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Investieren bei Trade Republic: Was Experten zu den neuen Zinsprodukten sagen

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Beim Neobroker Trade Republic können Kunden nun in Zinsprodukte investieren. In wenigen Tagen läuft eine Aktion für Bonus-Zinsen ab.  Sollten Anleger noch einsteigen? 


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Seit der Gründung 2015 tut sich etwas bei Trade Republic – nicht immer nur im Positiven. Im Frühjahr 2025 geriet der Neobroker wegen womöglich irreführender Werbung hinsichtlich der Zinsen ins Visier der Verbraucherzentrale. Auch die Kommunikation rund um die Einlagensicherung und die Frage, wie sicher das angelegte Geld bei Trade Republic ist, brachte Verbraucherschützer ins Spiel.

Andererseits bietet das Finanzunternehmen immer mehr Möglichkeiten, ist seit Dezember 2023 eine Vollbank und führte etwa Kinderdepots für Anleger ein. Die neueste Entwicklung sind sogenannte Zinsprodukte – samt aktuell laufender Zinsaktion. Lohnt es sich für aktuelle oder künftige Kunden hier einzusteigen? 

Was hinter den Zinsprodukten von Trade Republic steckt

Unter dem Namen Zinsprodukte versteht Trade Republic zwei unterschiedliche Arten: Festzins und einzelne Anleihen. „Mit Festzins investierst du in Fonds mit hunderten Anleihen, die alle im selben Zeitraum fällig werden“, schreibt der Neobroker. Kunden können ab einem Euro investieren, Laufzeiten und Währungen, US-Doller oder Euro, sind wählbar. Beides wird noch eine Rolle spielen. 

Bei einzelnen Anleihen war es bei Trade Republic bereits möglich, in Anleihen von Staaten und Unternehmen zu investieren. „Zusätzlich hast du jetzt die Möglichkeit, auch in US-Dollar-Anleihen von großen namhaften US-Unternehmen sowie in Anleihen der US-Regierung zu investieren“, teilt Trade Republic seinen Kunden mit. Für eine Anleihe ins Technologie-Unternehmen Apple mit einer Laufzeit bis Mai 2045 gibt es aktuell 5,25 Prozent Zinsen, beim Bekleidungsunternehmen Under Armour sind es sogar 7,61 Prozent – bei Laufzeit bis Juli 2030. 

In wenigen Tagen läuft zudem eine Aktion ab, mit der der Neobroker die neuen Möglichkeiten zusätzlich schmackhaft macht: Bis zum Jahresende gibt es ein Prozent extra Zinsen bei Abschluss bis zum 13. November. Doch wie bei allen Anlageklassen sollten Interessierte das eine oder andere beachten. 

Risiken bei Investments in Zinsprodukte von Trade Republic

Bei den Festzins-Anlagen handelt es sich um Laufzeit-Anleihen-ETFs des Anbieters iShares, auch iBonds genannt. Während gewöhnliche ETFs im Grunde ewig laufen, sollten sie nicht aufgelöst werden, haben die iBonds ein festes Laufzeitende. Mit ein bis drei Prozent mehr Zinsen als auf dem regulären Tagesgeldkonto, wirbt Trade Republic. Anleihen gehören eigentlich zu den sicheren Anlagen. Doch was attraktiv und sicher klingt, birgt auch Risiken. Die Finanzplattform „Finanztip“ nennt gleich drei:

  • Ausfallrisiko
  • Währungsrisiko
  • Zinsänderungsrisiko

„Ein höherer Zinssatz bedeutet auch, dass das Ausfallrisiko des jeweiligen Staates oder Unternehmens höher ist“, schreibt „Finanztip“ in Bezug auf Einzelanleihen. „Aus Finanztip-Sicht erfüllen grundsätzlich nur deutsche Staatsanleihen die strengen Erwartungen an einen Sicherheitsbaustein.“ Beim Währungsrisiko für Anleihen in US-Dollar ist es aus Sicht der Experten so, dass die Rendite „am Ende deutlich schrumpfen kann“. Dann nämlich, wenn der Euro gegenüber dem Dollar an Wert gewinnt. 

Beim Risiko der Zinsänderung spielt hinein, dass Anleger wegen der festen Laufzeiten weniger flexibel sind. Zwar lassen sich die neuen Produkte jederzeit verkaufen – dies ist aber vom aktuellen Marktpreis abhängig. Wenn das allgemeine Zinsniveau steigt, „fällt der Kurs Deiner Anleihe. Du machst dann weniger Rendite oder sogar Verlust“, heißt es bei „Finanztip“. Die Plattform rät daher eher zu guten Festgeld-Angeboten. Das sei „grundsätzlich einfacher“ – und komme ohne Kursschwankungen oder Fremdwährungsrisiken aus.  

Experten schätzen Zinsprodukte von Trade Republic ein

Auch die Stiftung Warentest hat die neuen Produkte von Trade Republic unter die Lupe genommen. Hier heißt es: „Laufzeit-ETF sind eine gute Alternative für alle, die eine mittelfristige Geldanlage suchen, aber flexibler bleiben wollen als mit Festgeld.“ Und weiter: „Man kann sie vor dem Ablaufdatum verkaufen, dann aber zu einem dann geltenden Preis, der auch nied­riger liegen kann als der Kauf­preis.“ Allerdings kann er auch höher liegen. 

Hinsichtlich der US-Anleihen weist auch die Stiftung Warentest auf das Währungsrisiko hin: „Verliert der Dollar gegenüber dem Euro, sinkt die Rendite in Euro gemessen. Sie kann sogar negativ werden.“ Trade Republic unterschlägt die Risiken selbst übrigens nicht. „Ein Verkauf vor Fälligkeit kann Kursrisiken mit sich bringen“, heißt es. Und: „Anleihen in Fremdwährungen unterliegen Wechselkursrisiken.“ 

Chancen und Risiken von Zinsprodukten bei Trade Republic

Und was ist nun mit dem Bonus bei Abschluss bis zum 13. November? „Das klingt etwas attraktiver als es ist“, heißt es auf dem Youtube-Kanal „Finanzfluss“. Schließlich dauert das Jahr 2025 nicht mal mehr zwei Monate. Die effektive Verzinsung heruntergerechnet auf die restlichen Wochen des Jahres ist also deutlich geringer als es das zusätzlich eine Prozent Zinsen suggeriert. 

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Für wen lohnt sich das Ganze also? Es ist keine risikofreie Geldanlage – dies sollten sich Interessierte laut „Finanzfluss“ bewusst machen, auch wenn weniger Risiken bestehen als etwa bei Aktien. Wichtig laut „Finanzfluss“ ist zudem, dass Anleger gerade bei gesunkenen Kursen versuchen, die Anleihen bis zum Laufzeitende zu halten, „um die Rendite zu erzielen, die man angezeigt bekommt“. Und: Investments in einzelne Unternehmensanleihen (siehe oben) locken stellenweise mit hohen Zinsen, „gehen aber mit einem hohen Ausfallrisiko einher“. 

In Zeiten allgemein fallender Zinsen könnten die Zinsprodukte von Trade Republic aber interessant sein – auch wegen der im Vergleich zu Festgeld höheren Flexibilität, falls man an das Geld kommen muss.  „Die starke Nachfrage nach unseren Zinsprodukten zeigt, dass viele Menschen zum Start ihres Vermögensaufbaus einen einfachen und sicheren Einstieg suchen. Mit dem neuen Angebot bieten wir genau das – stabile Renditen bei geringem Risiko“, wird Christian Hecker, einer der Gründer von Trade Republic, zitiert.  

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