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Sport-Union Neckarsulm reist als Favorit zu Rekordmeister Bayer Leverkusen

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Die vermeintlich einfachste Aufgabe wartet auf Handball-Bundesligist Sport-Union Neckarsulm beim ersten ihrer fünf Spiele in 18 Tagen in Leverkusen. Doch Trainer Thomas Zeitz muss am Kreis kreativ werden.

Das gemeinsame Plätzchenbacken ist zur Weihnachtszeit eine liebgewonnene Tradition bei den Neckarsulmer Handballerinnen. Am Sonntag heißt es für die Bundesliga-Spielerinnen in Leverkusen allerdings wieder Klotzen statt Kleckern.
Das gemeinsame Plätzchenbacken ist zur Weihnachtszeit eine liebgewonnene Tradition bei den Neckarsulmer Handballerinnen. Am Sonntag heißt es für die Bundesliga-Spielerinnen in Leverkusen allerdings wieder Klotzen statt Kleckern.  Foto: Göttler, Sascha

Am wichtigsten nach fünf Wochen Bundesliga-Pause ist es, den Rhythmus wieder aufzunehmen. Schnell wieder in bekannte Abläufe finden, sich bewusst machen, dass auf die Trainingseinheiten unter der Woche an Sams- und Sonntagen fortan wieder Pflichtspiele folgen. Das ist in Neckarsulm nicht anders als an den elf anderen Bundesliga-Standorten. Doch bei der Sport-Union haben sie Rolf Härdtner und seine Backstube.

Daher ging es für die Mannschaft von Trainer Thomas Zeitz in der vergangenen Woche zum gemeinsamen Plätzchenbacken in die heiligen Hallen des Bäckermeisters und Vorstandschefs, um gemeinsam mit der zweiten und dritten Mannschaft des Vereins nicht nur für ein wenig Abwechslung vom Trainingsalltag zu sorgen, sondern auch, um eine längst liebgewonnene Dezember-Tradition fortzuführen. Stichwort Rhythmus und bekannte Abläufe.

Große Vorfreude auf den Wiederbeginn der Bundesliga

Doch nach Mehl und Milch, mancher Leckerei und auch ein bisschen Kleckerei wartet nun zum ersten Spiel nach der Europameisterschaftspause Bayer 04 Leverkusen auf die Neckarsulmerinnen. Die Partie am Sonntag (16 Uhr) in der Ostermann-Arena ist Teil des achten Spieltags und der Auftakt zu einem eng getakteten Programm, das für die Sport-Union fünf Spiele in 18 Tagen bereithält.

„Das ist kein einfaches, aber ein cooles Programm. Und: Die Mädels haben richtig Bock, wieder zu spielen“, berichtet Thomas Zeitz von viel Vorfreude im Neckarsulmer Lager auf die Duelle mit Bayer Leverkusen, Borussia Dortmund, der TuS Metzingen, HB Ludwigsburg und der HSG Bensheim/Auerbach.


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Hinkelmann muss Patellasehnen-Probleme auskurieren

Die Bundesliga-Pause haben mit Ausnahme von Kim Hinkelmann alle Spielerinnen bestens verkraftet. Die Kreisläuferin plagen bereits seit Längerem Probleme an der Patellasehne, die nun eine spezielle Behandlung erfordert haben, so dass die 23-Jährige erst im nächsten Jahr wieder einsatzfähig sein wird.

Die EM-Fahrerinnen Lena Ivancok und Stefanie Kaiser waren nach ihrem Vorrunden-Aus mit Österreich hingegen früh zurück in Neckarsulm. Gleiches galt für Veronika Andrysková, deren Turnier mit Tschechien ebenfalls bereits nach drei Spielen beendet war. Alessia Riner spielte immerhin noch vier Hauptrunden-Partien in Wien und wurde mit der Schweiz letztlich Zwölfte.

HSG Bensheim/Auerbach als Sparringspartner während der EM-Pause

Längst liegt der Fokus jedoch wieder auf der Bundesliga. In einem gemeinsamen Training mit der HSG Bensheim/Auerbach hat Zeitz am Spiel ohne Hinkelmann arbeiten lassen. So könnte etwa die Ex-Leverkusenerin Annefleur Bruggeman eine Alternative für Stefanie Kaiser werden, die nicht alle drei restlichen Begegnungen des Jahres in Abwehr und Angriff über die vollen 60 Minuten wird bestreiten können. „Für uns war das ein super Test“, sagt Zeitz – auch mit Blick auf den bevorstehenden Sonntag.

An dem wartet mit Bayer Leverkusen der Rekordmeister auf seine Mannschaft, der als einziges Team ununterbrochen in der deutschen Eliteklasse spielt, derzeit im 50. Bundesliga-Jahr. Zwölf Meistertitel – errungen vor allem in den 1970er- und 1980er-Jahren – und neun Pokalsiege sind Ausweis einer ebenso traditionsreichen wie erfolgreichen Vergangenheit. Die Gegenwart sieht allerdings anders aus.

Bayer Leverkusen hat einen großen Umbruch hinter sich

Nach einem großen Umbruch im Sommer, in dessen Zuge unter anderem Mariana Lopes, Viola Leuchter, Miranda Nasser und Mareike Thomaier den Verein verließen, besteht der Kader nun fast ausschließlich aus jungen Talenten. Darüber hinaus ist das Budget klein und der Zuschauerzuspruch (343 Zuschauer pro Partie) ligaweit nirgendwo geringer als im Schatten der BayArena. Da hilft es Trainer Michael Biegler auch nicht, dass die Leverkusener Nachwuchsarbeit zu den besten der Republik zählt; mit 0:12 Punkten wandelt Bayer aktuell auf den Neckarsulmer Spuren der Vorsaison.


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Sport-Union Neckarsulm möchte während der EM-Pause den verlorenen Faden wiederfinden


Spielpraxis gegen Ex-Bundesligist in Liga vier

Die Ausgangslage ist daher eindeutig. „Wir haben vor der Pause in Zwickau zwei Punkte liegen gelassen, wollen diese Punkte jetzt in Leverkusen holen und sind dort auch der Favorit“, sagt Thomas Zeitz. Seine Sport-Union hatte das Biegler-Team bereits Ende August im Rahmen des „SUN Handball-Cup“ über zweimal 25 Minuten mit 24:19 bezwungen. Dies soll nun durch eine gute Chancenverwertung auch über zweimal 30 Minuten gelingen. Denn: „Je länger du Leverkusen im Spiel lässt, desto enger wird es am Ende“, ist Zeitz durch den knappen 20:19 (9:10)-Erfolg von Frisch Auf Göppingen in Leverkusen gewarnt, bei dem der Aufsteiger viele gute Gelegenheiten liegen ließ.

Untätig in Sachen Rhythmus und Abläufe waren übrigens auch die Leverkusenerinnen nicht: Einige Bundesliga-Spielerinnen sammelten am vergangenen Freitag in der viertklassigen Regionalliga Nordrhein beim 23:20 der zweiten Bayer-Mannschaft gegen den Ex-Erstligisten TV Beyeröhde Wettkampfpraxis.


Was war sonst in der Bundesliga los?

Ein wenig leiser, aber doch nicht ganz still war es während der Handball-Europameisterschaft im hiesigen Bundesliga-Kosmos. Vor allem auf den Trainerstühlen sind Entscheidungen gefallen.

Mit sofortiger Wirkung trennte sich die TuS Metzingen nach ihrem 5:9-Punkte-Start von Trainer Peter Woth, der erst im Sommer die Geschicke von Werner Bösch übernommen hatte. Woths Nachfolgerin Miriam Hirsch kommt vom Süd-Drittligisten HCD Gröbenzell und feierte mit einem 32:30-Testspiel-Erfolg gegen Bensheim/Auerbach ein gelungenes Debüt. Die Sport-Union muss am 29. Dezember noch gegen die „TuSsis“ antreten, die nach einem Kreuzbandriss im Training auf Kreisläuferin Ida Petzold verzichten müssen. Auch Rebecca Rott steht nach ihrem vorzeitigen Karriereende (Rückenprobleme) nicht zur Verfügung.

Ebenso wie Thomas Zeitz (bis 2027) in Neckarsulm, wird auch Nico Kiener seinem Verein erhalten bleiben. Der Trainer verlängerte während der EM-Pause bei Frisch Auf Göppingen bis 2028. Eine Neuausrichtung wird es hingegen bei der HSG Bensheim/Auerbach geben. Dort übernimmt im Sommer Ilka Fickinger (1. FSV Mainz 05) das Zepter von Heike Ahlgrimm, die den Verein nach zehn Jahren verlassen wird.

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