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VfB gegen Maccabi Tel Aviv: "Völlig übertrieben" – Fans über Sicherheitskonzept

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Tausende Polizisten sind in Stuttgart rund um das Europa-League-Spiel zwischen dem VfB und Maccabi Tel Aviv im Einsatz. Dennoch gab es Sicherheitsbedenken. Was sagen die Fans vor Ort?


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Um 18.45 Uhr beginnt das Spiel des VfB Stuttgart gegen Maccabi Tel Aviv in der MHP-Arena (auch live im Stream). Aber: In der Stadt herrscht schon seit Mittwoch höchste Alarmbereitschaft. Die Polizei ist rund um das Europa-League-Spiel  mit mehreren tausend Einsatzkräften, Hubschraubern und Drohnen unterwegs, um für die Sicherheit zu sorgen. 

Es sei "einer der größten Polizeieinsätze der letzten zehn Jahre", erklärte eine Sprecher vor wenigen Tagen. Der Grund ist die Komplexität rund um das Spiel. Eine israelische Mannschaft zur Vorweihnachtszeit in Stuttgart – das sorgt für einen Ausnahmezustand in Form von extremer Polizeipräsenz. Große Teile der organisierten Fanszene des VfB Stuttgart bleiben dem Spiel fern, wie sie am Mittwoch in einem Statement erklärten. Immerhin: das Commando Cannstatt ist wohl vor Ort. Auch sonst könnten einige Plätze freibleiben, da Anhänger der Schwaben ihre Tickets wegen der Sicherheitsbedenken zurückgeben. Zu viel Sicherheit? Oder doch zu wenig? So sehen es die Menschen, die das Spiel vor Ort besuchen.

Hochrisikospiel gegen Maccabi Tel Aviv: VfB-Fans ohne Sicherheitsbedenken in Stuttgart

Denis und Dominic kommen aus Aalen. „Sicherheitsbedenken haben wir keine“, sagt Denis. Sie sind sich bewusst, dass die Europa-League-Partie des VfB Stuttgart gegen Maccabi Tel Aviv als Hochrisikospiel eingestuft ist und von einem enormen Polizeiaufgebot begleitet wird. „Egal ist uns das nicht“, sagt Denis. „Aber man sollte die Gefahr auch nicht überbewerten.“ Er hofft rein sportlich auf ein „geschmeidiges 3:0 oder 4:0“ gegen das Tabellen-Kellerkind der Europa League aus Israel.

Dominic und Denis kommen aus Aalen und fühlen sich sicher vor dem Spiel VfB Stuttgart gegen Maccabi Tel Aviv.
Dominic und Denis kommen aus Aalen und fühlen sich sicher vor dem Spiel VfB Stuttgart gegen Maccabi Tel Aviv.  Foto: Heilbronner Stimme / Andreas Öhlschläger

VfB-Fan Jörg fühlt sich sicher, wenn er später die MHP-Arena betreten wird. „Das ist hier alles gut organisiert, davon gehe ich aus. Man hat das Thema ernst genommen und sich frühzeitig darum gekümmert. „ Er ist schon zur Mittagszeit zum Stadion gekommen. „Ich hatte eh einen Termin.“ Jetzt schaut er zu, wie die Zahl der Sicherheitskräfte ums Stadion herum allmählich größer wird.

VfB-Fan Jörg findet es gut, dass das Thema ernst genommen wurde.
VfB-Fan Jörg findet es gut, dass das Thema ernst genommen wurde.  Foto: Heilbronner Stimme / Andreas Öhlschläger

Die VfB-Fans Hartmut und Hans-Peter aus Balingen haben Dauerkarten auf der Gegentribüne. „Man weiß halt nicht, was pro-Palästinensische Gruppen machen“, sagt Hans-Peter. Hartmut meint: „Aber echte Bedenken habe ich nicht. Da wird auch viel in den Medien hochgepusht. Ich glaube, dass es gegen Rotterdam schlimmer war.“ Beim Europa-League-Heimspiel des VfB Stuttgart gegen die Niederländer hatte es auch ein sehr großes Polizeiaufgebot gegeben, weil die Ultras von Feyenoord Rotterdam einen zweifelhaften Ruf haben. Es gab dann auch tatsächliche Vorkommnisse und Randale im Gästeblock der MHP-Arena.

Die VfB-Fans Hartmut und Hans-Peter aus Balingen freuen sich auf das Spiel gegen Maccabi Tel Aviv.
Die VfB-Fans Hartmut und Hans-Peter aus Balingen freuen sich auf das Spiel gegen Maccabi Tel Aviv.  Foto: Heilbronner Stimme / Andreas Öhlschläger

"Staat, der seine Macht zeigt" – Maccabi-Fans finden Polizeieinsatz übertrieben

Neill (58) ist mit Sohn Jarden (29) aus Tel Aviv angereist. Die beiden Maccabi-Fans stehen rund fünf Stunden vor Anpfiff am Fan-Meeting-Point am Biergarten Sonja Merz und erzählen der Heilbronner Stimme: „Wir haben keine Angst." Der Polizeieinsatz, bei dem am Donnerstag bis zu 2000 Einsatzkräfte unterwegs sind, ist immens, wird aber auch kritisiert.

Die Maccabi-Fans Neill und Sohn Jarden sind aus Israel angereist. Die Polizeipräsenz finden sie übertrieben.
Die Maccabi-Fans Neill und Sohn Jarden sind aus Israel angereist. Die Polizeipräsenz finden sie übertrieben.  Foto: Heilbronner Stimme / Markus Merz

Neill: "Die Vorkehrungen sind viel besser als in England, allerdings völlig übertrieben." Beim Auswärtsspiel in Aston Villa wurden Maccabi-Fans nicht ins Stadion gelassen, in Stuttgart kommt ein anderes Bild auf. "Die haben hier so viel Polizei, das ist ein Staat, der seine Macht zeigt. Wir sind hier alle in Frieden da, wollen nur zum Fußball. Aber so ist das halt". erklären Neill und Jarden. Sie freuen sich auf das Spiel und "glauben an einen Sieg" für Maccabi Tel Aviv.

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