"Remote Clubs" schließen – das passiert mit Fitnessstudios in Schwaigern und in Zaberfeld
Die zahlungsunfähige Fitnesskette "Remote Club" schließt ihre Sportstudios. Das Amtsgericht hat einen vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Ein neuer Betreiber möchte vier Standorte übernehmen.

Mitglieder der Fitnesskette "Remote Club" haben am Montag eine Nachricht in ihrem E-Mail-Postfach vorgefunden. "Der Geschäftsbetrieb an unseren Standorten wird eingestellt", heißt es darin. Das betrifft im Landkreis Heilbronn die Sportstudios in Schwaigern und in Zaberfeld sowie vier weitere Standorte von "Remote" in Baden-Württemberg.
Die Nachricht an Kunden markiert das vorläufige Ende im Kampf um das zahlungsunfähige Unternehmen. Dessen 44-jähriger Mitgesellschafter hat wie berichtet vergangenen Sonntag einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Heilbronn eingereicht. Ein Sprecher des Gerichts bestätigt den Eingang der Unterlagen. Diese werden nun geprüft.
Bis zur endgültigen Entscheidung, ob ein Insolvenzverfahren eröffnet wird, hat das Amtsgericht einen vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Es handelt sich um den Rechtsanwalt Olaf Spiekermann. Er hat unter anderem die Aufgabe, Veränderungen in der Vermögenslage zu verhindern.
"Remote Clubs" schließen – so geht es mit Fitnessstudios in Schwaigern und in Zaberfeld weiter
"Die letzten Monate waren für die Remote Club Fitness GbR turbulent, sehr herausfordernd und am Ende des Tages leider nicht zum weiteren Aufrechterhalten des Geschäftsbetriebes … geeignet", heißt es in dem Schreiben an die Mitglieder, das der Heilbronner Stimme vorliegt. Gleichzeitig wird den Kunden ein neuer Betreiber ans Herz gelegt.
Die Firma Universal Gym GmbH werde das Sportstudio in Schwaigern und drei Studios außerhalb der Region in Loßburg, Aglasterhausen und Ettlingen unter dem Namen "Revive Gym" betreiben. Für den "Remote Club" in Zaberfeld bedeutet der Schritt das Aus.
In der E-Mail werden die Kunden "ermutigt", sich beim neuen Betreiber anzumelden. Ein Internet-Link führt zu einer Website. Im Impressum ist Markus Lehner als Geschäftsführer aufgeführt. Ihm gehört die "Fitness Arena" mit einem Sportstudio in der Böllinger Straße in Heilbronn. "Die Mitglieder freuen sich sehr, dass es mit ihrem Standort bergauf geht", sagt der 47-Jährige. Wie viele sich neu angemeldet haben, sagt er nicht. Nach eigenen Angaben ist Lehner seit 1996 in der Fitnessbranche tätig. Er kündigt an, dass es in den "Revive"-Sportstudios zu bestimmten Zeiten Ansprechpartner vor Ort geben soll. "Es werden keine servicelosen Standorte."
Gläubiger stellt Fremdantrag auf Insolvenzverfahren
Ungeachtet der angekündigten Veränderungen an einzelnen Standorten bleibt es bei geprellten Investoren und Firmen, die offene Rechnungen mit "Remote" haben. Außer dem kürzlich vom "Remote"-Gesellschafter eingereichten Insolvenzantrag liegt dem Amtsgericht Heilbronn ein weiterer vor. Ein Gläubiger hat nach Angaben des Gerichts bereits am 13. März einen sogenannten Fremdantrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt.
Ein solches Vorgehen erlaubt das Gesetz beispielsweise einem Warenlieferanten, einem Dienstleister oder Handwerksbetrieb. Vorausgesetzt: Er weist eine fällige Forderung nach. Die Geschäftsführer von "Remote" seien über diesen Antrag des Gläubigers informiert und aufgefordert worden, eine Stellungnahme abzugeben, sagt der Gerichtssprecher.
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