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Neue Homeoffice-Regel sorgt für Unruhe bei Bechtle – Mitarbeiter äußern Kritik

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Bechtle-Mitarbeiter berichten davon, dass in einigen Bereichen wieder vier Tage im Büro gearbeitet werden muss. Der IT-Dienstleister aus Neckarsulm hält sich bedeckt und verweist auf individuelle Regelungen.


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Bechtle-Chef Thomas Olemotz wird sich bei der Bilanzpressekonferenz am Freitag nächster Woche nicht nur zu den Geschäftszahlen für das abgelaufene Jahr äußern müssen, sondern auch zum Thema Homeoffice. Das hatte auch zuletzt bei anderen regionalen Großunternehmen, wie zum Beispiel der Schwarz-Gruppe, für Aufregung gesorgt. Offenbar setzt nun auch der Neckarsulmer IT-Dienstleister seine Ankündigung aus dem vergangenen Jahr um, die Mitarbeiter wieder ins Büro zurückzuholen. Das sorgt für Unmut in der Belegschaft. 

Bechtle-Mitarbeiter berichten über 4-1-Regelung beim Homeoffice

Mehrere Bechtle-Mitarbeiter berichten der Heilbronner Stimme, dass in einigen Gesellschaften der Bechtle-Gruppe seit Anfang März eine 4-1-Regelung beim mobilen Arbeiten eingeführt wurde. Das heißt, die Mitarbeiter müssen mindestens vier Tage pro Woche im Büro arbeiten und einen Tag mobil oder im Homeoffice. Diese Regelung gelte für die Gesellschaften Bechtle Direct, Bechtle Logistik & Service und das Bechtle Systemhaus, die alle am Stammsitz Neckarsulm angesiedelt sind. In einigen Bereichen gebe es sogar die Vorgabe, in bestimmten Wochen fünf Tage pro Woche im Büro zu arbeiten, berichtet ein Mitarbeiter.

Die neuen Regeln zum mobilen Arbeiten wurden laut Mitarbeitern nur mündlich kommuniziert

Kritisch bewerten die Mitarbeiter, dass diese verschärften Homeoffice-Regelungen nur mündlich in den betroffenen Bereichen kommuniziert worden seien. „Offenbar wurde bewusst darauf verzichtet, sie schriftlich festzuhalten, um größere öffentliche Reaktionen und mögliche Auswirkungen auf die Medien sowie den Aktienmarkt zu vermeiden“, vermutet ein betroffener Mitarbeiter. Eine weitere Mitarbeiterin zitiert eine Führungskraft mit den Worten, er habe „keinen Bock darauf, dass das morgen in der Heilbronner Stimme steht“.

Bereits im vergangenen Jahr hatte Bechtle mit der allgemeinen Ankündigung, die Mitarbeiter wieder verstärkt ins Büro zurückzuholen, für reichlich Unruhe im Konzern gesorgt. Nach Protesten der Mitarbeiter ruderte der Konzern zurück und setzte auf individuelle Regelungen in den einzelnen Bereichen.

Bechtle bestätigt die neuen Regeln nicht, dementiert sie aber auch nicht

Nun hält sich der IT-Dienstleister bedeckt, was die neuen Homeoffice-Regelungen angeht. „Bei Bechtle können alle Mitarbeitenden, deren Aufgabenprofil es möglich macht, mobiles Arbeiten nutzen“, teilt ein Bechtle-Sprecher auf Stimme-Anfrage mit. Dies werde flexibel genutzt, einschließlich individueller Vereinbarungen im Rahmen der Leitlinien und Aufgabenerfüllung. „Es gibt jedoch keine pauschale, für alle geltende Regelung zum mobilen Arbeiten“, betont der Sprecher. Aufgrund der vielen unterschiedlichen Aufgabenprofile der rund 15.800 Mitarbeiter sei dies nicht sinnvoll. 

Fragen nach der 4-1-Regelung in den genannten Bechtle-Gesellschaften beantwortete das Unternehmen nicht. Der Sprecher teilte lediglich mit: „Unsere Geschäftsführenden können im Rahmen ihrer unternehmerischen Verantwortung gesellschaftsindividuelle Entscheidungen treffen. Mit Blick auf die über 120 Einzelgesellschaften bei Bechtle gibt es auch hier keine einheitliche Regelung.“

Bechtle-Mitarbeiter kritisieren die neuen Regelungen zum mobilen Arbeiten

Die Mitarbeiter, die sich wegen der verschärften Regelung an die Heilbronner Stimme gewandt haben, sehen das Vorgehen der Verantwortlichen bei Bechtle kritisch. „Ich bin wenig überzeugt von dieser Regelung“, sagt ein Mitarbeiter von Bechtle Direct. Eine weitere betroffene Mitarbeiterin kritisiert, dass die Beschäftigten vor vollendete Tatsachen gestellt worden seien. „Inwiefern eine Rückkehr zur traditionellen Arbeitswelt passend für ein Unternehmen ist, welches sich selbst den Slogan ,zukunftsstark´ propagiert, bleibt jedem selbst zur Bewertung frei“, schreibt sie.

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