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Nach dem Chaos bleibt das Aufbäumen unbelohnt: Sport-Union scheidet im DHB-Pokal aus

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Nach einer anfänglichen Handball-Lehrstunde von Borussia Dortmund wahrt die Sport-Union Neckarsulm im Achtelfinale des DHB-Pokals in der Schlussphase ihr Gesicht.

Sport-Union-Trainer Thomas Zeitz (stehend) sah in Dortmund Licht und Schatten.  Seine taktischen Umstellungen funktionierten zwar, konnten das Ausscheiden aber nicht verhindern.
Sport-Union-Trainer Thomas Zeitz (stehend) sah in Dortmund Licht und Schatten. Seine taktischen Umstellungen funktionierten zwar, konnten das Ausscheiden aber nicht verhindern.  Foto: Berger, Mario

Durch eine chaotisch-konfuse erste Spielhälfte hat sich Handball-Erstligist Sport-Union Neckarsulm am Samstagabend in der Sporthalle in Dortmund-Wellinghofen um den Einzug ins Viertelfinale des DHB-Pokals gebracht. Nach 20 schlechten und 20 mittelmäßigen Minuten genügten der Sport-Union ihre 20 guten Schlussminuten gegen Borussia Dortmund nicht, um die Fehler der ersten Hälfte noch zu korrigieren. Nach einer 31:36 (14:19)-Niederlage hat die Pokal-Saison der Sport-Union damit im Achtelfinale vorzeitig ihr Ende gefunden.

Sinnbildliche Wechselfehler im Doppelpack

"Das Spiel bestärkt uns aber in dem, was wir gemacht haben und was wir noch machen wollen", verblieb Trainer Thomas Zeitz nach dem Aus mit der vorzeigbaren Schlussphase seiner Mannschaft. Die Anfangsphase nannte er hingegen selbst "chaotisch". Nicht ohne Grund, denn die Sport-Union hatte völlig konfus begonnen. Es ruckelte in Angriff, Abwehr und sogar auf der Bank.

Nach einem frühen Fünf-Tore-Rückstand (10. Minute) mussten die Neckarsulmerinnen zweimal in doppelter Unterzahl agieren, weil in einfacher Unterzahl das Wechselspiel zwischen Angriff und Abwehr nicht funktioniert und sich die Bank dadurch zwei zusätzliche Zwei-Minuten-Strafen einhandelt hatte. Doch nicht nur in diesen Szenen wirkte es so, als säße die eine oder andere Neckarsulmer Spielerin gedanklich noch im Bus.

Erst nach 20 Minuten findet die Sport-Union Stabilität

Fehlerhafte Anspiele, Unkonzentriertheiten in Hülle und Fülle und schwache Abschlüsse als Zufallsprodukt - die ersten 30 Minuten waren fraglos die schlechtesten der Sport-Union in der bisherigen Saison. Das Torhüterinnen-Duo Lena Ivancok und Johanna Fossum kam in Hälfte eins auf gerade einmal drei Paraden und der rechte Rückraum der Gastgeberinnen um Alieke van Maurik und später Alicia Langer genoss immer wieder größte Freiheiten. "Ich brauche ein bisschen mehr Körperlichkeit", mahnte Thomas Zeitz daher in einer Auszeit an.


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Neckarsulms neue Rolle als gerngesehener Party-Gast


Doch in der Neckarsulmer 6:0-Deckung klafften auch weiterhin zwischen der herausrückenden Stefanie Kaiser und der abwartender agierenden Angunn Gudmestad regelmäßig große Lücken und es dauerte bis zur 20. Minute, ehe bei den Gästen die Erkenntnis gereift war, dass sich in Gleichzahl und mit planvoll und konzentriert vorgetragenen Angriffen die Chancen auf einen Viertelfinal-Einzug merklich erhöhen würden. Auch die Forderung ihres Trainers - "Wir müssen hinten wie vorne konsequent sein und unsere Phasen mit Durchhängern gering halten" - versuchten die Neckarsulmer Spielerinnen nun zu erfüllen.

Zeitz' Taktik-Schachzug zeigt Wirkung

Nach dem Wechsel-Chaos in Hälfte eins wagte sich Thomas Zeitz jedoch erst nach 40 Minuten an eine siebte Feldspielerin - ebnete seiner Mannschaft damit aber tatsächlich den Weg zurück in die Partie. Der taktische Schachzug funktionierte so gut, dass die Sport-Union ihren zwischenzeitlichen Sieben-Tore-Rückstand in den letzten fünf Spielminuten zweimal auf zwei Tore verkürzen konnte.


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Abzüge gibt es für die Sport-Union Neckarsulm nur in der B-Note


Ivancok wehrte einige Bälle ab, Anspiele auf Kaiser und Kim Hinkelmann am Kreis sowie auf Rabea Pollakowski und Vasiliki Gkatziou auf den Außen erwiesen sich mit einem Mal als äußerst probate Mittel. Doch die Hypothek der ersten 30 Minuten war zu groß und der BVB seinerseits in den entscheidenden Situationen so konsequent, dass das späte Neckarsulmer Aufbäumen folgenlos blieb.

Eine ausführliche Berichterstattung folgt.


Sport-Union Neckarsulm: Ivancok (8 Paraden); Fossum (2 Paraden), Orowicz – Gkatziou (5/1), Holste (4), Hinkelmann (2), Kaiser (4), Smits (5/1), Riner (3); Hagen, Bruggeman (3), Holtman (1), van der Linden, Pollakowski (3), Andrysková, Gudmestad (1).

Erfolgreichste Werferinnen Borussia Dortmund: Alieke van Maurik (6), Carmen Campos Costa (6/1).

Schiedsrichter: Leon Bärmann/Nico Bärmann.

Siebenmeter: Borussia Dortmund: 1/2; Sport-Union Neckarsulm: 2/2.

Zeitstrafen: 3/5.

Zuschauer: 510.

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