Verspielt der VfB Stuttgart mehr als nur Europa? Hoeneß-Zukunft weiter offen
Der VfB Stuttgart spielt nach einem schwachen Auftritt 2:2 beim Tabellenvorletzten Holstein Kiel. Verspielt der Vizemeister nur Europa? Die Ergebniskrise könnte weitere Folgen haben.
Der schwache Auftritt des VfB Stuttgart beim Abstiegskandidat Holstein Kiel und das schmeichelhafte 2:2 waren ein neuer Rückschlag im Kampf um die europäischen Plätze. Die Ergebniskrise der Schwaben hält an. In den letzten sieben Bundesliga-Spielen gab es nur fünf Punkte, also nur einen Sieg. Zu wenig für den Vizemeister.
Europa müsste in weiter Ferne sein, dennoch besteht weiter eine gute Chance, auch in der kommenden Saison drei Wettbewerbe zu spielen. Die Konkurrenz spielt für die Schwaben, der Rückstand auf Platz sechs beträgt nur zwei Punkte, auf die Champions-League-Ränge sind es fünf. Doch mit Leistungen wie in Kiel verspielt der VfB Stuttgart Europa – und vielleicht noch mehr.
Europa verspielt? VfB Stuttgart hat noch Chancen in der Tabelle
"Nach all der Scheiße geht's auf Reise", freuten sich die Fans des VfB Stuttgart über die Qualifikation zur Champions League. In Europa sorgte der VfB für Aufsehen, spielerisch und auf den Rängen. Doch es könnte eine Eintagsfliege sein. Klar ist: Die Entwicklung der Schwaben war rasant. Innerhalb weniger Monate vom Fast-Absteiger zum Vizemeister. Gegnern wie Jahn Regensburg, Preußen Münster und FC Schalke 04 entgangen, dafür Paris St. Germain empfangen.
Doch nach dem Königsklassen-Aus setzt die erste Mini-Krise ein. In der Bundesliga, die von Trainer Sebastian Hoeneß als "wichtigster Wettbewerb" tituliert wurde, strauchelt der VfB Stuttgart. Glück im Unglück, dass auch die Konkurrenz wackelt und nicht von der Stelle kommt. Ein weiterer Vorteil des VfB Stuttgart: Nach den Spielen gegen Bayer 04 Leverkusen und Eintracht Frankfurt stehen fast nur noch Teams aus der unteren Tabellenhälfte auf dem Programm.
Doch nach dem Spiel bei Holstein Kiel stellt sich die Frage: Ist das gut? Schon das Kiel-Spiel war richtungsweisend, vor allem angesichts der Ergebniskrise. Nach der Partie sagte Sportvorstand Fabian Wohlgemuth, es ginge in "die falsche Richtung".
Gegen den FC Bayern München spielte der VfB stark, verlor aber. Kein Beinbruch gegen den Rekordmeister, der auch in dieser Saison einsame Kreise an der Tabellenspitze zieht. Doch der Auftritt bei Holstein Kiel war wenig europa-würdig. Mit solchen Leistungen verspielen die Schwaben das für Hochgefühle sorgende "VfB international". Und vielleicht ja noch mehr...
Verspielt der VfB Stuttgart auch den Verbleib von Sebastian Hoeneß?
Denn klar ist auch: Entwicklung ist selten nur ein steiles bergauf. Es geht werden Wellen sein, die bestenfalls immer kleiner werden, was zu mehr Konstanz führt. Heißt: Weniger Ausrutscher, weniger schwankende Leistungen. Die Entwicklung ist auch das Steckenpferd von VfB-Trainer Sebastian Hoeneß. Es sei gerade jetzt wichtig, "auf Entwicklung zu setzen", betonte er vor dem Spiel gegen Holstein Kiel.
Das Gezeigte in Kiel ist wenn überhaupt als negative Entwicklung zu bezeichnen. Die Wellenform beim VfB Stuttgart gleicht derzeit einer stürmischen Fahrt auf See. Problem dabei: Die Zukunft von Trainer Hoeneß ist noch nicht entschieden und er besitzt wohl eine Ausstiegsklausel. Zwar meidet Hoeneß Aussagen in jegliche Richtung, doch klar ist auch, dass mögliches Interesse anderer Vereine, eine Folge seiner Trainerleistung beim VfB Stuttgart ist.
Hoeneß-Zukunft beim VfB Stuttgart weiter offen – weder Zu- noch Absage
Wie "Sky" berichtet, hat Hoeneß dem VfB Stuttgart bislang weder eine definitiv Zusage noch eine klare Absage für die kommende Saison erteilt. Heißt: Die Hoeneß-Zukunft beim VfB ist völlig offen. Möglich, dass der Trainer zum einen den Markt beobachtet, zum anderen aber auch die Entwicklung des VfB im Auge behält. Der VfB Stuttgart spielt also möglicherweise nicht nur um Europa, sondern auch um den Verbleib von Sebastian Hoeneß.
Heißt aber nicht, dass das eine an das andere gekoppelt sein muss, denn schließlich sind für Hoeneß die Ergebnisse auf eine eigene Art zweitrangig. Mit Auftritten wie bei Holstein Kiel sorgt der VfB Stuttgart aber für Frust, nicht nur bei den Fans, sondern womöglich auch beim Trainer.