Sanierung geglückt: Ex-Lidl-Manager Mai führt Tannenhof durch die Insolvenz
Im August hatte Geschäftsführer Christian Mai Insolvenz für den Werderaner Tannenhof vor den Toren von Berlin angemeldet. Nun ist das Verfahren beendet, die Zukunft des Familienbetriebs ist gesichert.

Die Sanierung des Werderaner Tannenhofs bei Berlin ist erfolgreich abgeschlossen. Das traditionsreiche Familienunternehmen, das vom früheren Heilbronner Lidl-Manager Christian Mai geführt wird, konnte im Rahmen eines Insolvenzverfahrens als Ganzes erhalten werden, wie Friederike Engelmann-Matz vom Insolvenzverwalter Römermann jetzt mitteilte. Alle Arbeitsplätze seien damit langfristig gesichert.
Sanierung des Werderaner Tannenhofs: Steuer-Nachforderung und Diebstahl belasteten den Betrieb schwer
Der Werderaner Tannenhof ist einer der größten Weihnachtsbaumhändler der Republik mit einem zweiten Hof im thüringischen Triptis. Anfang August hatte Geschäftsführer Mai Insolvenz angemeldet.
Den Ausschlag dafür hatte vor allem eine hohe Steuer-Nachforderung des Finanzamts nach einer Betriebsprüfung gegeben. Auch der Diebstahl von landwirtschaftlichen Maschinen durch einen Mitarbeiter des Hofs in Thüringen hatte das Unternehmen schwer belastet hat, wie Mai damals berichtete.
Werderaner Tannenhof konzentriert sich künftig auf Kerngeschäft
Nach der erfolgreichen Sanierung werde das Unternehmen sich künftig auf den Weihnachtsbaumverkauf und Angebote auf dem Hof konzentrieren, wie es in der Mitteilung heißt. „Zukünftig steht der Weihnachtsbaumverkauf als Herzstück des Betriebes noch stärker im Mittelpunkt. Begleitende Freizeit- und Erlebnisangebote – wie Alpakawanderungen, Fußballgolf, Minigolf und Gastronomie – bleiben ebenfalls bestehen.“
Auch für private und geschäftliche Feiern stehe der Hof weiter offen, eigene Großveranstaltungen würden jedoch künftig wegfallen. „Mit dieser klaren Ausrichtung auf das Kerngeschäft, der Stärkung der betrieblichen Strukturen und dem ungebrochenen Rückhalt durch Mitarbeiter und Partner ist der Werderaner Tannenhof nun bestens für die Zukunft gerüstet“, so Engelmann-Matz.
Christian Mai spricht von „Befreiungsschlag“ für den Familienbetrieb
Christian Mai, der den Hof 2019 von seinem Vater Gerald übernommen hat, zeigt sich „sehr dankbar“ für die schnelle Einigung. Allen Beteiligten sei daran gelegen gewesen, den Betrieb als Ganzes zu erhalten.
Die geglückte Sanierung sei wie ein „Befreiungsschlag“ für den Familienbetrieb. „Da fällt schon eine große Last von meinen Schultern“, so der 39-Jährige.