Pressesprecher Matis nicht verraten. Er erklärte lediglich, die Stadt stehe mit dem Betreiber im Austausch. Informationen der "Deutschen Presse-Agentur" zufolge sollen alle Betroffenen allerdings dasselbe Festzelt besucht haben.
Krankheitsfälle auf Stuttgarter Frühlingsfest – Verdacht auf Norovirus
Es besteht der Verdacht, dass es sich um das Norovirus handeln könnte. "Die Symptome sprechen für eine virale Erkrankung", sagt Matis. Zwar seien Informationen im Umlauf, dass Betroffene Grillhähnchen gegessen hätten, einen Zusammenhang mit den Erkrankungen gibt es aber vermutlich nicht. Die Lebensmittelproben, die im Labor ausgewertet wurden, seien unauffällig.
"Die Lebensmittelüberwachung und das Gesundheitsamt waren sofort nach Eintreffen der ersten Meldungen vor Ort, um die Hygiene zu überprüfen und Proben der Lebensmittel zu nehmen", erklärt Sven Matis. Die Hygiene im Zelt wies keine Mängel auf. Die Hygienemaßnahmen seien im betroffenen Zelt, besonders an den zentralen Servicebereichen, entsprechend angepasst worden.
"Wir wollen derzeit in erster Linie das Ausbruchsgeschehen eindämmen und die Quelle der Infektion lokalisieren", versichert Matis. Er rät Betroffenen, sich an das Gesundheitsamt und an ihren Hausarzt zu wenden sowie Hygienemaßnahmen einzuhalten, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.