Fußball-Bundesliga
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Nach Platzverweis für Kapitän Karazor: Kann der VfB Stuttgart die Sperre umgehen?

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Im Spiel beim VfL Wolfsburg bekam Atakan Karazor Gelb-Rot. Eine Fehlentscheidung, wie auch Schiedsrichter Sven Jablonski zugab. Kann der VfB Stuttgart eine Sperre von Karazor verhindern?


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Der VfB Stuttgart spielt beim VfL Wolfsburg 2:2. Ein Punkt, der nach 63. Minuten zu wenig wäre, nach den gesamten 98 gespielten Minuten aber sogar als Punktgewinn gelten darf. Nach rund einer Stunde wurde es wild bei der Bundesliga-Partie. Im Mittelpunkt: Schiedsrichter Sven Jablonski und zwei krasse Fehlentscheidungen

Eine rote Karte gegen den VfL Wolfsburg wurde zurückgenommen, ein Platzverweis gegen Atakan Karazor vom VfB Stuttgart hat Bestand, obwohl er der Gefoulte war. Doch fehlt der Kapitän dem VfB nun im nächsten Spiel oder kann die Sperre abgewendet werden? Wie "Bild" erfahren haben will, legt der Vizemeister wohl den nötigen Einspruch ein. Der VfB Stuttgart wollte sich gegenüber der Heilbronner Stimme zunächst nicht dazu äußern. Am Sonntagvormittag folgte die Bestätigung: Der VfB Stuttgart legt Einspruch gegen die Sperre für Karazor ein.

Krasse Fehlentscheidungen beim Spiel des VfB Stuttgart in Wolfsburg: Um diese Platzverweise geht es

Da war die rote Karte für Wolfsburgs El Amine Amoura, der mit gestreckten Beinen und ohne Chance auf den Ball seitlich in Jamie Leweling reingrätschte. Allerdings nahm Jablonski die Karte zurück, weil es keine Berührung gab und obwohl Amoura eine Verletzung von Leweling in Kauf genommen hätte. Eine Entscheidung, die auch TV-Experte Didi Hamann auf die Palme bringt.


Zuvor gab es den Platzverweis für Atakan Karazor, ein mindestens ebenso grober Fehler des Unparteiischen, der es im Nachgang auch zugab. Im Zweikampf tritt Maximilian Arnold vom VfL Wolfsburg dem VfB-Kapitän auf den Fuß, nicht andersrum. Doch Karazor flog mit Gelb-Rot vom Platz. Die doppelte Strafe: Er ist damit für ein Spiel gesperrt und fehlt gegen die TSG Hoffenheim. 

Sperre für VfB-Star Atakan Karazor? Das sagt die Regel des DFB bei "Irrtum"

Gelb-Rot bedeutet normalerweise ein Spiel Sperre für den Spieler. Doch es gibt eine Möglichkeit, wie diese Sperre umgangen werden kann. Der Platzverweis wird vom Sportgericht unter die Lupe genommen und das Strafmaß dann festgelegt. Entscheidet das Gericht auf einen "offensichtlichen Irrtum", kann der Platzverweis aufgehoben werden.

Atakan Karazor sah die gelb-rote Karte – Platzverweis! Dabei hat er gar kein Foul begangen.
Atakan Karazor sah die gelb-rote Karte – Platzverweis! Dabei hat er gar kein Foul begangen.  Foto: Jan-Philipp Strobel/dpa

In der Rechts- und Verfahrensordnung des Deutschen Fußball-Bundes steht unter Paragraf 11, Absatz 3: "Gegen eine nach Nr. 1. verwirkte Sperre ist ein Einspruch beim DFB-Sportgericht nur dann zulässig, wenn ein offensichtlicher Irrtum des Schiedsrichters nachgewiesen wird." Einspruchsberechtigt ist demnach der betroffene Spieler, der den Einspruch am Tag nach dem Spieltag einlegen muss. Oder, da es sich um ein Wochenende handelt, am folgenden Werktag (in diesem Fall der Montag) bis 10 Uhr. 

"Offensichtlicher Irrtum"? Karazor könnte nach irrtümlichem Platzverweis nicht gesperrt werden

Handelt es sich, wie zuletzt im Fall Ron Schallenberg (FC Schalke 04), zwar um ein Foul, aber eben ein deutliches weniger schlimmes als angenommen, wird die Strafe nicht zurückgenommen. Im Fall Atakan Karazor vom VfB Stuttgart sieht die Sache anders aus. Karazor und Arnold gingen in den Zweikampf um den Ball, aber: Wolfsburgs Kapitän Arnold ist Karazor auf den Fuß getreten, beging also das Foul. Karazor kommt dadurch ins Straucheln und trifft möglicherweise den Wolfsburger noch mit dem Ellenbogen leicht, aber geahndet wurde der Tritt auf den Fuß.

Schiedsrichter Sven Jablonksi erklärte nach dem Spiel am "Sky"-Mikrofon: "Ich habe ein Foulspiel an Arnold wahrgenommen, der sich auch sofort am Knöchel hält. Jetzt habe ich die Bilder gesehen. Die gelb-rote Karte ist falsch." Nicht nur der Schiedsrichter gibt die krasse Fehlentscheidung zu, auch die TV-Bilder belegen den vermutlich "offensichtlichen Irrtum". Heißt also auch: Es besteht die Chance, dass Karazor für sein Nicht-Foul zumindest nicht doppelt bestraft wird.

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Das Champions-League-Heimspiel gegen Sparta Prag (live im TV und Stream) ist ohnehin nicht betroffen. Das nächste Bundesliga-Spiel des VfB Stuttgart findet am Sonntag, den 6. Oktober, gegen die TSG Hoffenheim statt. Anpfiff in der MHP-Arena ist um 19.30 Uhr – vielleicht mit dem so wichtigen Kapitän Atakan Karazor.

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