VW-Konzern bereitet sich auf möglichen Produktions-Stopp vor
Wegen Engpässen bei der Versorgung mit Halbleitern bereitet der VW-Konzern einen möglichen Stopp der Produktion an verschiedenen Standorten vor. So ist die Lage aktuell bei Audi.
Der VW-Konzern kämpft wieder einmal mit der Versorgung von Halbleitern. Ursache ist ein Streit um den Chiphersteller Nexperia. Auf Druck der USA hatten die Niederlande am 30. September die Kontrolle über das Unternehmen übernommen, die zum chinesischen Technologiekonzern Wingtech gehört.
China hatte daraufhin den Export von Teilen aus der Volksrepublik untersagt. Seitdem ruht die Chiproduktion bei Nexperia teilweise.
Chipmangel bedroht VW-Produktion in Wolfsburg
Nun befürchtet man bei VW, dass der Teilemangel einen Produktions-Stopp verursachen könnte. Als Erstes würde voraussichtlich die Produktion des Golf im VW-Stammwerk Wolfsburg gestoppt werden, kurz danach soll es den Tiguan treffen, berichtet die „Bild“.
Auch VW-Tochter in Neckarsulm beobachtet die Lage und stellt sich auf Engpässe ein
„Nexperia ist kein direkter Lieferant des Volkswagen-Konzerns. Allerdings werden einige Nexperia-Bauteile in unseren Fahrzeug-Komponenten verwendet, mit denen uns unsere direkten Lieferanten versorgen. Derzeit ist unsere Produktion unbeeinträchtigt“, teilt eine Sprecherin auf Anfrage mit. „Wir stehen in engem Kontakt mit allen relevanten Beteiligten vor dem Hintergrund der aktuellen Lage, um frühzeitig mögliche Risiken zu identifizieren und über entsprechend notwendige Maßnahmen entscheiden zu können.“
Auch bei der VW-Tochter Audi beobachtet man die Lage genau. „Wir bereiten uns auf alle Szenarien vor“, sagt ein Sprecher im Gespräch mit der Heilbronner Stimme. „Aktuell läuft die Produktion an allen Standorten wie geplant.“ Für das Werk in Neckarsulm bedeutet das drei Schichten bei den neuen Modellen A5 und A6 sowie jeweils eine Schicht beim Topmodell A8 und beim E-Auto E-Tron GT aus den Böllinger Höfen in Heilbronn.
VW-Konzern bereitet sich dem Vernehmen nach auf mögliche Kurzarbeit vor
Für diese Woche hat VW noch ausreichend Material, um die Produktion aufrecht erhalten zu können, wie es in Konzernkreisen hieß. Bereits in der kommenden Woche könnten die Halbleiter verbaut sein, die Produktion müsste dann für einige Modelle gestoppt werden. Vertreter des Unternehmens haben bereits mit der Arbeitsagentur Kontakt aufgenommen, um Kurzarbeit für Teile der Belegschaft zu beantragen.
Größtes Problem im Fall Nexperia sei, dass es bei bestimmten Chips keinen alternativen Hersteller gibt, auf den man zurückgreifen könnte, sagt ein Produktionsexperte von VW.