Eisenmann will freiwillige Corona-Massentests
CDU-Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann drängt auf einen Strategiewechsel bei den Corona-Testungen im Land. Sie hat mit der Tübinger Notärztin Lisa Federle ein Konzept erarbeitet: Unter anderem sollen sich Lehrer drei Mal pro Woche anlasslos testen lassen können.

Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) fordert, die Corona-Teststrategie des Landes neu aufzulegen. Die Spitzenkandidatin der Südwest-Christdemokraten will ein freiwilliges, umfassendes Testangebot einführen für Personen mit vielen Kontakten sowie für vulnerable Gruppen, die zu Hause leben. "Leider wird sich die Corona-Situation erst nachhaltig entspannen, wenn wir beim Impfen entscheidend vorangekommen. Bis es so weit ist, müssen wir wesentlich mehr testen", erklärt Eisenmann.
Konzept mit Notärztin Federle erarbeitet
Gemeinsam mit der Tübinger Notärztin Lisa Federle hat Eisenmann ein Eckpunkte-Papier erarbeitet, das der "Heilbronner Stimme" vorliegt. Darin machen sich die beiden für drei anlasslose Corona-Schnelltests pro Woche für alle Beschäftigte in Kitas und Schulen stark. Damit könne man die geplante Öffnung von Kitas und Grundschulen flankieren, so das Kultusministerium.
Auch Polizisten sollen sich testen lassen können
Die drei anlasslosen Tests pro Woche sollen zudem auch anderen Gruppen mit Präsenz und vielen Kontakten zur Verfügung stehen. Hierzu zählen unter anderem Polizisten oder Verkäuferinnen. Auch ältere und vorerkrankte Menschen, die zu Hause wohnen, sollen sich testen lassen können.
Aktuelle Situation
Bereits seit Mitte August vergangenen Jahres bietet das Land für das Personal in Kitas, Kindertagespflegestellen und Schulen mehrere anlasslose PCR-Tests auf freiwilliger Basis an und hatte dieses Programm auch mehrmals verlängert und erneuert, zuletzt um drei weitere anlasslose Tests (Schnelltest und PCR) bis zu den Osterferien.
Angesichts der zuletzt entstandenen Verunsicherung durch die Corona-Mutanten fordert Eisenmann nun Baden-Württembergs Sozialminister Manne Lucha (Grüne) auf, dieses Angebot zu erweitern.
Teststationen in jedem Stadt- und Landkreis
Eisenmann und Federle schlagen vor, in jedem Stadt- und Landkreis im Südwesten eine Station oder möglichst zwei Stationen für die Schnelltests einzurichten. Denkbar sei es, dass diese an die Kreisimpfzentren angegliedert würden. Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) habe seine Unterstützung bereits zugesagt und erklärt, dass die Teststationen mit Hilfe der Blaulichtorganisationen - wie etwa dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) - betrieben werden könnten. Auch Ehrenamtliche könnten helfen.
Eisenmann: Nehmen Sorgen ernst
Man nehme die Sorge in Kitas und Schulen sehr ernst, so Eisenmann. "Wir wollen deshalb, dass das Personal sich möglichst oft testen lässt, um Infizierte, die keine Symptome haben, zu identifizieren und in Quarantäne schicken zu können", erklärt sie weiter.
Federle bekannt wegen Tübinger Strategie
Die CDU-Politikerin hat sich für ihr Konzept Federle an die Seite geholt, die mit ihrer Tübinger Teststrategie bundesweit für Aufsehen sorgt. Federle: "Es besteht sofort die Möglichkeit, 60 bis 70 Millionen Schnelltests pro Monat in Deutschland durchzuführen. Es gibt genügend Menschen, die anpacken und mithelfen wollen in dieser Krise. Der Sozialminister muss das endlich organisieren."






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