Nationalität von Straftätern: Wer sitzt in Baden-Württembergs Gefängnissen?
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Straftäter gehören hinter Gitter. Darüber sind sich viele Menschen einig. Aber wie viele Personen sitzen eigentlich in den Gefängnissen in Baden-Württemberg und welche Nationalität haben sie?
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Wie sieht die Verteilung nach Nationalität in den Gefängnissen in Baden-Württemberg aus? Diese Frage hat der Landtagsabgeordnete Sandro Scheer (AfD) in einer Kleinen Anfrage formuliert. Als Grund für die Anfrage nennt Scheer das Ausleuchten von „möglichen Veränderungen und Entwicklungen“. Denn 2022 hatte sein Parteikollege Hans-Jürgen Goßner diese Zahlen schon einmal angefragt. Die Begründung von Goßner damals: „Für die Wahrung der inneren Sicherheit ist es wichtig, mehr über die soziokulturelle Zusammensetzung zu wissen“.
Straftäter in Baden-Württemberg: Mehr als 7000 Personen sitzen in Haft
Das Justizministerium antwortete auf die aktuelle Anfrage am 16. Mai 2025. Zum Stichtag Ende März befanden sich 7238 Inhaftierte in baden-württembergischen Gefängnissen. Davon waren fast 2000 Personen noch in Untersuchungshaft. Insgesamt befinden sich rund 400 Frauen unter den Straftätern. Einen Einblick, wie das Leben hinter Gittern abläuft, bekamen 2024 einige Stimme-Leser in der JVA Heilbronn.
Lässt man Inhaftierte außen vor, die in Transportabteilungen sitzen oder auf Überstellung warten, bleiben 7028 Personen übrig, zu deren Nationalität das Landesjustizministerium eine Aussage getroffen hat. Demnach haben 3254, also rund 46 Prozent, eine deutsche Staatsangehörigkeit.
Als Straftäter im Gefängnis: Das sind die häufigsten Nationalitäten in Baden-Württemberg
An zweiter Stelle mit 385 Personen kommen türkische Inhaftierte. 291 Straftäter, die in Baden-Württemberg im Gefängnis sitzen, haben laut dem Landesjustizministerium einen algerischen Pass. Anschließend folgen Inhaftierte aus folgenden Ländern: Syrien, Rumänen, Tunesien, Marokko, Polen und Italien.
Inhaftierte in Baden-Württemberg: Das sind die begangenen Delikte
Warum sitzen die Täter überhaupt in den Gefängnissen in Baden-Württemberg? Auch das listet das Justizministerium in der Antwort auf AfD-Anfrage auf. Die meisten Delikte, nämlich 1626, fallen unter die Kategorie Diebstahl und Unterschlagung. Raub und Erpressung bilden mit 560 Taten eine eigene Gruppe. 510 Personen haben Taten begangen, die sich unter Betrug und Untreue einordnen lassen.
Delikte gegen die sexuelle Selbstbestimmung wurden 580 Mal begangen. Den sogenannten „Straftaten gegen das Leben“ haben sich 724 Personen schuldig gemacht. 707 Inhaftierte sitzen wegen Körperverletzung ein.
944 Mal ist ein Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz der Grund für die Inhaftierung. Ein großer Teil von 1453 Taten fällt jedoch in keine der Kategorien. Für diese Auflistung rechnet das Ministerium nur mit 7104 Inhaftierten, vernachlässigt wurden Gefangene in Zivil- oder Beugehaft.
Insgesamt sind 98 andere Nationalitäten in Gefängnissen vertreten, viele von ihnen allerdings nur mit einem Häftling. Dazu zählen beispielsweise Thailand, Argentinien, Kongo oder Saudi-Arabien. Wie die Verteilung im Heilbronner Gefängnis aussieht, hat die JVA-Leitung gegenüber der Heilbronner Stimme erklärt.
Doch nicht allen Personen in baden-württembergischen Justizvollzugsanstalten lassen sich Nationalitäten zuordnen. Bei drei Inhaftierten konnte das Ministerium keine Angaben machen, bei 36 Straftätern sei die Staatsangehörigkeit ungeklärt. 33 weitere Personen gelten als staatenlos.
Nationalität in Baden-Württembergs Gefängnissen: Das hat sich verändert
Der AfD-Landtagsabgeordnete Sandro Scheer wollte wissen, ob sich die Zahlen seit 2022 verändert haben. Das haben sie tatsächlich: Heutzutage sind ungefähr tausend Personen mehr dauerhaft in Baden-Württembergs Gefängnissen inhaftiert. Deutsch bleibt zwar die häufigste Staatsangehörigkeit, allerdings ist der Anteil im Vergleich etwas zurückgegangen. 2022 waren noch 53,5 Prozent deutsch, während es 2025 noch 46 Prozent sind.
Zudem waren 2022 weniger Nationalitäten vertreten, nämlich nur 83. Auch die ungeklärte Staatsangehörigkeit war mit 14 Personen seltener. Und nur 17 Personen galten als staatenlos.
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