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Europa verspielt? Für den VfB Stuttgart geht es um vieles mehr in der Bundesliga

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Es läuft nicht rund beim VfB Stuttgart. Bei Union Berlin bleiben wieder Punkte liegen, die internationalen Plätze sind in weiter Ferne und dennoch geht für den VfB um viel in der Bundesliga.


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Der VfB Stuttgart hat erneut ein Spektakel geliefert. Das 4:4 bei Union Berlin knackte einen Bundesliga-Rekord, denn der Endstand war auch der Pausenstand und acht Tore in Halbzeit eins gab es noch nie in über 18.800 Spielen, die bis zu diesem denkwürdigen Torfestival in der Bundesliga stattfanden. Doch das Unentschieden bedeutet auch den Verlust weiterer Punkte im Kampf um die Europapokal-Qualifikation.

Die Schwäche nach Standards wurde offensichtlich, nimmt man die 4:3-Führung des VfB Stuttgart, verspielten die Schwaben auch wieder Punkte nachdem sie auf der Siegesstraße waren. Es sind die Punkte 22 und 23 in dieser Saison, wobei im Spiel gegen Union Berlin Abstriche gemacht werden müssen, denn zuvor lag der VfB bereits 0:2 und 2:3 zurück, drehte die Partie dann. Trotz des Acht-Tore-Wahnsinns läuft es nicht rund in der Bundesliga. Das Saisonende kann nicht schnell genug kommen für manch inzwischen etwas frustrierten Fan.

Aber ein Nachlassen darf es nicht geben. Der VfB Stuttgart hat alles Grund weiter Gas zu geben. Es geht in den verbleibenden Ligaspielen um viel, wenn auch nicht mehr so ganz um Europa...

Es geht um viel für den VfB Stuttgart in der Bundesliga – nur nicht mehr um Europa

Vier Spiele stehen in der Bundesliga-Saison noch aus. Die Chance, sich über die Liga erneut für Europa zu qualifizieren, ist gering. Mehr noch: Durch das Unentschieden bei Union Berlin ist Platz sechs (FSV Mainz 05) schon sechs Punkte entfernt. Der SC Freiburg auf Platz 5, der gleichbedeutend mit der Europa-League-Teilnahme ist, hat schon sieben Punkte Vorsprung auf den VfB Stuttgart. Die Champions League ist acht Punkte entfernt. Bei zwölf noch zu vergebenen Punkten sind die Ränge in nahezu unerreichbarer Ferne. 


Im Interview mit der Heilbronner Stimme erklärte TV-Experte und Ex-VfB-Trainer Markus Babbel kürzlich: "Ein einstelliger Tabellenplatz wäre ein Traum. Ob es reichen sollte, werden wir sehen." Gewinnen am Sonntag der BVB und der FC Augsburg, fehlen auch dafür vier Punkte. Dümpelt der VfB Stuttgart nun also als graue Maus im Mittelfeld herum? Nein, denn es geht noch um viel für den derzeit noch amtierenden Vizemeister.

TV-Gelder, Ewige Tabelle, Warmlaufen – für den VfB Stuttgart geht es in der Bundesliga um viel

Der Tabellenplatz zum Saisonende ist wichtig, denn jeder Platz weiter vorne gibt mehr Geld, wenn die TV-Gelder verteilt werden. Geld, dass für den VfB Stuttgart wichtig ist, um sich weiter für die Zukunft zu stabilisieren. Auch ein Blick auf die Ewige Tabelle lohnt sich, denn dort geht es für viele Fans ja auch um Prestige. Der VfB Stuttgart steht auf Platz vier mit 2879 Punkten, wird aber von Borussia Mönchengladbach verfolgt, die 2840 Punkte haben. 

Viel wichtiger wird es dann aber mit Blick auf die Restsaison, denn: Am 24. Mai steht noch das DFB-Pokalfinale an. Das Spiel im Berliner Olympiastadion gegen Arminia Bielefeld schwebt seit dem Finaleinzug über den Stuttgarter Köpfen. Bei den Gegentoren nach Standardsituationen gegen Union Berlin blickten viele Fans auf X (ehemals Twitter) schon auf das Endspiel. "Arminia muss nur Standards üben", lautete ein Kommentar, der in eine gängige Kerbe schlug.

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Spieler und Trainer des VfB Stuttgart werden in Interviews vor und nach den Spielen der Bundesliga meist auch auf das Endspiel angesprochen. Klar, der VfB könnte erneut ein Stück Geschichte schreiben, denn schließlich liegt der letzte Pokalsieg schon einige Jahre zurück. 1997 gewann der VfB 2:0 gegen Energie Cottbus, die damals Drittligist waren, wie Arminia Bielefeld heute. Die Pokal-Präsenz zeigt die Bedeutung, zumal es auch die wohl letzte Chance ist, in der kommenden Saison wieder international vertreten zu sein. Die restlichen vier Bundesliga-Spiele sind dahingehend wichtig, um Selbstvertrauen zu tanken, Abläufe zu verfeinern und für das Pokalfinale warmzulaufen. 

Unruhe in Stuttgart vermeiden – deshalb ist die Restsaison wichtig für den VfB

Und zu guter Letzt geht es auch um die Stimmung im Verein. Es wird von Entwicklung gesprochen, von Geduld ebenso. Klar ist: Der VfB Stuttgart hat einen rasanten Aufstieg erlebt, steckt in der Rückrunde aber in einer kleinen Krise. Im Verein, bei Spielern, Trainer und Verantwortlichen scheint es derzeit noch ruhig zu sein. Aber bleibt das auch so, wenn nach einer guten Hinrunde nun nur Platz 13 rausspringt?


Gut möglich, dass dieses Szenario im Hintergrund für Rumoren sorgen könnte. Heißt: In den letzten Ligaspielen geht es beim VfB Stuttgart auch darum, keine Unruhe reinzubringen. Am Samstagabend wurde darüber auch bei "Sky" gesprochen. In der Expertenrunde war das Pokalfinale ein Saisonretter, wenn es denn gewonnen wird.

Ganz so weit muss es aktuell noch nicht gehen, denn der VfB Stuttgart erlebte verrückte Monate in der Saison, die im Nachgang betrachtet für alle ein Highlight war. Die Höhen und Tiefen gehören zur Entwicklung dazu. Nun gilt es, in der Bundesliga einen guten Abschluss zu finden. Ein einstelliger Tabellenplatz beispielsweise könnte alle zufriedenstellen, der DFB-Pokal dann die Kirsche auf der Sahnehäubchen-Saison werden.

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