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Warnstreiks bei VW – Audi-Standort Neckarsulm nicht betroffen

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Ab Montag wird flächendeckend in neun VW-Werken gestreikt. Die Audi-Werke in Neckarsulm und Heilbronn sind zwar nicht betroffen, über Sparmaßnahmen wird aber weiterhin diskutiert. 

von Alexander Schnell und dpa

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In neun Werken des Autobauers Volkswagen hat die IG Metall am Montag zu Warnstreiks aufgerufen. In allen betroffenen Fabriken werde die Produktion "temporär auf Eis liegen", kündigte Niedersachsens IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger an. Erst am Wochenende war bei Europas größtem Autobauer die Friedenspflicht ausgelaufen, in der Arbeitskämpfe nicht erlaubt waren. "Nun folgen Warnstreiks, die das Unternehmen nicht übersehen kann", sagte Gröger. "Wenn nötig, wird das einer der härtesten Konflikte, den Volkswagen je gesehen hat."

Von den Streiks bei VW sind die Audi-Standorte Neckarsulm und Heilbronn in der Region nicht betroffen. Die Gewerkschaft IG Metall hat sich mit den Arbeitgebern aus der Metall- und Elektroindustrie bereits Mitte November einen Tarifabschluss erzielt. Die Beschäftigten in der deutschen Metall- und Elektroindustrie bekommen in den nächsten gut zwei Jahren nach Berechnungen der IG Metall 5,1 Prozent mehr Entgelt plus Einmalzahlung. Die Löhne und Gehälter werden demnach zum 1. April 2025 um 2,0 Prozent, ein Jahr später dann um weitere 3,1 Prozent erhöht.

Streiks bei VW betreffen Audi nicht – aber Sparmaßnahmen sind möglich

Dennoch finden bei Audi aktuell Gespräche zwischen Vorstand und Betriebsrat über mögliche Sparmaßnahmen statt. Bei Audi sind Absatz und Gewinn zuletzt massiv eingebrochen, die weltweiten Rahmenbedingungen haben sich verschlechtert. Daher will der Autobauer Einsparungen vornehmen. „Wir müssen viel effizienter werden", hatte Audi-CEO Gernot Döllner unlängst vor Führungskräften des Unternehmens betont.

Konkrete Forderungen würden noch nicht auf dem Tisch liegen, heißt es von Seiten des Betriebsrats. So gut wie sicher ist allerdings, dass der Standort Brüssel 2025 geschlossen wird. Damit fallen in Belgien rund 3000 Arbeitsplätze weg.

Diese Sparmaßnahmen hat Audi schon getroffen, auch in Neckarsulm

Audi ist in jüngster Zeit bisher von größeren Einschnitte verschont geblieben. Im Rahmen des Pakts Audi.Zukunft hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren bereits 9500 Stellen in Deutschland sozialverträglich abgebaut. Weiterer zentraler Bestandteil des Deals damals: In der zweiten Hälfte des Jahrzehnts soll die Produktionskapazität des Standorts Neckarsulm von derzeit 300.000 auf 225.000 Fahrzeuge pro Jahr reduziert werden. In Ingolstadt wird die Kapazität ebenfalls um 25 Prozent auf 450.000 Einheiten sinken.

"Weniger Kapazitäten werden zwangsläufig zu weniger Personal führen. Da werden freiwerdende Stellen nicht mehr besetzt", mutmaßt ein Produktionsplaner aus Ingolstadt. Er verweist zudem darauf, dass sich der Automatisierungsgrad in Zukunft weiter erhöhen werde. Von Seiten des Betriebsrats heißt es, dass das Unternehmen noch keine konkreten Forderungen gestellt habe.

Homeoffice ist Audi-Chef ein Dorn im Auge 

Allerdings: Mit der Neuausrichtung der Technischen Entwicklung hat das Unternehmen den Grundstein gelegt und damit den Anfang für weitere Bereiche gemacht. In der Technischen Entwicklung hat Döllner eine Führungsebene streichen lassen. Dadurch haben rund 70 Manager ab 2025 keine Aufgabe mehr. Die Zahl der Manager soll auch in anderen Bereichen dem Vernehmen nach deutlich sinken.

Zudem, so berichten es Insider, sei dem Vorstandschef der teils laxe Umgang mit dem Thema Homeoffice ein Dorn im Auge. Selbst manche Führungskräfte würden über Wochen hinweg keine Präsenz im Büro zeigen.

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