„Zu 80 Prozent falsche Entscheidungen“ – Trainer des VfR Heilbronn redet Tacheles

Manuel Fischer ist ein positiv denkender Mensch. Selbst der Niederlage beim VfB Friedrichshafen zu seinem Einstand als Cheftrainer des VfR Heilbronn kann er noch Gutes abgewinnen. Doch in der Pressekonferenz nach der 1:3-Heimspielpleite gegen den FSV Waiblingen scheint sein Optimismus bereits leichte Faserrisse erhalten zu haben, denn er sagt: „Wir haben auf dem Platz zu 80 Prozent die falschen Entscheidungen getroffen.“ Und weiter: „Das, was wir machen wollten, hat letztlich der Gegner gemacht.“

Bis zum Gegentreffer in der 30. Spielminute präsentiert sich der VfR Heilbronn in seinem Heimspiel wie gewohnt: Er ackert, rackert und erarbeitet sich viele Möglichkeiten, die er aber allesamt nicht zu einem erfolgreichen Abschluss bringt. Um dann – wie es nun auch Trainer Manuel Fischer erlebt – „den Gegner zum Toreschießen einzuladen“. Erschreckend für ihn beim Führungstor des FSV Waiblingen: „Das 0:1 haben wir bei eigenem Ballbesitz vorbereitet.“ Und danach geht es ebenso gewöhnlich weiter.

Trainer des VfR Heilbronn vermisst bei Spielern letzte Konsequenz vor dem Tor

Denn selbst nach dem 0:1 des FSV Waiblingen hätte der VfR Heilbronn das Heft nicht aus der Hand geben müssen. Macht es jedoch wieder. Fischer erklärt: „Wir hatten vor dem 0:2 die Möglichkeit zum Ausgleich, haben aber die letzte Konsequenz vorm Tor vermissen lassen.“ Was daraus resultiert, kennt der erfahrene Ex-Profi zu genüge: „Dann kommt ein Ergebnis zustande, wie es bei uns auch zustande gekommen ist.“ Ein 1:3 gegen einen direkten Konkurrenten, das zugleich auch die höchste Saisonpleite bedeutet.

Die Frage, ob der Einbruch des VfR Heilbronn in der zweiten Halbzeit gegen den FSV Waiblingen rein mentaler Natur sei, beantwortet Trainer Manuel Fischer in der Pressekonferenz doppeldeutig: „Es ist ein Stück weit eine mentale Sache, aber wenn sich das wiederholt, sprechen wir irgendwann von anderen Themen.“ Auch wenn es nichts bringe, jetzt auf die Spieler einzutreten, werde er seine Schlüsse ziehen – denn: „Ich muss schleunigst Entscheidungen treffen, dass es in die richtige Richtung geht.“