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Audi-Bilanz 2024: Gewinneinbruch um 33 Prozent – Hoffnung auf Wirtschaftsaufschwung

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Der Gewinn von Audi ist 2024 um ein Drittel eingebrochen. Nun hofft der Autobauer auf einen Wirtschaftsaufschwung und setzt auf seine Modelloffensive.


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Audi brechen die Gewinne weiter weg. Im vergangenen Jahr stürzte das Nachsteuerergebnis der Ingolstädter VW-Tochter um 33 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro ab, wie der Konzern am Dienstag, 18. März, bei seiner Jahrespressekonferenz mitteilte. Es ist bereits der zweite deutliche Rückgang in Folge.

Audi-Chef Gernot Döllner: „Wir haben uns in einem schwierigen Umfeld gut geschlagen“

„2024 war für uns ein Jahr des Übergangs“, sagte Audi-CEO Gernot Döllner. „Wir haben uns in einem schwierigen Umfeld gut geschlagen.“ Der Gewinn bezieht sich nicht nur auf die Kernmarke Audi, sondern auf die Markengruppe Progressive des VW-Konzerns, zu der neben der Marke mit den vier Ringen auch Bentley, Lamborghini und Ducati gehören. Audi allein hat 2024 rund 2,6 Milliarden Euro erwirtschaftet, im Jahr zuvor waren es noch 4,8 Milliarden Euro. Die italienische Tochter Lamborghini steuerte dank eines Rekordergebnisses 835 Millionen Euro zum Konzernergebnis bei. Die Marge bei der Kernmarke Audi lag nur noch bei 4,6 Prozent – mittelfristig soll sie auf elf, langfristig auf 13 Prozent steigen.

Um Audi fit für die nächsten Jahre zu machen, haben Vorstand und Betriebsrat am Montag eine Zukunftsvereinbarung abgeschlossen. Ein Abbau von 7500 Stellen und Kürzungen bei der Ergebnisbeteiligung für die Beschäftigten, soll mittelfristig eine Einsparung von mehr als einer Milliarde Euro jährlich ermöglichen.

Audi: Absatz eingebrochen, hohe Kosten durch Werkschließung

Einer der beiden Hauptgründe für den gesunkenen Gewinn 2024 ist der starke Absatzrückgang. Bei Audi ist die Zahl der Auslieferungen im vergangenen Jahr um 11,8 Prozent auf rund 1,7 Millionen Autos gesunken. Besonders kräftig war der Rückgang in Deutschland um 21,3 Prozent auf 198.342 Einheiten. Auf dem größten Einzelmarkt China sank die Zahl der Auslieferungen um 10,9 Prozent auf rund 650.000 Fahrzeuge. Das alles macht sich beim Ergebnis bemerkbar. Schwache Nachfrage treffe auf ein erhöhtes Angebot, führte Audi-Finanzvorstand Jürgen Rittersberger aus. Das gelte insbesondere in China. Der Absatzeinbruch von Audi schlug dabei auch auf den Umsatz durch, er sank um rund acht Prozent auf 64,5 Milliarden Euro. 

Audi-Chef Gernot Döllner (links) und Finanzvorstand Jürgen Rittersberger am neuen A6 Avant aus Neckarsulm, der Teil der aktuellen Modelloffensive ist.
Audi-Chef Gernot Döllner (links) und Finanzvorstand Jürgen Rittersberger am neuen A6 Avant aus Neckarsulm, der Teil der aktuellen Modelloffensive ist.  Foto: Schnell, Alexander

2024 hatte Audi - wie viele andere Autohersteller - unter anderem unter schwacher Nachfrage und Preiskämpfen im Reich der Mitte gelitten. Im ersten Halbjahr noch Probleme mit fehlenden Teilen für größere Motoren hinzu. Das betraf vor allem den Standort Neckarsulm. Dort wurden 2024 (inklusive Böllinger Höfe in Heilbronn) nur 135.307 Fahrzeuge produziert. Hohe Rückstellungen von rund 1,6 Milliarden Euro für die Schließung des Werks in Brüssel Ende Februar drückten ebenfalls aufs Ergebnis. 

Audi erwartet für 2025 leichtes Wachstum

Im laufenden Jahr will Audi zwar den Absatz, Umsatz und Rendite wieder steigern „Wir haben aber noch einen harten Weg vor uns“, sagte Finanzvorstand Rittersberger. „Die Märkte bleiben wettbewerbsintensiv.“ Zudem gebe es weiter Kaufzurückhaltung in China, wo Audi beim Absatz nur eine Seitwärtsbewegung erwartet. Beim Umsatz rechnet Audi in einer Größenordnung von 67,5 bis 75,5 Milliarden Euro, die Rendite soll zwischen sieben und neun Prozent liegen. Der operative Gewinn würde damit rechnerisch auf 4,7 bis 6,8 Milliarden Euro kommen.

Aufschwung soll die aktuelle Modelloffensive geben. Bereits erhältlich sind die beiden E-Autos Q6 E-Tron und A6 E-Tron aus Ingolstadt sowie der A5 aus Neckarsulm. „2025 steht im Zeichen der Erneuerung der beiden beliebten Modellreihen A6 und Q3“, so Audi-Chef Döllner. Der A6 wird in Neckarsulm produziert, der Q3 in Ingolstadt und im ungarischen Györ. Beim Antrieb setze die Marke weiter auf einen Dreiklang  von Verbrennungsmotor, Plug-in-Hybriden und vollelektrischen Fahrzeugen. Ziel sei, den Anteil von E-Autos am Absatz 2025 „signifikant zu steigern.“

USA soll neben China und Europa dritte große Säule werden

„Neben China und Europa soll der US-Markt die dritte große Säule für uns werden“, betonte Audi-CEO Döllner. „In Nordamerika werden wir bis Ende nächsten Jahres zehn neue Modelle auf den Markt bringen.“ Ein Risiko für Audi sei allerdings die aktuelle Zollpolitik der USA. Kurzfristig habe man hier nur bedingt Hebel, hieß es. Möglicherweise wird Audi daher die Preise in den USA erhöhen müssen. Die Entscheidung für eine eigene Produktion in den Staaten gebe es noch nicht, so Döllner. Im Lauf des Jahres werde man aber alle Möglichkeiten prüfen - dies beinhaltet auch die Produktion in einem VW-Werk. Aktuell fertigt Audi den Q5 in Mexiko. 

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