Nach Kritik: Trade Republic schließt eigenen Kundenservice – Mitarbeiter entlassen?
Der Online-Broker Trade Republic lagert seinen Kundenservice an externe Berater aus. Die Finanzaufsicht BaFin prüft derweil Beschwerden wegen extrem langer Bearbeitungszeiten.
Trade Republic baut seinen Kundenservice um. Statt diesen wie bisher intern zu betreiben, setzt der Neobroker ab sofort nach eigenen Angaben auf "mehrere größere und spezialisierte Kundencenter in ganz Europa". Das Unternehmen habe bereits seine Tochtergesellschaft "Trade Republic Service GmbH" geschlossen und externe Expertenstellen direkt in die Bank integriert, um Anfragen schneller beziehungsweise gezielter zu beantworten", wie das "Handelsblatt" eine Sprecherin zitiert.
Im Zuge der Umstrukturierung sollen dutzende Mitarbeiter der bisherigen Kundenservice-Tochter entlassen werden. Das berichtet die WirtschaftsWoche und beruft sich dabei auf mehrere Unternehmensinsider. In die Bank selbst sollen dagegen nur wenige Servicemitarbeiter wechseln. Trade Republic entgegnet den Vorwürfen, „den Kundenservice gesamthaft auszubauen“, wie eine Unternehmenssprecherin mitteilte.
Trade Republic baut Kundenserice um – Finanzaufsicht BaFin prüft Beschwerden
In den sozialen Netzwerken und Bewertungsplattformen im Internet hatten sich Nutzer über den aus ihrer Sicherheit miserablen Kundenservice des Kreditinstituts aus Berlin-Mitte aufgeregt. Vereinzelt beschwerten sich die Verbraucher bei der deutschen Finanzaufsicht BaFin und der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, schreibt das "Handelsblatt".

Ein BaFin-Sprecher bestätigte der Wirtschaftszeitung, dass die Beschwerden über Trade Republic zuletzt zugenommen hätten und die Anstalt diesen nachgehe. Trade Republic bietet keinen Telefonservice an. Wer ein Anliegen hat, muss sich schriftlich an das Kreditinstitut wenden – und mitunter lange auf eine Antwort warten.
Kunden von Trade Republic klagten über fehlende Dividendenzahlungen
Trade Republic stand in den vergangenen Wochen heftig in der Kritik. Anfang Juni hatten zahlreiche Kunden des Neobrokers Trade Republic über fehlende Dividendenzahlungen auf ihren Konten berichtet. Wir sagen, was Betroffene in dem Fall tun können. Daneben traten zahlreiche andere Probleme beim Online-Broker auf.
Kunden berichteten von fehlenden Rechnungen, Steuerberechnungen und anderen Kontoinformationen. Das Unternehmen begründete die verspäteten Zahlungseingänge mit einer Systemanpassung, weshalb einige Dividenden erst wenige Bankarbeitstage nach dem Zahltag gebucht worden seien.
Der Zorn der Kunden richtete sich aber nicht nur gegen die Probleme an sich, sondern auch über den Umgang damit. Der Neobroker soll zunächst wenig Informationen zu den Ursachen der Probleme und keinen Zeitrahmen für eine Lösung bereitgestellt haben.

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