Chema statt Karazor – Wohlgemuth erklärt das Startelf-Aus des VfB-Kapitäns
Atakan Karazor sitzt beim 2:0 des VfB Stuttgart gegen den FC St. Pauli lange nur auf der Ersatzbank. Ersatzmann Chema Andres überzeugt bei seinem Startelf-Einsatz. Bleibt er jetzt im Team?
Die Karazor-Frage gab es nach dem Sieg des VfB Stuttgart über den FC St. Pauli mehrfach. Fabian Wohlgemuth hatte damit rechnen müssen. „Das verstehe ich schon, weil er ja die letzten zweieinhalb Jahre eigentlich durchgängig gespielt hat“, sagte der Sportvorstand des VfB Stuttgart. Trainer Sebastian Hoeneß hatte den Kapitän aus der Startelf genommen und im zentralen Mittelfeld auf Youngster Chema Andrés gesetzt. Der 20-jährige Spanier spielte in der Bundesliga erstmals von Beginn an. Und er spielte richtig gut.
Chema habe „Zweikämpfe geführt, ist auch viel gelaufen, hat eine gewisse Ordnung in unser Spiel gebracht“, lobte Wohlgemuth das Talent. „Außergewöhnlich gut“ habe sich Chema geschlagen. Angelo Stiller blieb auf seiner angestammten Position. Statt der gewohnten Doppel-Sechs mit Atakan Karazor gab es einen neuen Impuls. „Zumindest hat er jetzt nach vielen, vielen Spielen in Folge einen anderen Nebenmann gehabt“, sagte der VfB-Sportvorstand über den zuletzt schwächelnden Nationalspieler Stiller. „Es hat relativ schnell gut funktioniert.“ Wird Chema also seinen Startelfplatz behalten?
"Eine ganz konsequente Entscheidung" – Wohlgemuth erklärt Karazors Bankplatz beim VfB Stuttgart
Schon am Donnerstag geht es für den VfB Stuttgart weiter, dann zu Hause zum Start in die Europa League gegen Celta Vigo. Viel spricht dafür, dass Kapitän Karazor erstmal vom jungen Herausforderer verdrängt worden ist. Wohlgemuth blickte mit großer Zufriedenheit auf die Leistung beim 2:0-Sieg gegen den bis dahin in der Liga ungeschlagenen FC St. Pauli. „Nach den ersten drei Spielen, die nicht ganz so flüssig abgelaufen sind, war das die ganz klare Reaktion, die es gebraucht hat.“ Die Partie am vierten Spieltag war überzeugend. „Wir hatten von Anfang an eine andere Körpersprache, eine andere Energie.“
Der Sportvorstand des VfB Stuttgart steht beim Karazor-Aus fest an der Seite von Trainer Hoeneß. „Das ist eine ganz konsequente Entscheidung, die aufgrund der Bewertung der letzten Spielwochen zustande gekommen ist.“ Es habe eben drei Partien gegeben, „in denen die Erwartungen nicht erfüllt wurden“ - von vielen VfB-Profis. Dann sei es so, dass „auf mehreren Ebenen Reaktionen stattfinden mussten“. Wohlgemuth machte deutlich: „Natürlich werden dann auch Verantwortlichkeiten umverteilt, neu belegt.“ Dies „hat dann eben zu der Aufstellung geführt“. Ohne Atakan Karazor in der Stuttgarter Startelf.
„War das jetzt zu verklausuliert?“, wollte Fabian Wohlgemuth von den Reportern um ihn herum wissen. Eigentlich nicht. Es ist klar, dass der Kapitän erstmal im Training richtig Gas geben muss. „Was das eben für einen Spieler, der motiviert ist, einen unserer besten Spieler, bedeutet“, sagte der Sportvorstand. „Dass man dann versucht, sich wieder in die Elf zu kämpfen innerhalb der Trainingswoche.“