Audi-Chef Döllner über Zukunft: „Bei Audi stehen die Zeichen auf Aufbruch“
Mit dem Q3 hat Audi ein weiteres wichtiges Modell erneuert. Bei der Weltpremiere skizziert Vorstandschef Gernot Döllner den Weg in die Zukunft und hebt dabei die deutschen Standorte hervor.
Gernot Döllner ist am Montagabend sichtlich gut gelaunt. Der Audi-Chef strahlt, als die aktuellen Neuheiten des Autobauers über die Piazza am Stammsitz in Ingolstadt gefahren werden. Rund 300 Gäste aus der ganzen Welt bekommen vor Augen geführt, was sich seit März 2024 getan hat, als Audi die größte Modelloffensive in der Geschichte des Unternehmens gestartet hat.
A5 und A6 sorgen in Neckarsulm sogar für Sonderschichten, aber auch die beiden vollelektrischen Baureihen A6 E-Tron und Q6 E-Tron sowie der Q5 sorgen für eine steigende Nachfrage, wie Döllner berichtet: „Die Zunahme der Auftragseingänge in Westeuropa im ersten Quartal von 22 Prozent zeigt, wie die Modelloffensive nach und nach volumenwirksam wird.“ Mit dem Q3 erneuert Audi nun eine weitere wichtige Baureihe. Das Kompakt-SUV, das am Montag seine Weltpremiere feierte, rollt zunächst im ungarischen Györ und ab 2026 auch in Ingolstadt vom Band.
Audi-Chef Döllner: „Wir investieren acht Milliarden Euro in die deutschen Werke“
„Bei Audi stehen die Zeichen auf Aufbruch“, sagt CEO Döllner. Neben der Modelloffensive sei die eigene China-Marke AUDI ein wichtiger Baustein für Wachstum in der Zukunft. Gut aufgestellt sei das Unternehmen zudem beim Thema Antriebe: „mit dem Dreiklang aus Verbrennern, Plug-in-Hybriden und E-Autos können wir den unterschiedlichen Bedürfnissen unserer Kundinnen und Kunden auf allen Märkten weltweit gerecht werden“, so Döllner.

Mit der im März geschlossenen Zukunftsvereinbarung sei Audi gut gerüstet für die Zukunft. „Wir investieren acht Milliarden Euro in die deutschen Standorte“, betont Döllner. „Für die herausfordernde Transformation zur Elektromobilität stellen wir Ingolstadt und Neckarsulm so robust und flexibel auf.”
Audi: Interne Planungen zeigen ein Ziel-Wachstum von rund sechs Prozent auf
Bei den Absatz-Erwartungen fürs Gesamtjahr bleibt Audi vage. Nach Recherchen der Heilbronner Stimme plant das Unternehmen für 2025 mit einem Absatz von rund 1,77 Millionen Fahrzeugen – das wäre ein Wachstum von rund sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Neben China und Europa soll der US-Markt die dritte große Säule für uns werden“, sagt Audi-Chef Döllner. „In Nordamerika werden wir bis Ende nächsten Jahres zehn neue Modelle auf den Markt bringen.“
Mittelfristig plant das Unternehmen dort mit 250.000 verkauften Fahrzeugen jährlich. Ein Risiko für Audi sei allerdings die aktuelle Zollpolitik der USA. Eine Entscheidung für eine lokale Fertigung soll noch in diesem Jahr getroffen werden.
Audi: Anteil an E-Autos am Gesamtabsatz soll „signifikant steigen“
Einiges vorgenommen hat sich Audi in diesem Jahr beim Thema Elektromobilität. Die Marke mit den vier Ringe hat im vergangenen Jahr 164.480 vollelektrische Autos ausgeliefert. Gemessen am Gesamtabsatz lag der Anteil damit bei 9,8 Prozent. Ziel sei, den Anteil von E-Autos am Absatz 2025 „signifikant zu steigern“, wie Audi-Chef Döllner zuletzt immer wieder betont hat.
Konkrete Zahlen nennt das Unternehmen nicht, aber nach Informationen der Heilbronner Stimme sollen die Verkäufe von Stromern in diesem Jahr zwischen 15 und 20 Prozent ausmachen. In Deutschland hat Audi im Mai seine direkten Konkurrenten BMW und Mercedes bei den Zulassungen von E-Autos hinter sich gelassen.